Lokalsport Keussen und Herne lassen die Füchse jubeln

Duisburg · Es war der Abend der Smartphones. Den Ticker checken, aktualisieren und wieder checken. Wie steht's in Herne? Liegen die Kassel Huskies immer noch zurück? Und am Ende ein großer Schluck Jubel. In der Eishockey-Oberliga steht die Tür zur Aufstiegsrunde für den EV Duisburg wieder offen.

Der Favorit verlor in Herne mit 2:4. Da lässt es sich fast verschmerzen, dass die Füchse selbst ein wenig patzten. Die Mannschaft von Trainer Franz Fritzmeier schenkte gestern Abend vor 983 Zuschauern im Heimspiel gegen die Hannover Scorpions beim 4:3 (3:1, 0:1, 0:1) nach Penalties einen Punkt her. Joel Keussen rettete mit seinem verwandelten Penalty den Magersieg. Fritzmeier fasste die Situation bittersüß zusammen: "Ich bin maßlos enttäuscht, dass wir nicht glatt gewonnen aber. Und ich freue mich, dass wir zwei wichtige Punkte auf Kassel aufholen konnten."

Am Freitag hatte sich der EVD mit 5:1 (2:0, 1:1, 2:0) bei den Black Dragons aus Erfurt durchgesetzt. Dieser Sieg blieb nicht ohne Schatten: Für Lars Grözinger war die Saison nach vier Minuten vorbei. Der Stürmer stolperte über den Stock eines Gegenspielers und kugelte sich den Ellbogen aus. Der Spielverlauf selbst folgte dem Erwarteten: Dominik Lascheit (4.), Diego Hofland in Unterzahl (20.) sowie Kevin Orendorz (37.) in Überzahl, Patrick Klöpper (46.) und Scott Wasden (53.) schossen die Tore zu einem ungefährdeten Sieg. Die Hauherren, die Lob von EVD-Trainer Fritzmeier für ihren kämpferischen Einsatz bekamen, durften nach den Treffer von Jan Zurek für einen Moment an der Überraschung riechen. Dieser Moment ging aber vorüber.

Vor dem Spiel gegen Hannover musste Fritzemeier sein Personal nach Grözingers Ausfall erneut intensiv checken. Denn im Training am Donnerstag hatte Verteidiger Maik Blankart einen Schuss an die Hand bekommen. Verteidiger Markus Schmidt fehlte mit einem Magen-Darm-Virus. Der Coach durfte sich da freuen, dass die Kölner Haie mit Stürmer Daniel Schmölz und Verteidiger Pascal Zerressen aushalfen. Die dennoch dezimierte Mannschaftaufstellung kann aber nicht als Ausrede für die vielen Fahrkarten gegen die Scorpions herhalten. Dabei sah es zunächst mehr heiter als wolkig aus. In der sechsten Minute traf Joel Keussen zum 1:0. Nur 38 Sekunden später, praktisch mit der ersten Stippvisite vor dem Tor von Felix Bick, glich Hannover aus. Erneut Keussen (13.) und dann Jack Paul (19.) ließen die Hausherren von einem vermeintlich leichten Sieg träumen.

Dann aber bekam nicht nur der Coach Alpdrücke. Rechnet man nur die glasklaren Chancen, dann standen die Füchse im Mittelabschnitt neunmal vor der Entscheidung. Und patzten. Mit dem ersten Besuch im EVD-Drittel erzielten die Scorpions den Anschluss durch Jan Hemmes (40.). Im Schlussabschnitt das gleiche Bild: Der EVD berannte das Tor der Gäste, die einfach um ihr Leben verteidigten. Und dann kam es, wie man es kennt: Andreas Morcienetz (58.) nutzte einen Fehler von EVD-Keeper Bick zum Ausgleich. Erst im Penaltyschießen gelang es dem EVD, den zweiten Punkt zu retten. Erneut traf Keussen.

Black Dragons Erfurt - EVD 1:5 (0:2, 1:1, 0:2) - Tore: 0:1 Lascheit (4.), 0:2 Hofland (20./4-5), 1:2 Zurek (32.), 1:3 Orendorz (37. /5-4), 1:4 Klöpper (46.), 1:5 Wasden (53.). Strafen: Erfurt 10, Duisburg 6. Zuschauer: 752. EVD - Hannover Scorpions 4:3 (3:1, 0:1, 0:1, 1:0) n.P. - Tore: 1:0 Keussen (6.), 1:1 Janzen (7.), 2:1 Keussen (13./4-4), 3:1 Paul (19.), 3:2 Hemmes (40.), 3:3 Morczinietz (58.), 4:3 Keussen/Penalty. Strafen: Duisburg 6 - Hannover 8. Zuschauer: 983.

(ew)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort