Eishockey EVD: Petri Liimatainen — her mit ihm!

Nicht leicht, einen Trainer glücklich zu machen. Didi Hegen, der Coach der Duisburger Eishockey-Füchse, bekommt einen neuen Verteidiger. Doch das reicht ihm nicht.

Heute wird der neue Abwehrmann unterschreiben: Petri Liimatainen. Der Schwede ist 38 Jahre alt, hat früher mal in Krefeld, Berlin und Köln gespielt. Petri Liimatainen kann der Blueliner sein, den sich Hegen wünscht. Doch ist der Trainer jetzt zufrieden? Nein, zwei Stürmer hätte er noch gern. Solche Ansprüche sind keineswegs vermessen. Die Testspielserie hat eins gezeigt: Nach vorn geht zu wenig. Wo ist der Mann, der das gegnerische Tor trifft, und zwar so, dass ein Goalie Probleme bekommt?

Jeweils nur ein Tor

In der derzeitigen Besetzungsliste fehlt ein Mann für diese Hauptrolle. Gegen Zürich (1:4), Augsburg (1:3), Innsbruck (1:4) und Köln (1:1) gelang jeweils nur ein Tor. Rechnet man die drei Treffer beim Pokalsieg über Landshut hinzu, färbt sich die Bilanz kaum besser. Der Erstrunden-Gegner kam aus der Zweiten Liga. Die Chancenauswertung ist klar unterdurchschnittlich und wird noch bedenklicher, wenn man weiß, dass die Haie am Freitag nur ihren Ersatzmann Stefan Horneber zwischen die Pfosten stellten. Fünf Tage vor dem Saisonstart bei den Sinupret Icetigers aus Nürnberg darf nicht mehr vorsichtiger Optimismus in Anschlag gebracht werden. Franz Fritzmeier, der Sportdirektor, sagte nach dem Kölnspiel: "Sie haben gespielt, was sie können. Das ist, was wir wollen." Etwas genauer geschaut: Hegen hat seinen Füchsen eine strenge Defensivtaktik verordnet. Er setzt darauf, dass Torhüter Christian Rohde die Knitterfalten glatt bügelt. Davon waren beim Test gegen den Klassenkameraden einige zu sehen. Die Verpflichtung des Verteidigers erweist sich da als sehr sinnvoll. Auf dem Weg nach vorn, setzen sich Adam Courchaine und Igor Alexandrov von den Kollegen ab. Die beiden können schon mal einen richtigen Spielzug zusammenbasteln. Positiv fällt auch der dritte Block mit Thomas Schenkel und Artjom Kostyrew auf. Auch da spielt sich schon mal ordentliches zusammen. Wenn‘s ums Einlochen geht, dann flattern jedoch die Nerven. Brauchbar strukturiert ist das Überzahlspiel. Da läuft die Scheibe ganz ordentlich. Allein der Abschluss bleibt mangelhaft. Von der blauen Linie schießt niemand scharf genug. Liimateinen kann das richtig gut. Her mit ihm!

Franz Fritzmeier hat die Marschroute ausgegeben: "Wir dürfen nicht mehr als zwei Treffer kassieren, wenn wir ein Spiel gewinnen wollen." Allerdings muss der Fuchs auch drei Tore schießen, um selbst bei solider Abwehrleistung zu bestehen. Das scheint derzeit ausgeschlossen. Damit rückt wieder Hegens Forderung nach einem Torjäger in den Blick. Hegens größte Sorge: "Wir wollen nicht wieder so eine Saison wie im vergangenen Jahr erleben." Von Platz zehn und der Teilnahme an den Pre-Play-offs spricht er derzeit nicht. Wunder redet man eben nicht herbei. Sie passieren. Sehr selten, übrigens.

(RP)
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