MSV Duisburg Bollmann brennt beim MSV auf Revanche

Duisburg · Der 33-Jährige Markus Bollmann ist am Mittwochabend (19 Uhr, Live-Ticker) im Heimspiel gegen die SV Elversberg in der 3. Liga der erfahrenste Innenverteidiger.

Nach oben könnte es für Markus Bollmann und den MSV in der Tabelle noch ein bisschen gehen – dafür sind Siege nötig.

Nach oben könnte es für Markus Bollmann und den MSV in der Tabelle noch ein bisschen gehen – dafür sind Siege nötig.

Foto: Christoph Reichwein

Markus Bollmann ist schlagfertig. Als MSV-Pressesprecher Martin Haltermann dem Innenverteidiger die Statistik vorliest, nach der die Meidericher bei sieben von acht Spielen, in denen er über 90 Minuten auf dem Platz gestanden hat, zu null gespielt haben, kontert "Bolle": "Ich hoffe nicht vorne." Nein, die Abwehr war gemeint. Bollmann grinst. Das eine Spiel, das seine Statistik — die noch zehn Partien über die volle Distanz, dafür aber mit Gegentoren, beinhaltet — schmälert, ist das 0:1 gegen die SV Elversberg am 5. Oktober.

MSV Duisburg: Bollmann brennt beim MSV auf Revanche
Foto: Christoph Reichwein

Damit ergibt sich für Bollmann heute (19 Uhr, Schauinsland-Arena, Live-Ticker unter www.rp-online.de/msv) die Gelegenheit zur Revanche, denn der Tabellen-15. ist heute zu Gast. "Das Hinspiel war sehr bitter", erinnert sich der gebürtige Beckumer. "Es geht jetzt darum, das Ding zu drehen." Daran wird der 1,93-Meter-Mann selbst intensiv mitarbeiten. Da Kapitän Branimir Bajic ob seiner zehnten Gelben Karte in dieser Saison für diese Partie ausfällt, ist "Bolle" heute der erfahrenste Innenverteidiger des MSV. An der Seite des 33-Jährigen wird voraussichtlich Matthias Kühne stehen, der die rechte Abwehrseite wieder an die Stammkraft Phil Ofosu-Ayeh abgibt, der nach abgesessener Gelbsperre wieder in den Kader rückt. Als Alternativ stünde Tobias Feisthammel bereit. "Wir entscheiden das kurzfristig", sagt Trainer Karsten Baumann.

Der Coach hat auch nicht die besten Erinnerungen an das Hinspiel: "In diesem kleinen Stadion direkt am Berg, was sicher nicht alltäglich ist, sind wir nicht so aufgetreten, wie wir uns das vorgestellt haben. Nach einer Standard-Situation haben wir da 0:1 verloren." Genau genommen war es ein direkter Freistoß, den Bollmann in rund 20 Metern Torentfernung verursacht hatte und bei dem Milad Salem den Ball auf dem nassen Rasen als Aufsetzer Michael Ratajczak in die Maschen setzte. Der MSV-Torwart wird sicher heute wie sein Innenverteidiger darauf brennen, diese Scharte auszuwetzen, denn er kehrt nach abgesessener Rotsperre zurück zwischen die Pfosten. Marcel Lenz hatte ihn in den beiden vergangenen Partien gut vertreten, doch Baumann erklärt: "Rata wird wieder im Tor stehen. Er ist unsere Nummer eins." Für Bollmann ist der Wechsel zurück zur Stammkraft kein Thema: "Lenzer ist alt genug und hat auch schon ein paar Spiele im Profi-Bereich gemacht. Wir haben zwei starke Torhüter. Da ist es eigentlich egal, wer spielt."

Er selbst hatte zum Ende des vergangenen Jahres ein kleines Tief durchgemacht, hatte es da in vier Partien nur auf eine einminütige Einwechslung gebracht. Im Trainingslager im türkischen Side arbeitete er aber intensiv und stand in 2014 in fünf von acht Partien — die neunte in diesem Jahr verpasste er gelbgesperrt — über die volle Distanz auf dem Platz. Zuletzt beim 1:0-Sieg in Rostock überzeugte Bollmann einmal mehr mit seiner Kopfballstärke, die auch bei Standardsituationen für sein Team eine Waffe sein kann: Der Rostocker Torwart Jörg Hahnel verhinderte in der 31. Minute nur knapp den dritten Saisontreffer des Abwehrrecken.

Aus Rostock hat der MSV aber nicht nur drei Punkte, sondern dank einer starken Vorstellung in den ersten 60 Minuten auch "frischen Wind" und "Selbstvertrauen" mitgebracht, wie Baumann findet. "Das wollen wir mitnehmen." Der Coach weiß aber auch: "Wir müssen uns auf ein Geduldsspiel einstellen. Elversberg wird versuchen, vor allem durch Konter vor unser Tor zu kommen. Darauf und auf den schnellen Salem müssen wir bei allem Druck, den wir entfalten wollen, aufpassen." Generell stellt Baumann aber klar: "Wir haben den Anspruch, das Spiel gewinnen zu wollen. Wir haben im Jahr 2014 eine vernünftige Bilanz, auch wenn sie zu Hause in den letzten beiden Spielen punktemäßig nicht so war. Wir wollen das Spiel gewinnen. Das geht aber nicht alleine. Deswegen freuen wir uns, dass so viele Fans den Weg ins Stadion finden." Mehr als 10 000 sollen es heute Abend werden.

(RP)
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