Fußball Homberg mit zu viel Respekt vor Velbert

Duisburg · Oberliga: VfB wacht beim 1:2 gegen Velbert zu spät auf. MSV Duisburg II nach 5:0 gegen Baumberg auf Platz eins.

 Kein Durchkommen für den VfB: Adolf Jura (Mitte) wird vom Velberter Mannschaftskapitän Marius Schultens gestört.

Kein Durchkommen für den VfB: Adolf Jura (Mitte) wird vom Velberter Mannschaftskapitän Marius Schultens gestört.

Foto: Jörg Schimmel

Unterschiedlicher hätte der erste Spieltag in der Fußball-Oberliga für die beiden Duisburger Vertreter kaum laufen können. Der VfB Homberg zog gegen die SSVg Velbert den Kürzeren, während der MSV Duisburg II gegen Baumberg einen glänzenden Auftakt ins Spieljahr feierte. VfB Homberg - SSVg Velbert 1:2 (0:1). Ein paar Minuten nach Abpfiff des Spiels zwischen dem VfB Homberg und dem Titelaspiranten dröhnte aus der SSVg-Umkleide der Hit von Helene Fischer: "Atemlos!" Hombergs Mittelfeldspieler Mo Attris hörte die Gesänge und machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Ich kann dieses Lied langsam nicht mehr hören. Das kommt jeden Tag im Radio - und jetzt auch noch aus der Gästekabine." Trainer Günter Abel analysierte: "Wir waren im ersten Durchgang viel zu ängstlich. Vielleicht war der Respekt vor den Velbertern zu groß." Die Gäste gingen durch einen Foulelfmeter von Dimitros Pappas in Führung (24.). Kurz vor der Pause wurde es turbulent. Hombergs Dennis Konarski foulte Velberts Philipp Schmidt und sah dafür "Gelb". Schmidt musste mit der Trage vom Platz gebracht werden, was an der Seitenlinie zu Wortgefechten und auf dem Rasen zur Rudelbildung führte. Coach Abel reagierte zur Pause und nahm Konarski wegen akuter Gelb-Rot-Gefahr vom Feld. Die Velberter schafften nach 60 Minuten durch Hüzeyfe Dogan das 0:2. Erst in der Endphase wurde Homberg gefährlicher, brachte mehr Bälle in die heiße Zone. Einen davon nagelte Joker Daniele Kowalski zum 1:2 ins rechte Eck. "So richtig freuen konnte ich mich über mein erstes Oberligator nicht. Mir wäre es lieber gewesen, kein Ding zu machen und stattdessen zu punkten", meinte Kowalski. VfB: Weigl - Konarski (46. Acar), Schlieter, Polk, Petrovic - Erbay (72. Kowalski), Attris, Dönmez, Holz (63. Mitrentsis), Adolf - Sogolj. Tore: 0:1 Pappas (24., Foulelfmeter), 0:2 Dogan (60.), 1:2 Kowalski (80.).

MSV Duisburg II - Sportfreunde Baumberg 5:0 (3:0). Im Drittliga-Kader des MSV fand Gökan Lekesiz am Samstag keine Berücksichtigung. Dass er stattdessen einen Tag später wie auch die Profis Branimir Bajic und Barkin Cömert beim Auftakt der Reserve gegen die Sportfreunde Baumberg auflief, nahm "Leke" mit einem Lächeln: "Man soll halt da weiter machen, wo man aufgehört hat." Das tat der Mann, der in der Vorsaison mit 28 Treffern Duisburgs Top-Torjäger war, eindrucksvoll. Mit einem Doppelschlag (16., 18.) leitete er den 5:0-Kantersieg ein, mit dem sich der MSV II an die Tabellenspitze des ersten Spieltages setzt. "Damit konnten wir absolut nicht rechnen", war Tim Kallenbach beeindruckt vom Ablauf seines Debüts im Zebra-Dress. Der Ex-Bochumer war neben Nils Pagojus der einzige Neuzugang in der Startelf. "Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt", so Kallenbach.Durch die beiden neuen Sechser wich Tarkan Yerek auf die linke Außenbahn aus, was sich als Glücksgriff erwies. Das 2:0 leitete der emsige Yerek ein, beim 3:0 marschierte er über das halbe Feldund knallte die Kugel ins kurze Eck. Dann bediente er Cömert, dessen Ablage Oztürk mühelos verwandelte. Bei seinem zweiten Treffer krönte auch "Isi" Öztürk seine starke Leistung mit einem Schlenzer ins Eck selbst."Wir haben alles richtig gemacht", war auch Manfred Wölpper regelrecht verblüfft. "Ich hatte noch vor dem Gegner gewarnt, da wirke ich ja jetzt fast unglaubwürdig", schmunzelte der Coach. "Man muss die Kirche aber auch im Dorf lassen. Spätestens nach dem 0:3 konnten wir locker aufspielen." MSV II: Schumacher - Kleinpaß, Goralski, Bajic, Cömert - Yerek, Pagojus (79. Dünnwald), Kallenbach, Stenzel - Öztürk (73. Akarca), Lekesiz (67. Mantatzidis). Tore: 1:0, 2:0 Lekesiz (16., 18.), 3:0 Yerek (44.), 4:0, 5:0 Öztürk (54., 71.).

(RP)
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