Handball "Die absolute 1a-Lösung"

Handball · Im Heimspiel gegen den Wilhelmshavener HV gibt Jörg Förderer am Samstag Abend sein Debüt als Trainer des Handball-Drittligisten OSC Rheinhausen. Der 46-Jährige ist der Wunschkandidat des Sportlichen Leiters Mirko Bernau.

"Für den Fall, dass Achim Schürmann irgendwann einmal nicht mehr unser Trainer sein sollte, habe ich immer gesagt, dass Jörg Förderer für mich die absolute 1a-Lösung wäre". Einen größeren Vertrauensbeweis, als wie er von Mirko Bernau, dem sportlichen Leiter des OSC-Rheinhausen, ausgesprochen wurde, kann sich ein neuer Trainer wohl kaum wünschen.

Nach Achim Schürmanns Rücktritt vor knapp drei Wochen und der Interimslösung Dirk Rahmel haben die Verantwortlichen des Rheinhauser Handball-Drittligisten in Jörg Förderer (wie berichtet) ihren Wunschkandidaten für den Trainerposten gefunden.

Dabei stand Förderer, der seine neue Mannschaft am Donnerstag zur zweiten Trainingseinheit bat, noch bis zur vergangenen Woche beim Rheinhauser Ligakontrahenten Bayer Uerdingen an der Seitenlinie.

Dass sein plötzlicher Wechsel zum OSC in Uerdingen auf wenig Verständnis traf, ist für den 38-Jährigen absolut nachvollziehbar: "Uerdingen nach fast zehn Jahren zu verlassen, ist mir absolut nicht leicht gefallen. Es tut mir leid für die Spieler und die Verantwortlichen — auch wenn es für mich zum Abschied nicht nur nette Worte zu hören gab."

Letztlich war es die "gewisse Magie", der Jörg Förderer beim OSC nicht widerstehen konnte. So fühlt sich der zweifache Vater, der zwischen 1994 und 1996 selbst für den OSC als Spieler aktiv war, in Rheinhausen absolut heimatverbunden. "Als sich durch Achims Rücktritt die Chance bot, konnte ich einfach nicht widerstehen", erklärt Förderer.

Die ersten Flirtversuche gingen dabei von den Rheinhausern aus. "Wir haben Jörg ganz locker angesprochen, eigentlich für die kommende Saison. Dann gab es aber von beiden Seiten entsprechende Signale, und das Ganze ging schneller als erwartet", erklärt Bernau.

Allerdings ist sich Jörg Förderer, trotz der Verbundenheit zum Verein, auch seiner schwierigen Aufgabe bewusst: "Ich weiß, dass hier generell ein recht hoher Druck herrscht. Das Publikum ist kritischer. Unter solchen Bedingungen habe ich bisher nicht gearbeitet. Aber ich werde alles versuchen, um die Erwartungen zu erfüllen."

In dieser Saison wird die schwierige Mission für Förderer zunächst heißen, den OSC vor dem Tabellenkeller der Dritten Liga zu bewahren. "Der Saisonstart war verkorkst. Realistisch gesehen kann es für uns erst einmal nur das Ziel sein, so schnell wie möglich so viele Punkte zu sammeln, dass wir dem Abstiegsgespenst endgültig entkommen", so Förderer. Taktisch will er dafür nicht viel ändern. Vielmehr will er die Köpfe der Spieler wieder freibekommen und mit Selbstvertrauen stärken.

Seine erste Bewährungsprobe erhält der neue Coach heute Abend. Um 19.30 Uhr empfängt der OSC daheim den Wilhelmshavener HV. Für Förderer ein schnelles Wiedersehen — mit Bayer Uerdingen unterlag er vor gerade einmal zwei Wochen nur hauchdünn gegen den Aufstiegsaspiranten.

(tob)
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