Wasserball Kapitän Kreuzmann soll ASCD ins Finale führen

Duisburg · Bei Waspo Hannover verlor der Wasserball-Meister ohne den Routinier letztmals. Heute gibt es zum Play-off-Start ein Wiedersehen mit Waspo.

In der jüngeren Vergangenheit hatten die Wasserballer von Waspo 98 Hannover einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil. Um die Branchenführer, den amtierenden Double-Gewinner Amateur SC Duisburg (ASCD) und den entthronten Rekord-Champion Spandau 04 Berlin, ernsthaft in Verlegenheit zu bringen, waren die Niedersachsen in der Breite zu schwach besetzt. In der Schlussphase der Topspiele zog die Mannschaft von Karsten Seehafer deshalb stets den Kürzeren.

In dieser Saison ist vieles anders. Die Jugendarbeit ist weiterhin nicht der Rede wert, in dem Bereich setzt der ungeliebte Lokalrivale White Sharks Hannover stattliche Akzente. Dank externer Neuzugänge ist der Vorjahresdritte aber zu einem ernsthaften Widersacher des Spitzenduos avanciert. Erik Bukowski, der Führende der DWL-Torschützenliste, David Kleine, Marko Bolovic und Tobias Preuss sorgten für einen gehörigen Qualitätsschub. "Anders als in den Vorjahren werden sich nicht nur Spandau und wir um die beiden nationalen Titel streiten", sagt ASCD-Trainer Arno Troost: "Waspo will und wird ein gehöriges Wort mitsprechen."

Rückschlüsse darauf, ob der große Wurf tatsächlich gelingen kann, wird es heute Abend geben. Um 20.30 Uhr fordern die Hannoveraner den ASCD im ersten Play-off-Halbfinale heraus. Die Favoritenrolle in der maximal fünf Spiele andauernden Serie obliegt den Amateuren, wenngleich die beiden Duelle in der Punkterunde in Summe keinen Sieger hervorbrachten. Mitte Dezember verlor der Titelverteidiger ohne Kapitän Tobias Kreuzmann und Centerverteidiger Manuel Grohs in der Expo-Stadt mit 7:8. Arno Troost bezeichnete seine Spieler, die eine 6:3-Führung verspielt hatten, im Nachgang als "Weihnachtsmänner, die Geschenke verteilt haben". Im weiteren Saisonverlauf legten die Wedauer derartige Gönnerqualitäten nicht mehr an den Tag. Seit der unnötigen Niederlage in Hannover ist der ASCD ungeschlagen, sowohl gegen Spandau (9:6) als auch gegen Waspo (9:8) glückte vor heimischem Publikum die Revanche.

Der erstmalige Double-Gewinner scheint demnach gewappnet, um die Angriffe der Konkurrenz abzuwehren. "Aber wir alle wissen, dass wir hundert Prozent bringen müssen", sagt Troost, der sich bewusst ist, dass die Saison heute Abend quasi bei null beginnt: "In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, wer seine Hausaufgaben erledigt hat."

Der ASCD holte sich den letzten Feinschliff in den Niederlanden. In den Duellen mit Nijverdal, vor allem aber mit dem Schuurman BZC Borculo untermauerte Duisburgs Mannschaft des Jahres ihre starke Form. Nachlässigkeiten verbieten sich auf dem Weg zur erhofften Titelverteidigung aber von selbst. "Hannover wird zu Hause alles daran setzen, uns ein Bein zu stellen und in der Serie vorzulegen", so Troost: "Wichtig ist, dass wir unsere Leistung bringen."

Personell reist der ASCD heute in Bestbesetzung nach Hannover. Zum Auftakt der zweiten Halbfinalserie treffen in Sindelfingen zeitgleich der SSV Esslingen und Spandau aufeinander.

(kök)
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