Eishockey Füchse müssen heute ihre Pflicht erfüllen

Duisburg · Um 19.30 Uhr empfängt der Eishockey-Oberligist Rostock – ein Sieg muss her, damit es zum ersehnten Endspiel Sonntag in Kassel langt.

 Füchse-Trainer Franz Fritzmeier gibt sich trotz vieler Ausfälle kämpferisch – er will am Sonntag in Kassel das Endspiel um die Aufstiegsrunde gewinnen.

Füchse-Trainer Franz Fritzmeier gibt sich trotz vieler Ausfälle kämpferisch – er will am Sonntag in Kassel das Endspiel um die Aufstiegsrunde gewinnen.

Foto: Rei

Um 19.30 Uhr empfängt der Eishockey-Oberligist Rostock — ein Sieg muss her, damit es zum ersehnten Endspiel Sonntag in Kassel langt.

Der Optimismus hat sich hinten links in einem Lungenflügel versteckt. Franz Fritzmeier, der Trainer der Duisburger Eishockey-Füchse, muss tief Luft holen. Dann pustet er seine Zuversicht raus und mit ihr den Satz: "Für mich ist das ein Spiel. 60 Minuten. Da ist alles möglich." Die Rede ist vom Finale in der Verzahnungsrunde der Oberliga, am Sonntag um 18.30 Uhr bei den Kassel Huskies. Gewinnt der EVD, dann spielt die Mannschaft um den Aufstieg in die DEL 2. Verliert der Fuchs, dann kommen die Urlaubskataloge auf den Tisch. Inzwischen wäre dieser Erfolg eine faustdicke Überraschung. Nicht nur, weil das Hinspiel glatt mit 2:5 verloren ging.

Vor der Kür kommt bekanntlich die Pflicht. Der EVD erwartet heute um 19.30 Uhr in der Scania-Arena die Piranhas aus Rostock. Da muss ein Sieg her. Der sollte aber auch gelingen, denn der Gast plant seit Wochen seine Ferien. Die Huskies müssen zu den Hannover Scorpions. Auch da zählt nur ein Sieg, sonst reicht dem Fuchs am Sonntag ein Erfolg entweder nach Verlängerung oder Penalties zur Aufstiegsrunde. Vor einer Woche hatte Fritzmeier gesagt: "Wir wollen den Weg mit unseren Fans bis zum Ende gehen." Die reisen nämlich in großer Zahl und mit bester Laune ins Hessenland. Und von der Entschlossenheit seiner Mannschaft hat er berichtet. Gestern war davon die Rede, dass man stolz sein könne, überhaupt dieses Endspiel erreicht zu haben. Der Coach verwies auch darauf, dass die Huskies erstens der Favorit seien, zweitens schon immer aufsteigen wollten und drittens eine mindestens viermal so teure Mannschaft übers Eis bewegen. Das klingt nach einer Polsterung für den Fall des Scheiterns.

Doch man muss den ehrgeizigen Trainer keineswegs der Verzagtheit schelten. Nimmt man es genau, hält er sich tapfer. Weniger gefestigte Gemüter hätten längst weit ausgeholt, damit die Flinte ins Korn plumpst. Der EVD hat derzeit so viele Ausfälle, dass man nicht alle namentlich nennen kann. Eine Zeitung ist schließlich kein Telefonbuch. Der Einfachheit halber: Fünf Stammspieler fielen schon am vergangenen Wochenende mit argen Blessuren aus dem Kader. Hinzu kommen nun: Patrick Klöpper (Matchstrafe), Leon Niederberger (Daumenbruch) und Pascal Zerressen (DEL-Einsatz bei den Kölner Haien). Dominik Lascheit hat arge Probleme mit dem Handgelenk — Einsatz eher unwahrscheinlich. Fabio Pfohl war am Mittwoch beim Arzt wegen seines Knies — Einsatz eher vielleicht. Und dann kann es sein, dass Kevin Orendorz in Krefeld den verletzten Christian Kretschmann ersetzen muss und Daniel Schmölz bei den Kölner Haien eingesetzt wird — beide dürften bei einem Einsatz in den Play-offs der DEL nicht mehr in der Oberliga auflaufen. Und Markus Schmidt muss nach seiner Spieldauersperre zumindest heute pausieren.

Die Aussichten sind also graumeliert. Für einen hellen Moment sorgt die Saisonbilanz: 4:3 für die Huskies steht es nach sieben Spielen. Grundsätzlich also eine Begegnung auf Augenhöhe. Nur gut, dass Fritzmeier einen Rest Hoffnung hinten links in der Lunge gebunkert hat. Das kann er gut brauchen, zum Beispiel für den anderen trotzigen Satz: "Wenn man es schon so weit gebracht hat wie wir, dann wollen wir jetzt auch das Endspiel gewinnen."

(kew)
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