MSV Duisburg MSV gewinnt 2:0 gegen die Kickers

Fussball · Die Zebras stürzen mit einem 2:0-Sieg den bisherigen Spitzenreiter Stuttgarter Kickers und klettern selbst auf den Relegationsplatz.

 Erst vor kurzem angekommen, jetzt schon Führungsspieler vor der Abwehr: Neuzugang Enis Hajri (links). Er bereitete das erste Duisburger Tor vor.

Erst vor kurzem angekommen, jetzt schon Führungsspieler vor der Abwehr: Neuzugang Enis Hajri (links). Er bereitete das erste Duisburger Tor vor.

Foto: Eickershoff

So manchem Zuschauer ging am Samstag auf der Tribüne der Duisburger Arena das Herz auf. Die Blitztabelle auf der Anzeigetafel malte eine perfekte Welt. Der MSV Duisburg auf Platz zwei. Zum ersten Mal auf einem Aufstiegsrang seit dem Zwangsabstieg. Gestern zog der Chemnitzer FC durch seinen 2:0-Sieg über Rostock an den Zebras wieder vorbei. Trotzdem: Durch den 2:0 (1:0)-Erfolg über die Stuttgarter Kickers ist der MSV in der Spitzengruppe der 3. Fußball-Liga angekommen.

Kickers-Trainer Horst Steffen, der aus seiner Liebe zum MSV keinen Hehl macht, adelte nach dem Spiel die Mannschaft seines ehemaligen Klubs: "Der Catenaccio hat in Duisburg einen neuen Namen bekommen. Wir haben gegen eine Mannschaft verloren, die sich versteckt hat, und sind in einem fremden Stadion ausgekontert worden." Der MSV stürzte den Spitzenreiter und präsentierte sich dabei in spielerisch starker Verfassung. Torwart Michael Ratajczak, der nach dem Spiel auf den Zaun kletterte und mit den Fans feierte, hat nun schon seit 322 Minuten keinen Gegentreffer hingenommen.

Kurios: MSV-Trainer Gino Lettieri konnte in dieser Saison noch kein einziges Mal die Abwehrreihe aufbieten, die er sich in der Vorbereitung in seinen Planungen zurechtgelegt hat. Und jetzt ist die Defensive das Prunkstück der Zebras. Dabei wird Neuzugang Rolf Feltscher als rechter Außenverteidiger von Woche zu Woche stärker. Er ist nicht nur zweikampfstark - er verkörpert den modernen Verteidiger-Typ, der durch seine Vorstöße bis an die Grundlinie das Offensivspiel belebt. "Wir wussten, was in ihm steckt", sagt Sportdirektor Ivo Grlic, "er bringt viel Qualität mit, hat aber noch Luft nach oben."

Doch Zebra-Coach Gino Lettieri will die derzeitige Stärke im Defensivbereich nicht allein an seiner Abwehrreihe festmachen. "Es ist auch bemerkenswert, was vor der Kette passiert", spielt der Trainer auf die beiden Sechser im defensiven Mittelfeld an. Die Staubsauger-Firma Hoover hätte an Enis Hajri und Tim Albutat ihre helle Freude gehabt. Albutat, der ohne Pierre De Wits Verletzung wahrscheinlich nicht Stammspieler geworden wäre, liefert seit Wochen konstant starke Leistungen ab. Spät-Neuzugang Enis Hajri avancierte binnen weniger Spiele zum Führungsspieler.

Er war es auch, der per Traumpass die Duisburger Führung vorbereitete. Michael Gardawski traf in der 16. Minute ins Tor. Drei Minuten nach der Pause stand es bereits 2:0 für den MSV. Dennis Grote traf mit einem satten Schuss aus 17 Metern in den Winkel. Der MSV steht nun auf dem Relegationsrang, was schön aussieht, aber bedeutungs ist.

(RP)
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