MSV Duisburg Auf dem aufsteigenden Ast

MSV-Kapitän Srdjan Baljak scheint langsam, aber sicher aus dem Tal der Tränen zu kommen und hat eine deutliche Leistungssteigerung auf der positiven Seite / Gelingt ihm heute in Cottbus sein zehntes Saisontor?

 Branimir Bajic kennt das angenehme Gefühl, die Pokal-Trophäe in die Höhe zu stemmen.

Branimir Bajic kennt das angenehme Gefühl, die Pokal-Trophäe in die Höhe zu stemmen.

Foto: Christoph Reichwein

Es ist in dieser Saison, vornehmlich im zweiten "Durchgang", also in der Rückrunde, geradezu wie verhext. Jetzt hat es auch noch Bruno Soares und Jürgen Säumel erwischt — das verflixte Verletzungspech. Der Brasilianer leidet an einer Innenbanddehnung im Knie, die dauerhaft ein Problem werden kann, und beim Österreicher wurde ein Beckenschiefstand diagnostiziert. Nur Soares hat die Reise nach Cottbus gestern nicht antreten können. "Wir haben zwar mit dem Kreis der Aufrechten in der Woche gut gearbeitet, aber es waren nun mal nur 14 Spieler", meinte Milan Sasic, der auf die Frage, was besser werden könnte, nur resigniert mit den Achseln zuckte: "Die Personalsituation", meinte er daraufhin. Man befinde sich zu diesem Thema sicher nicht "auf der Sonnenseite", so Sasic, und "sein" Abwehrchef Branimir Bajic ergänzte: "Mehr muss man gar nicht erläutern, der Trainer hat alles gesagt."

Das 2:2-Unentschieden gegen Cottbus im Hinspiel in der Schauinsland-Arena gehörte zu den wirklich guten Momenten in dieser Saison, und das 1:0 im Pokalhalbfinale war von knisternder Spannung geprägt und kaum zu überbieten. Wenn der MSV und Energie aufeinandertreffen, geht die Post ab. Dass die Ostdeutschen genau zehn Treffer mehr erzielt hat als der MSV, aber auch 14 Gegentore mehr kassierten als die Zebras, kündigt von der offensiven Ausrichtung des Teams von "Pele" Wollitz, der früher selbst nach vorne spielte. Nicht umsonst haben die Lausitzer fast soviel Tore erzielt wie die Berliner, die am Ostermontag in der Arena bei ihrem Gastspiel gewiss noch einmal für Wirbel sorgen.

Eins ist allemal von positiver Art: "Baki" Baljak ist auf dem aufsteigenden Ast. Der 33-Jährige, neunfacher Torschütze bis jetzt, hat einen erkennbaren Trend nach oben, die Leistungskurve steigt. Sasic: "Das freut mich für ihn besonders." In diesem Zusammenhang erläutert der Trainer, die vielen langen, oft sinnlosen Bälle nach vorne hätten darin ihre Ursache, "dass uns die Stürmer ausgegangen sind". Maierhofer verletzt, Baljak zwischendurch auch, deshalb die Formkrise, und die Wucht des aus dem Mittelfeld nach vorne stürmenden Julian Koch habe dazu geführt. "Wir wollen nicht bolzen", meint der Kroate, "aber manchmal geht es nicht anders." In der Vorrunde glänzte der MSV mit sicherem Passspiel, aber da waren alle Kräfte an Bord.

"Wir wollen in Cottbus gewinnen und eine gute Leistung zeigen." O-Ton von Abwehrchef Branimir Bajic. Das wäre auch nicht schlecht, denn es geht immer noch um den fünften Tabellenplatz. Das ist das lohnende Ziel auf der Saisongeraden.

(RP)
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