Ende mit Schrecken

Als sich das Landesliga-Derby zwischen TuRa 88 und Hamborn dem Ende zuneigte, verletzte sich 07-Kicker Senol Ibisi schwer und musste ins Krankenhaus gefahren werden. Da war das Spiel schon entschieden.

Er schreit wie am Spieß. Die 600 Zuschauer, die sich das Landesliga-Derby zwischen TuRa 88 und Hamborn 07 nicht entgehen lassen wollten, wissen spätestens seit gestern Nachmittag, was es mit dieser Redensart auf sich hat: Höllische Schmerzen. Die reguläre Spielzeit war gerade abgelaufen, da landete Hamborns Abwehrspieler Senol Ibisi nach einem Zweikampf mit Hikmet Canakci unsanft auf dem Kunstrasen am Kammerberg. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und einem sichtlich arg in Mitleidenschaft gezogenen Ellbogen blieb Ibisi liegen und schrie sich den Schmerz von der Seele. Angesichts der schlimmen Verletzung des „Löwen“-Defensiven, der umgehend mit dem Krankenwagen in St.-Johannes-Hospital gebracht wurde, einigten sich beide Mannschaften darauf, auf die dreiminütige Nachspielzeit zu verzichten .

Da waren die Würfel aber auch schon längst gefallen

Eine sehr vernünftige Entscheidung, zumal rein sportlich die Würfel längst gefallen waren. Sekunden vor der fatalen Szene hatten die TuRaner in Person von Sascha Schnecker zum 3:1 getroffen und den Hambornern den K.o. bereitet. Deren Trainer Siggi Sonntag gab sich nach Spielschluss gewohnt realistisch: „Wir haben einfach nicht clever genug agiert.“ Ein Punktgewinn war für die Gäste allemal im Bereich des Möglichen.

Das Spiel begann mit einem Sturmlauf der TuRaner, die jedoch beste Chancen ausließen und wie aus dem Nichts ins Hintertreffen gerieten. Eine Ekers-Flanke verwertete Hamborns Oguz Demircan in bester Torjäger-Manier (16.). In der Folge übernahm wiederum der Spitzenreiter das Zepter und kam nur wenig später, nach einem krassen Stellungsfehler von Ekers, durch Sascha Schnecker verdientermaßen zum Ausgleich (25.). „Das Gegentor war ein Sinnbild des Spiels. Wir spielen gut, bringen uns aber durch individuelle Fehler selbst um Kopf und Kragen“, befand Sonntag, dessen Groll nur allzu nachvollziehbar war.

Nach der TuRaner Führung durch Thorsten Burgsmüller (54.) gingen die 07er arg fahrlässig mit ihren Möglichkeiten um. Kevin Blech vergab zwei Großchancen, Manuel Ekers’ Schuss schrammte am Kasten vorbei (56.), den Freistoß von Michel Hilgert (60.) kratzte Fabian Mertens aus dem Winkel. Der Rest ist bekannt. Schnecker erlöste die TuRaner kurz vor Ultimo und sorgte dafür, dass sein Trainer Ralf Kessen feststellen durfte: „Wir haben gewonnen. Eine Glanzleistung war das von uns aber nicht.“

TuRa 88: Mertens – Cukur (83. El-Zein), Füten (78. Canakci), Baum, Krohn (59. Gottwald) – Zimmermann, Ince, Anastassiadis, Burgsmüller – Schnecker, Lazovic.

Hamborn 07: Milbrandt – Ibisi, Karadag, Schneider, Schäfer (77. Surkau) – Sauer (67. Acikgöz), Ekers (82. Wissen), Demircan, Hilgert – Andrzejak, Blech.

(RP)
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