Lokalsport FSV-Fans sauer: "Arbeitsverweigerung"

Duisburg · Fußball: Der Aufstiegsaspirant enttäuscht beim 0:3 in Wanheimerort. Murat Kara schnürt einen Doppelpack für den DSV.

 FSV-Kapitän Bora Karadag (links) konnte die Niederlage gegen Seiya Nakayama und Co. nicht verhindern.

FSV-Kapitän Bora Karadag (links) konnte die Niederlage gegen Seiya Nakayama und Co. nicht verhindern.

Foto: Jörg Schimmel

87 Minuten waren im Derby der Fußball-Landesliga zwischen dem Duisburger SV 1900 und dem FSV Duisburg gespielt, als sich die Platzanlage an der Düsseldorfer Straße merklich leerte. Gerade hatte Murat Kara den Treffer zum 3:0 (1:0)-Endstand für die Gastgeber erzielt, woraufhin die FSV-Anhänger enttäuscht zum Ausgang eilten. "Arbeitsverweigerung" und "Frechheit" waren einige der Worte, die sich im Vorbeigehen aufschnappen ließen. Nur wenige Tage nach dem bravourösen Auftritt im Niederrheinpokalspiel bei Rot-Weiß Oberhausen ist die Stimmung beim Aufstiegsaspiranten schon wieder merklich gekippt.

"Das liegt an diesem Spiel bei RWO. Es sind wohl alle abgehoben", kritisierte Außenangreifer Ali Basaran, der zur Halbzeitpause eingewechselt worden war. Den ärgerlichsten Auftritt leistete sich dabei Ibrahim Bayraktar. Der Stürmer, in Oberhausen noch mit einem Traumtor erfolgreich, meckerte in der 83. Minute über eine Abseitsentscheidung, sah dafür Gelb, moserte sofort weiter und kassierte von Schiedsrichter Dustin Sperling ohne langes Zögern die Ampelkarte.

Da war der vor dem Spiel in dieser Form sicher nicht zu erwartende Erfolg der Gastgeber endgültig in trockenen Tüchern. Der Sportliche Leiter des DSV, Jörg Kessen, vertrat an der Linie gemeinsam mit den Co-Trainern Damian Opdenhövel und Volker Dörr erneut seinen erkrankten Bruder Ralf und war nachher voll des Lobes: "Das war ein völlig verdienter Sieg, vielleicht um ein Tor zu hoch."

Die Wanheimerorter erwischten einen sehr starken Start, hätten schon nach vier Minuten in Führung gehen können, als Yannick Schmitz frei über das FSV-Tor köpfte, in dem Talha Bayram als Vertreter von Marian Ograjensek stand. Besser machte es Ryuka Hirata in der 16. Minute: Murat Kara war auf der rechten Seite davongeprescht und hatte quer durch den Strafraum auf den japanischen Linksverteidiger gepasst, der unbedrängt einschieben konnte. Genau wie seine Landsleute Kosuke Hatta und Seiya Nakayama erwischte er einen sehr starken Tag.

Ab der 20. Minute bekam der FSV Oberwasser und erarbeitete sich Situationen, die zum Ausgleich hätten führen können. Das taten sie jedoch nicht, weil auch Mo Sadiklar im DSV-Tor diesmal am Limit agierte. 1900 überstand alle Druckphasen, auch nach dem Seitenwechsel. Bei drückenden Temperaturen, die für die erste Trinkpause des Jahres sorgten, brachten zwei perfekt ausgespielte Konter die Entscheidung. In der 65. Minute passte Burak Öktem quer auf Murat Kara, der die Kugel nur noch über die Linie schieben musste. Mit einem Heber über Bayram zum 3:0 setzte der Stürmer dann auch den Schlusspunkt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort