Fußball Etwas zu deutlich

Der FCR 2001 Duisburg setzte sich in der Frauenfußball-Bundesliga mit 4:0 gegen den Hamburger SV durch. Der Erfolg fiel etwas zu hoch aus, denn wirklich überzeugend agierte der FCR erst in der zweiten Hälfte.

 Sandhausen hat einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen.

Sandhausen hat einen weiteren Rückschlag hinnehmen müssen.

Foto: AFP, AFP

"Als der Platz besser wurde, konnten wir auch besser Fußball spielen." Dieses Resümee von Trainerin Martina Voss nach dem etwas zu hoch ausgefallenen 4:0 (0:0)-Sieg des Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg gegen den Hamburger SV traf den Nagel auf den Kopf. Der Duisburger Tabellenzweite tat sich gestern morgen in der ersten Halbzeit auf schneebedecktem Rasen im Homberger PCC-Stadion noch reichlich schwer. Zwar war der Platz recht gut bespielbar, aber der grell orangefarbene Ball blieb anfangs an den Seiten noch im Schnee stecken.

Hamburger Lattenkracher

Nach 45 Minuten hatten die 22 Akteurinnen aber die weiße Pracht restlos vom Rasen getrampelt, und von da ab fand der FCR besser ins Spiel, weil er seine technische Überlegenheit nun besser umsetzen konnte. So entschädigte eine spielerisch gute zweite Halbzeit für den doch recht dürftigen Auftritt im ersten Durchgang, wobei nicht alle Schuld auf die Platzverhältnisse geschoben werden sollte. Überzeugend in dieser Phase setzten sich nur Jennifer Oster mit schönen Flankenläufen und Hereingaben sowie Torhüterin Kathrin Längert in Szene. Das Fazit der ersten Hälfte: Der FCR mit mehr, der Hamburger Gast aber mit den besseren Torchancen. So musste sich Kathrin Längert zweimal ganz lang machen, um die Schüsse von Marisa Ewers und Tanja Vreden zu entschärfen. Bei einem Hamburger Lattenkracher wäre sie jedoch ohne Chance gewesen. Dagegen vergaben für den FCR mehrfach Patricia Hanebeck, Jenny Oster und Stephanie Goddard gute Möglichkeiten.

Führung durch Goddard

Fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als Stephanie Goddard die erlösende Führung für den FCR markierte. Den Schuss von Annemieke Kiesel konnte die HSV-Keeperin nur nach vorne abwehren, Goddard traf im Nachschuss. In der 67. Minute war es Anne van Bonn, die sich aus der Abwehr nach vorne geschlichen hatte und mit einem schönen Schlenzer auf 2:0 erhöhte. Dann war wieder Hamburg an der Reihe, aber Kathrin Längert lenkte das Leder über die Latte. Zwischen der 57. Und 77. Minute war die Zeit der Auswechselungen. Martina Hegering kam für Annemieke Kiesel, Inka Grings für Patti Hanebeck und Vanessa Martini für Ilka Pedersen. Und Torjägerin Grings ließ sich nicht lange bitten. Mit einem Kunstschuss ins lange Eck, wobei der Ball vom Innenpfosten ins Tor sprang, sorgte sie für die Vorentscheidung (78.) und drei Minuten vor Schluss kopierte Simone Laudehr ihren Treffer aus dem WM-Finale in China, als sie mit einem herrlichen Flugkopfball nach einem Eckstoß den Sack für den FCR endgültig zumachte.

FCR 2001: Längert — Schröder, Krahn, van Bonn, Pedersen (77. Martini) — Kiesel (57. Hegering), Hanebeck (64. Grings), Schröder — Goddard, Knaak. Zuschauer: 885.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort