MSV Duisburg Ilia Gruev sagt zum Abschied danke

Duisburg · Der bisherige Co-Trainer des MSV fuhr gestern nach Kaiserslautern, wo er heute unterschreibt.

 Abschied: Ilia Gruev (mitte) verlässt den MSV, Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Marbach, Vorstandsmitglied Robert Philipps und Vorstandsvorsitzender Udo Kirmse (von links) bedanken sich bei ihm.

Abschied: Ilia Gruev (mitte) verlässt den MSV, Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Marbach, Vorstandsmitglied Robert Philipps und Vorstandsvorsitzender Udo Kirmse (von links) bedanken sich bei ihm.

Foto: Christoph Reichwein

Das Training gestern beim MSV Duisburg war schon nicht mehr dasselbe. Denn Ilia Gruev fehlte dem Drittligisten nach seinem Wechsel zum Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern erstmals — ein Umstand, an den sich die Spieler noch gewöhnen müssen. Der scheidende Co-Trainer aber auch. "Ich werde die Spieler vermissen", sagte Gruev gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

"Das war schon etwas Besonderes mit uns. Ich hatte aus der letzten Saison noch Kontakt zu vielen Spielern, und ich werde auch jetzt mit den aktuellen Spielern weiter in Kontakt bleiben. Das bedeutet mir sehr viel. Mit der Mannschaft hat es charakterlich super gepasst. Dass wir nach nur acht Tagen Vorbereitung so gut in die Saison starten, war nicht selbstverständlich."

Von den Spielern verabschiedete sich Gruev bereits am Sonntag, gestern fuhr er nach Kaiserslautern, wo er heute seinen neuen Vertrag unterschreiben wird. Es ist für ihn eine Rückkehr, nachdem er dort ab März 2012 drei Monate mit Krassimir Balakov als Trainergespann gearbeitet hatte.

Anschließend holte ihn MSV-Sportdirektor Ivica Grlic nach Duisburg, wo er als Profi Anfang des Jahrtausends in vier Jahren 80 Spiele bestritten hatte, und stellte ihn dem neuen Trainer Kosta Runjaic vor — eine Kombination, die so gut wurde, dass Runjaic auch in der Pfalz nicht auf Gruev verzichten will. Gestern fehlten in einigen Punkten der Ablösemodalitäten noch endgültige Einigungen, doch das verhindert den Wechsel nicht.

Der frühere bulgarische Nationalspieler wird aber seine Zeit in Duisburg nie vergessen. "Das war einfach eine tolle Zeit", sagt der 43-Jährige, der sich an vieles gerne erinnert, an drei Dinge aber besonders: "Das ausverkaufte Stadion gegen Köln letztes Jahr, dieses super Verhältnis zwischen Mannschaft, Trainern und Fans, und das Spiel gegen Sandhausen, als eine Eckballvariante, die ich so oft mit den Spielern eingeübt hatte, nach der flachen Hereingabe von Brosinski zum Tor durch Perthel führt."

Gruev betont noch einmal: "Es ist nicht einfach für mich, mich vom MSV zu trennen. Da sind einfach so viele Emotionen dabei. Ich war jetzt ein Jahr als Co-Trainer hier und ich habe mich immer wohlgefühlt." Selbst das Hickhack um die Lizenz im Sommer hat Gruev den Spaß an seiner Arbeit in Duisburg nicht nehmen können: "Sportlich war ich absolut zufrieden Ich bin immer mit positiven Gedanken hier hin gekommen und habe nie gedacht, dass wir es sportlich nicht schaffen würden. Die Enttäuschung über die Lizenzverweigerung war dann natürlich riesengroß."

Aber Gruev wäre nicht er, wenn er nicht auch hier noch etwas Positives fände: "Es war aber toll, wie die Fans mit ihren Aktionen da zum Verein gestanden haben. Das werde ich immer in Erinnerung behalten." Deswegen noch ein Gruß an die Anhänger: "Ich möchte allen Fans danke sagen. Es ist nicht selbstverständlich, dass du weggehst und die Fans dich trotzdem feiern und sich bei dir bedanken wie in Kiel. Ich drücke dem MSV weiter die Daumen und hoffe, dass er nach oben kommt." Gruev geht — die Sympathien bleiben.

(RP)
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