MSV Duisburg Die Zebras gegen Darmstadt in der Einzelkritik
Wir haben die MSV-Spieler für Sie unter die Lupe genommen.
Michael Ratajczak
Hatte nach 14 Minuten Glück, als sein Klärungsversuch von Marco Sailer abgeblockt wurde, aber im Aus landete. War dabei von seinem Innenverteidiger Matthias Kühne arg unglücklich angespielt worden, ihn traf da keine Schuld. „Rata“ hielt in der 39. Minute die Null, als er die Fingerspitzen noch an den Versuch von Hanno Behrens aus kurzer Distanz bekam und den Ball so ans Lattenkreuz lenkte – auch den Nachschuss von Sailer hielt er, ebenso den Kopfball von Berzel in Hälfte zwei. Kassierte dann zehn Minuten vor dem Ende wegen einer Notbremse die Rote Karte. Ärgerlich.
Note: 4-
Nikolas Ledgerwood
So ganz ungewohnt ist die rechte Abwehrseite für ihn nicht – in der kanadischen Nationalmannschaft hat er dort schon öfter gespielt. Seine Positions-Premiere beim MSV geriet durchwachsen: Defensiv stabil, räumte auch schon mal im Abwehrzentrum mit auf, nach vorne aber im Zusammenspiel mit Phil Ofosu-Ayeh mindestens unglücklich. Hatte Glück, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark sein einhaken bei der Grätsche gegen Stroh-Engel nicht als elfmeterreifes Foul wertete.
Note: 3-
Matthias Kühne
Durch den verletzungsbedingten Ausfall von Kapitän Branimir Bajic plötzlich der erfahrenste Innenverteidiger des MSV – und brachte nach 14 Minuten seinen Torwart bei einem zu kurzen Rückpass gleich mal in Bedrängnis, so dass Michael Ratajczak Glück hatte, dass der von Sailer abgeblockte Ball nur ins Aus ging. Kühne machte diesen Schnitzer aber mit umsichtiger und zweikampfstarker Spielweise wieder wett und rettete in der 53. Minute das 0:0, als er Milan Ivanas Schuss aufs freie Tor abblockte. Dann mit ungeschicktem Zweikampfverhalten im Strafraum gegen Heller, das gab den Elfmeter, den Darmstadt zum Sieg nutzte.
Note: 5
Christian Eichner
Hatte auf seiner linken Abwehrseite so seine Probleme mit Marcel Heller, wenn der mit Tempo kam – da waren dann doch Geschwindigkeitsdefizite unübersehbar. Im Eins-gegen-eins aber gewohnt sicher, dafür nach vorne auch gewohnt zurückhaltend. Das war aber so lange auch nicht gefragt, wie Michael Gardawski mit seinem Tempo vor ihm agierte. Insgesamt eine ziemlich souveräne Vorstellung des Routiniers.
Note: 3
Tanju Öztürk
Beackerte als „Sechser“ vor der Abwehr nicht nur einen breiten Streifen im defensiven Mittelfeld, sondern stopfte überall Löcher, wo sie sich auftaten. Bei Standardsituationen auch immer in der Nähe des wuchtigen Darmstädter Top-Torjägers Stroh-Engel zu finden. Überließ die Spieleröffnung weitestgehend seinem Nebenmann Kevin Wolze – besser so. Mit einem fiesen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, den Gondorf und Ivana fast zum 1:0 genutzt hätten. Durchwachsen.
Note: 4
Kevin Wolze
Von Anfang an gewohnt giftig und aggressiv, bearbeitete seine Gegenspieler bis an die Grenze des Erlaubten. Mit einigen schönen weiten Pässen bei ruhenden Bällen in der eigenen Hälfte, mit dem Spielgerät am Fuß aber oft zu schluderig. Vergab durch übermotivierte Flüchtigkeitsfehler die ein oder andere Konterchance.
Note: 3-
Phil Ofosu-Ayeh
Der gelernte Rechtsverteidiger durfte diesmal im Mittelfeld ran – Trainer Karsten Baumann wollte mehr „Power“ auf den Außenbahnen haben, und das bot Ofosu-Ayeh bis hin in die Sturmspitze hinein. Allerdings fehlte ihm die Durchschlagskraft, für die dann Kingsley Onuegbu sorgen sollte, der für ihn kam.
Note: 3
Pierre De Wit
Als „echter Zehner“ sollte er die einzige „echte Spitze“ Gerrit Wegkamp und die schnellen Außen in Szene setzen. Das klappte nur in Ansätzen, De Wit verzeichnete mit einem sehenswerten Weitschuss aus rund 20 Metern aber die erste MSV-Chance, Darmstadts Torwart Jan Zimmermann lenkte den Ball zur Ecke. Der Duisburger Mittelfeldspieler lieferte zwar eine ordentliche Vorstellung ab, gemessen an seiner Erfahrung und seiner Rolle als Führungsspieler muss aber noch mehr kommen.
Note: 4
Michael Gardawski
Nach dreimonatiger Verletzungspause nicht zurück im Kader, sondern gleich auch in der Startelf. Sollte wie Ofosu-Ayeh auf rechts im linken Mittelfeld für Tempo sorgen. „Wenn er von Beginn an spielt, hat der Gegner Respekt vor seiner Geschwindigkeit“, hatte Trainer Karsten Baumann vorab gesagt. Davon war bei Darmstadt relativ wenig zu sehen, doch Gardawski brachte das erwartete Tempo. Musste nach 69 Minuten raus – es reicht halt noch nicht für 90 Minuten, aber die gute Stunde hat gezeigt, wie wichtig er für das Team wieder werden kann.
Note: 3+
Gerrit Wegkamp
Erstmals, seitdem der 20-Jährige in der Winterpause von Fortuna Düsseldorf ausgeliehen wurde, ruhte die gesamte Last der vordersten Offensive auf ihm. Kam damit zunächst nur schwer zurecht, bekam aber auch wenig brauchbare Bälle und kaum Unterstützung. Erst mit der Einwechslung von Kingsley Onuegbu mit einer ersten Chance, sein Schuss nach Ablage des Sturmpartners ging knapp über die Latte. Ordentlich, aber ausbaufähig. Ein Torhüter wird er nicht mehr, aber Hut ab vor dem Mut.
Note: 3+
Kingsley Onuegbu
Der Sturmtank, der bis auf eine Partie, die er wegen Fieber verpasst hatte, in allen Spielen in der Startelf gestanden hatte, bekam in Darmstadt eine Denkpause und musste das Geschehen 57 Minuten von der Bank aus verfolgen. Bildete dann für die letzte halbe Stunde eine Doppelspitze mit Wegkamp.
Note: 4
Patrick Zoundi
Kam zum Schluss, erlebten das turbulente Ende.
Note: –