Lokalsport A-Junioren feiern Happy-End auf der Zielgerade

Jugendfussball · Engin Vural, Trainer der U-19-Fußballer des MSV Duisburg, pustete nach dem Abpfiff des letzten Meisterschaftsspiels der Saison 2015/2016 mehr als einmal durch. Das 1:0 (0:0) gegen Revier-Rivale Rot-Weiß Essen hievte die Zebras im Schlussspurt mit 26 Punkten auf Platz neun. Das Abstiegsgespenst wurde somit erfolgreich verscheucht. "Wir sind riesig erleichtert", so Vural, "zum Realisieren brauche ich sicherlich ein, zwei Tage, um alles zu verarbeiten. Wir sind einfach unglaublich froh, dass wir es zusammen gepackt haben."

Vural hatte die MSV-U-19 vor einigen Wochen von Carsten Wolters übernommen und war durch das Aufrücken von seiner ausgezeichnet harmonierenden U-17-Mannschaft zu den A-Junioren großes Risiko gegangen. Vural sah den Auftrag, die wichtigste Jugendmannschaft des Clubs zu retten, aber nie als Belastung: "Ich bin demütig und der Vereinsführung dankbar, dass sie mir diese Aufgabe übertragen hat. Das Schönste im Sport ist einfach, dass man gemeinsam seine Ziele erreicht. Und das haben wir geschafft." Auch vom 0:6-Tiefschlag, den die Zebras in der Vorwoche bei Borussia Dortmund kassierten, ließ sich das Team nicht beeindrucken. Vural: "Das Ergebnis haben wir weggesteckt und die Ruhe bewahrt. Dortmund hatte gegen uns eine unglaublich starke Mannschaft auf dem Platz. Trotzdem haben wir uns dadurch beim Verfolgen des Gesamtziels nicht beirren lassen."

Vor dem RWE-Derby hatte Vural im Abschlusstraining Ecken einstudieren lassen. Das goldene Tor fiel gegen die Essener nach genau so einer Standardsituation. Ecke Luca Thuyl, Kopfball Nico Klaß, 1:0 (47.). Vural strahlte: "Schön, wenn solche Dinge dann im Spiel klappen. Trotz der Führung war es bis zum Schluss ein Krimi. Schließlich kann immer etwas passieren und so ein Spiel noch kippen. Es war wie so oft in der Saison ein Kraftakt." Am Ende hätte dem MSV aber selbst eine Niederlage gereicht, weil Konkurrent Fortuna Köln nur ein 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach schaffte und damit nur auf 22 Zähler kam. Die Zebras hatten bereits vor dem Finale 23 Punkte eingesammelt. Vural wollte sich an Rechenspielchen erst gar nicht beteiligen: "Für uns war wichtig, dass wir es aus eigener Kraft geschafft haben. Wir mussten nicht nach links oder rechts gucken." Der MSV-Coach sparte nicht mit Lob für seine Jungs: "Die Spieler haben das selbst hingekriegt. Wir sind in einer schwierigen Situation alle enger zusammengerückt und haben das Ruder herumgerissen. Die Jungs müssen dieses positive Erlebnis mitnehmen. Es ist Teil der Ausbildung. Ich bin sicher, dass sie diese Erfahrung in ihrem Leben insgesamt weiterbringt."

Für den MSV geht es am Mittwoch (18 Uhr) weiter: Dann steht das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen Fortuna Düsseldorf an. Auf den Sieger der Partie wartet Rot-Weiß Essen im Endspiel. Da war doch was . . .

(RP)
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