MSV Duisburg Baustellen in allen Mannschaftsteilen

Viel muss passieren, dass sich das nicht wiederholt. Zwei Pleiten ohne Pech, aber mit unübersehbaren Pannen haben das MSV-Volk erschüttert. Nicht nur die Anhänger. Die Pokalblamage in Augsburg mit den bekannten Konsequenzen und nun das 2:2-Unentschieden gegen den Tabellenletzten Rot-Weiß Ahlen haben für Enttäuschungen auf der ganzen Linie gesorgt.

 Tom Starke verlässt Duisburg.

Tom Starke verlässt Duisburg.

Foto: rpo, Falk Janning

Der neue Trainer Milan Sasic muss Baustellen beackern, soll den Hebel umlegen für eine bessere und hoffnungsvolle Zeit. Aber wie soll das gehen?

Die Verteidigung

Bei seinem Debüt vertraute Sasic nach Absprache mit dem Mannschaftsrat auf die Wiederholung der ganz ordentlichen Leistung des jungen Bruno Soares von Koblenz und schickte den Brasilianer auf die rechte Verteidigungsbahn. Das war ein Fehlschlag. Soares merkte man die Nervosität und fehlende Übersicht von Beginn an. Olivier Veigneau auf der linken Seite, Frank Fahrenhorst und Björn Schlicke im Zentrum boten in ihrer Gesamtheit kein Bollwerk gegen die biederen Versuche des Tabellenletzten, nach vorne zu spielen. Als das besser wurde in jener denkwürdigen zweiten Halbzeit, sah die MSV-Abwehr geradezu schlimm aus, so vor allem beim Ahlener Ausgleichstreffer.

Das Mittelfeld

Höchstens Christian Tiffert konnte dem Anspruch genügen, so etwas wie ein Macher zu sein. Am nächsten kam ihm noch der Brasilianer Tiago, der seinen Nebenmann Adam Bodzek als Sechser klar ausstach. Der Ankündigung von Peter Neururer, Bodzek könne ein "Großer" werden, hat der danach nie erfüllen können. Ben-Hatiras Leistung stagniert weiter. Der vom HSV ausgeliehene Jung-Profi war gegen Ahlen ein Fremdkörper, obwohl er beide Tore vorbereitete. Chaftar Yankov konnte in dem "verlorenen Haufen" am Sonntag nichts mehr retten. Er wird als einer der Leihspieler am Saisonende in Duisburg wohl nicht mehr zu sehen sein. Als Alternative steht einzig Oldtimer Ivo Grlic bereit, der gewiss auch nicht schlechter ist.

Der Angriff

Sören Larsen, den man lange nicht sah am Sonntag, wohl auch, weil überhaupt nichts Gescheites nach vorne kam, wird nach seiner Muskelverletzung erst mal ausfallen. Caiuby erzielte zwar einen Treffer, blieb aber vieles schuldig. Kristoffer Andersen, das Berliner "Talent" Ede oder Olcay Sahan bilden die zweite Reihe, in der es auch an Qualität fehlt, eine Spitzenmannschaft zu sein. Der verletzte Sandro Wagner fehlt an allen Ecken und Enden. Das wird noch bis ins nächste Jahr der Fall sein.

Die Stimmung

Die ist klar auf dem Nullpunkt. Das späte Ahlener Tor hat die Situation nur verschärft. Die "geschönten" 11.288 Zuschauer waren sauer, die 36 aus Ahlen dagegen happy. Eine Mannschaft, die in dieser Saison noch nicht gewonnen hat, jubelte - über den dritten Punkt, als wäre ihr gerade etwas Besonderes gelungen. In ihr stimmt es offenbar noch. Im Gegensatz zum MSV.

(RP)
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