Lokalsport Das war ganz nach Szaleks Geschmack

Rollhockey · Rollhockey-Bundesligist RESG Walsum begeistert beim deutlichen 8:5-Erfolg gegen den Tabellendritten Calenberg.

So hatte sich Günther Szalek das vorgestellt. Ganz genau so. Sein erstes Heimspiel als Cheftrainer der RESG Walsum hielt nämlich, was der frühere Torjäger und jetzige Übungsleiter versprochen hatte: Es gab unbändigen Einsatz, großes Spektakel und endlich einmal einen Sieg gegen ein Topteam der Rollhockey-Bundesliga zu sehen. Mit 8:5 (4:3) bezwangen die Roten Teufel den Tabellendritten SC Bison Calenberg.

Seine angeschlagene Kehle musste der Nachfolger des zurückgetretenen Detlef Strugala erst einmal kräftig mit Wasser durchspülen, ehe er sein Fazit ziehen konnte: "Das war phänomenal", erklärte er. Und: "Wir haben die Calenberger nicht zur Entfaltung kommen lassen." Wie genervt beispielsweise Milan Brandt von der Walsumer "Intensivbetreuung" war, zeigte sich noch nach Spielschluss, als der Toptorjäger der Bundesliga mit dem Schiedsrichtergespann, den Herren Sörensen und Tissen, noch vermeintliche Fehlpfiffe durchdiskutierte - umso erstaunlicher, da eher die Gastgeber sich von den sehr kleinlich leitenden Unparteiischen hätten benachteiligt fühlen können. Und auch das war symptomatisch: Vier der fünf Gästetreffer resultierten aus Strafstößen; zwei weitere konnte der starke Tobi Wahlen abwehren. Außerdem setzte es gleich vier blaue Karten - zwei davon gegen Kapitän Philipp Kluge, der somit die komplette zweite Halbzeit am Rande einer dauerhaften Hinausstellung wandelte.

Da hatte Günther Szalek sich aber keinerlei Sorgen gemacht: "Ich kenne den Philipp ganz genau, der kennt solche Situation und hat sie im Griff." Dies war diesmal aber auch umso wichtiger, da der Coach nur mit fünf Spielen durchrotieren ließ und gegen den Liga-Dritten bewusst auf Youngster Christopher Berg verzichtet hatte, um ihn dem Druck eines solchen Spiels nicht auszusetzen.

Das aufgebotene Feldspielerquintett setzte des Trainers Vorgaben derweil exakt in die Tat um. Von Beginn an war die Präsenz deutlich zu erkennen, die sich Szalek gewünscht hatte, um den eigenen Anhängern endlich mal wieder ein mitreißendes Spiel zu zeigen. Gleichzeitig glänzte der Rekordmeister aber auch spielerisch: Fast alle Treffer entsprangen überaus sehenswerten Kombinationen.

Ebenfalls sehr bemerkenswert war die Moral, die Kluge und seine Mitstreiter an den Tag legten: Dreimal glichen die Gäste aus Niedersachsen aus, davon zweimal durch den Ex-Walsumer Sebastian Haas, dessen 4:4- (26.) und 5:5-Ausgleichstreffer (33.) zu Knackpunkten der Begegnung hätten werden können. Doch die Reaktion von RESG-Seite stimmte immer - vor allem nach dem 5:5, als Pedro Queiros und Felipe Sturla mit einem Doppelschlag innerhalb einer Minute die Vorentscheidung herstellten.

Am kommenden Samstag ist der Walsumer Bundesligist das nächste Mal gefordert. Dann muss die RESG mit einem Sieg bei Schlusslicht HSV Krefeld ihren derzeitigen siebten Tabellenplatz verteidigen. Das sollte angesichts der Vorführung gegen Calenberg kein Ding der Unmöglichkeit sein.

(RP)
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