MSV Duisburg Erste Fortschritte erkennbar

MSV Duisburg · Trotz seiner erst kurzen Amtszeit hat Trainer Kosta Runjaic dem MSV Duisburg offensichtlich neues Leben einhauchen können. Seine personellen Umstellungen griffen – wenn es auch nicht für die ersten Punkte reichte.

2. Bundesliga 12/13: Kaiserslautern - Duisburg
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Trotz seiner erst kurzen Amtszeit hat Trainer Kosta Runjaic dem MSV Duisburg offensichtlich neues Leben einhauchen können. Seine personellen Umstellungen griffen — wenn es auch nicht für die ersten Punkte reichte.

Kosta Runjaic, der neue Trainer des MSV Duisburg, war nach der 1:2-Niederlage in Kaiserslautern ganz wunderbar schlecht gelaunt. Dass ihm der erkennbare Fortschritt nicht genügte und er sich als unzufrieden mit dem Erreichten bekannte, zeugt von Ehrgeiz und Realismus. Bei null Punkten nach fünf Zweitliga-Spieltagen kann der MSV beides benötigen: Willen zum Erfolg und Sinn für die Fakten.

Denn so langsam tickt dem Schlusslicht die Zeit weg. 15 Punkte wären hilfreich, bevor die Halbserie abgeschlossen ist. Zwölf Spiele stehen bis dahin auf dem Programm und drei Fahrkarten gegen Mannschaften aus dem Bereich "Kann man schlagen" hat die Mannschaft bereits geschossen. Die Spiele gegen Aalen, Regensburg und Dresden müssen als verpasste Gelegenheiten gesehen werden. Der Coach kündigte deshalb mit einigem Selbstbewusstsein an: "Ich bin zuversichtlich, dass wir am Sonntag gegen Bochum den ersten Dreier setzen werden."

Sein Personal weiß er da auf seiner Seite: Benny Kern will den Umstand, weiterhin ohne Punkte zu sein, "nächste Woche schleunigst ändern." Daniel Brosinski ist sich sicher, dass "wir gegen Bochum die Fans mit ins Boot holen." Der Mittelfeldspieler auf der rechten Seite zeigte dafür echte Eigeninitiative: Er habe dem Trainer vorgeschlagen, die weiten Einwürfe in den Strafraum des Gegners zu üben. Eine Torchance ergab sich dadurch nicht, aber eine offensive Variante mehr. Davon können es nicht genug sein, denn die Bilanz der 1:2-Niederlage gegen Kaiserslautern muss sich darauf beschränken: Ein Neuanfang ist geschafft.

Einige Mängel aber bleiben: Benny Kern sprach davon, dass man stabil gestanden habe. "Aber vielleicht müssen wir noch stabiler werden", fügte er hinzu. Zwei Gegentore sind nach wie vor überlebensgefährlich. Darüber hinaus waren die Zebras nur dann wirklich torgefährlich, wenn sie die Situation im Strafraum mit einem ruhenden Ball provozierten. Das Tor fiel nach einer Ecke. Andre Hoffmann hatte seine Kopfballchance nach einem Freistoß von Dzemal Berberovic, und der eingewechselte Jovanovic wäre nach einem Kern-Freistoß um einen Schritt zum Ausgleich gekommen.

Klar erkennbar war, dass das Offensivspiel einer Idee folgt, aber das Selbstverständliche fehlt nach wie vor. Nicht selten war zu beobachten, wie die Zebras einen Wimpernschlag zu lag zögerten, weil sie selbst erstaunt schienen, dass das im Training eingeübte funktionierte. Da kam der letzte Pass einen Augenblick zu spät. Da war der Mann noch nicht dort, wo der gut gemeinte Ball hinrollte. Daniel Brosinski war über ein Zuspiel von Valeri Domovchiyski so überrascht, dass er die Kugel in die Wolken kickte.

Maurice Exslager hatte einen Moment in der ersten Halbzeit, als er zu spät auf Srdjan Baljak spielte. Gemeinsam mit Domovchiyski verpasste er eine Konterchance im zweiten Durchgang. Der entscheidende Fortschritt aber: Wenigstens konnte man sehen, was nicht klappte. Die Mannschaft in Kaiserlautern machte zumindest den Eindruck, als könne sie ein Spiel gewinnen. Von der Möglichkeit zur Tat sind freilich noch einige Schritte: Runjaic kündigte auch gleich an, dass er die kommenden Tage nutzen wolle, um seine Mannschaft intensiv auf das Bochum-Spiel vorzubereiten. Seine Miene verriet da grimmige Entschlossenheit. Der passende Gesichtsausdruck zur Lage in Meiderich. Denn Lob für eine Niederlage gibt es am Sonntag nicht mehr. Da zählen nur Punkte.

(kew)
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