Lokalsport 1:2 - aber Inka Grings hält den Ball (noch) flach

Fussball · Frauenfußball: MSV Duisburg verliert das Auftaktderby gegen die SGS Essen. Kaum personelle Alternativen vorhanden.

Das Wort, das die Besucher auf der Tribüne des PCC-Stadions gestern am häufigsten zu hören bekamen, lautete "Vor!" Der Ruf drang von der Bank des MSV Duisburg auf den Platz, doch die Spielerinnen des Gastgebers erhörten Trainerin Inka Grings nicht - so sehr diese sich auch bemühte. Letztlich reichten die Offensivbemühungen der Zebra-Frauen nicht aus, um im Auftaktderby der Fußball-Bundesliga wenigstens mit einem Teilerfolg vom Platz zu gehen. Mit 2:1 (2:1) behielt die SGS Essen vor 1007 Zuschauern die Oberhand.

Enttäuschung und Kampfeslust hielten sich bei der früheren Nationalstürmerin nachher die Waage. "Natürlich können wir damit nicht zufrieden sein", meinte sie und bemängelte vor allem einen vor der Pause zu ängstlichen Auftritt ihrer Elf. Im selben Atemzug schob Grings aber auch nach: "Wir sollten jetzt den Ball flach halten. Das war das erste Saisonspiel, und man muss auch mal sehen, was personell zur Verfügung stand. Wir sind ja auch noch nicht abgestiegen . . ."

Dass ihr Punktspieldebüt an alter Wirkungsstätte gelungener hätte ausfallen dürfen, stand außer Frage. Schon die Voraussetzungen waren nicht unbedingt optimal gewesen, denn neben Marina Himmighofen, die als Polizistin kurzfristig zum Diensteinsatz befohlen wurde, fiel auch noch die Schweizerin Carmen Pulver angeschlagen aus.

So hielten sich im Spielverlauf vor allem die Alternativen, um zu reagieren, in Grenzen - zumal Steffi Weichelt zwar auf der Bank saß, aber im Prinzip nicht fit genug für einen Einsatz war. Das Duo in der Innenverteidigung bildeten die Österreicherin Virginia Kirchberger und die Schweizerin Rahel Kiwic - die sich nicht als so schwer zu überwinden wie die Alpen präsentierten. Kiwic hatte vor allem merklich daran zu knabbern, dass sie bereits nach zwei Minuten für einen Fehlstart ihrer Mannschaft sorgte, als sie eine halbhohe Flanke per Kopf über Keeperin Gaëlle Thalmann ins eigene Tor verlängerte.

Auf der Tribüne jubelte Guido Lutz euphorisch: Der frühere Vorsitzende des FCR 2001 ist mittlerweile in Essen tätig. Die mit Abstand beste Offensivszene des MSV führte zum Ausgleich, als Ex-Kapitänin Jennifer Oster nach einem Doppelpass mit ihrer Nachfolgerin Lucie Vonkova das 1:1 erzielte (26.). Stadionsprecher Rainer Zimmermann hatte kaum seine Ansage beendet, als Sara Doorsoun-Khajeh auf der linken Essener Angriffsseite durchspazierte und unbedrängt die erneute Führung herstellte. Und das war's dann halt schon - auch wenn Gästecoach Markus Högner in der zweiten Halbzeit einen Leistungsabfall seiner Elf beobachtete und Inka Grings ihre Schützlinge zumindest mutiger agieren sah. Letztlich resümierte sie aber: "Wir haben uns zu viele einfache Ballverluste erlaubt. Das darf nicht passieren."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort