Eishockey Füchse müssen sich vor dem "Endspiel" in Kassel steigern

Duisburg · Beim 3:2-Sieg im Derby beim Herner EV macht es der Eishockey-Oberligist unnötig spannend. Verteidiger Schmidt wird gesperrt.

 Diego Hofland erzielte in Herne das wichtige 3:1 für den EVD.

Diego Hofland erzielte in Herne das wichtige 3:1 für den EVD.

Foto: REi

Die Fans feierten. Der Trainer tobte. Das 3:2 (2:1, 1:0, 0:1) des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg vor etwas mehr als 1000 Zuschauern beim Herner EV löste durchaus gemischte Gefühle aus. Die 400 mitgereisten Freunde des Fuchses jubelten darüber, dass die Derby-Serie hielt. Wenn es gegen Herne geht, dann lautet das Motto: "Das Spiel ist hartumkämpft und eng. Am Ende aber gewinnt der EVD." Zum achten (und letzten) Mal bereits in dieser Saison. Dazu wahrte der mit viel Drama errungene Sieg die Chance des Teams von Trainer Franz Fritzmeier auf das Erreichen der Aufstiegsrunde. Kassel gewann zwar sein Gastspiel in Erfurt mit 6:2, aber nach wie vor gilt: Mit einem Sieg am kommenden Sonntag bei den Huskies kann der Fuchs den Einzug in die Aufstiegsrunde zur DEL 2 klarmachen.

Der Coach hatte freilich noch einen anderen Blick auf das Spiel. Er ärgerte sich, dass sein Chefverteidiger Markus Schmidt bereits nach wenig mehr als 30 Minuten mit einer Spieldauerstrafe vom Eis musste. Freilich, auch die Herner Verantwortlichen gaben zu: Schmidt war an der Attacke mit Verletzungsfolge gar nicht beteiligt. Es war ein eigener Mann, der seinen Stock zu hoch hatte. Wie auch immer, der Verteidiger ist am kommenden Freitag gegen Rostock gesperrt.

Zudem war dem Coach aufs Gemüt geschlagen, wie unglaublich spannend es der Favorit gemacht hatte. In der letzten Spielminute hatten die Füchse Überzahl und lagen in Front. Statt die Scheibe zu halten, luden sie Herne zu zwei Kontern ein. Jakub Rumpel spezialisiert auf diese Nummern, lief dann doch noch sein Solo. Anders als gewohnt aber, fand er in EVD-Keeper Felix Bick seinen Meister. Keine 20 Sekunden später enteilte Antti-Jussi Miettinen der EVD-Abwehr. Wieder musste Bick in höchster Not löschen. Solche Szenen waren meilenweit von den Ansprüchen eines Aufstiegskandidaten entfernt. Ebenso die Leistungen vor dem Tor des Gegners. Wer bei einer 3:1-Situation im Konter nicht mal zu einem Schuss aufs Tor kommt, darf sich nicht wundern, wenn die eigenen Anhänger nach Blutdruck-Tabletten fragen. Bei Patrick Klöpper versandete übrigens final die Scheibe. Diego Hofland hatte drei erstklassige Kontergelegenheiten weggeworfen, wie ein vollgeschnupftes Taschentuch.

Fritzmeier hatte vor dem Spiel versprochen, seine Mannschaft werde sich deutlich entschlossener zeigen als beim 4:3 nach Penalty gegen Hannover am Sonntag vor einer Woche. Es blieb beim Versprechen. Dass Daniel Schmölz und Pascal Zerressen aus Köln am Freitag mit dabei waren, machte den Braten nicht wirklich fett. In der Verfassung, die man im Derby zu sehen bekam, ist der Fuchs keine ernste Herausforderung für die Huskies im "Endspiel" um die Aufstiegsrunde.

Zum Spielverlauf: Der EVD ging durch eine Überzahltor von Joel Keussen (6.) pünktlich in Führung, musste sich aber bei eigener Unterzahl den Ausgleich von Dominik Luft (13.) einschenken lassen. Vor der Pause legte Max Faber (20.) nach. Hernes Keeper maulte mit dem schwachen Schiri Zsolt Hefler, weil er behindert worden sei. Es half ihm nichts. Ärger gab es auch beim 3:1 exakt bei 40:00 Minuten. Herne wähnte die Uhr bereits abgelaufen, als Hofland der Scheibe ins leere Tor half. Zuvor hatten die Hausherren fünf Minuten in Überzahl gespielt, Bick hatte einen Penalty gehalten und Trainer Fritzmeier angesichts der taumelnden Vorstellung zur Hälfte der Spielzeit eine Auszeit genommen. Herne machte es mit dem Anschlusstreffer durch Damian Schneider (47.) noch mal spannend.

Herner EV - EV Duisburg 2:3 (1:2, 0:1, 1:0) - Tore: 0:1 Keussen (6./5-4), 1:1 Luft (13./5-4). 1:2 Faber (20.), 1:3 Hofland (40.), 2:3 Schneider (47.) - Strafen: Herne 10 - Duisburg 15 + 20 Schmidt. Zuschauer: 1065

(RP)
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