MSV Duisburg Kastrati zieht es ins Erzgebirge

Duisburg · Mit dem Wechsel von Flamur Kastrati zum FC Erzgebirge Aue steht der nächste Abgang beim MSV Duisburg scheinbar fest. Überdies hält sich Torhüter Michael Ratajczak bis auf Weiteres bei den Meiderichern fit.

 Flamur Kastrati hat seine Sachen gepackt und zieht nach Aue weiter. In Duisburg wartete er lange vergeblich auf den Durchbruch.

Flamur Kastrati hat seine Sachen gepackt und zieht nach Aue weiter. In Duisburg wartete er lange vergeblich auf den Durchbruch.

Foto: Reichwein

Andre Hoffmann wechselt zu Hannover 96 in die Bundesliga. Für viele kam diese Nachricht überraschend, hieß es nach verkündeter Rettung doch, man wolle sich im Winter von keinem Leistungsträger trennen. Mit Hoffmanns plötzlichem Wechsel zu den Niedersachsen zerschlug sich diese Maßgabe aber anscheinend. Auch der gestrige Tag, an dem Trainer Kosta Runjaic die Mannschaft bereits um acht Uhr zur ersten von insgesamt drei Trainingseinheiten des Tages bat, begann für viele mit einer Überraschung. Denn mit Torwart Michael Ratajczak, der den MSV-Fans aus seiner Zeit im Tor von Fortuna Düsseldorf bestens bekannt sein dürfte, gibt es bei den Meiderichern seit gestern einen unvermuteten Trainingsgast. Bis zuletzt hatte sich der vereinssuchende Torhüter, der die zweite Liga verdächtigerweise bestens kennt, bei der Reserve von Borussia Mönchengladbach fit gehalten. Das tut er nun bei den Meiderichern. "Er wohnt noch in Düsseldorf, hat uns gefragt, ob er sich bei uns fit halten kann", kommentierte Sportdirektor Ivo Grlic.

In Verbindung mit dem plötzlichen Wechsel von Andre Hoffmann sind nun Spekulationen über den Verbleib eines weiteren MSV-Akteurs zumindest nicht unbegründet. Denn mit Felix Wiedwald steht einer der wenigen Akteure, für die der MSV im Falle eines Transfers eine wesentliche Ablösesumme kassieren könnte, ausgerechnet im Tor, eben der Position Ratajczaks.

Darüber hinaus wurde Wiedwald in den vergangenen Wochen immer wieder mit Aston Villa aus der englischen Premier League in Verbindung gebracht. In Duisburg besitzt er ein noch bis 2014 gültiges Arbeitspapier und weist mit einem aktuellen Marktwert von einer Million Euro den höchsten aller MSV-Spieler, ausgenommen Leihspieler Julian Koch (1,5 Mio.), auf. Sein Vertreter Roland Müller zeigte in Wiedwalds Abwesenheit zudem gute Leistungen.

Dem naheliegenden Gedankenspiel, dass der MSV mit der Integration des wohl für wenig Geld zu verpflichtenden Ratajczaks einen Vorgriff auf einen möglichen Abgang Wiedwalds getätigt haben könnte, erteilt Sportdirektor Grlic aber eine vehemente Absage: "Wiedwald wird nicht verkauft. Felix ist noch verletzt und es liegt nicht annährend ein Angebot für ihn vor. Wir werden ihn in unserer jetzigen sportlichen Lage auf keinen Fall verkaufen."

Anders geartet ist die Situation bei Flamur Kastrati. Der Stürmer, an dem zuletzt der FC Erzgebirge Aue mehrfach ernsthaftes Interesse bekundet hatte, hat sich gestern Morgen auf den Weg nach Aue gemacht. Nur noch letzte Details seien zu klären. "Wir sind uns mit Aue soweit einig", sagte Sportdirektor Grlic zum wohl feststehenden Transfer des in Duisburg glücklosen Stürmers. Angesprochen auf einen möglichen Transfererlös wollte sich Grlic nicht konkret äußern. "Wir sind zufrieden", lautete Grlics knappe Antwort. Eine endgültige Abwicklung des Wechsels wird Anfang nächster Woche erwartet.

Zu den übrigen Kandidaten auf der MSV-internen Streichliste, zu denen neben Valeri Domovchiyski und Dzemal Berberovic wohl auch Antonio da Silva zählt, wollte der 37-Jährige auch heute keine Meldungen abgeben. Da Silva, der beim Trainingsauftakt in Absprache mit dem Verein noch fehlte, ist inzwischen aber pünktlich nach Duisburg zurückgekehrt. Zumindest offiziell hatte sich seine Rückkehr aufgrund eines ungünstigen Flugplans um einen Tag verschoben.

(RP)
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