MSV Duisburg Kein Trainer, keine Lizenz, keine Spieler

Duisburg · Kosta Runjaic verlässt aufgrund der unklaren wirtschaftlichen Situation den Verein. Auch die Drittliga-Zugehörigkeit ist fraglich.

2. Bundesliga 12/13: MSV Duisburg stellt Kosta Runjaic vor
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Am Mittwoch sollten die Profis des MSV Duisburg ursprünglich in ihr Trainingslager nach Österreich reisen. Doch weniger als drei Wochen vor dem Start in die 3. Fußball-Liga steht der Traditionsklub nicht nur ohne Spieler, sondern auch ohne Trainer da. Kosta Runjaic, der Ende vergangener Woche noch signalisiert hatte, unter gewissen Voraussetzungen in der 3. Liga an Bord zu bleiben, zog nun seine Konsequenzen aus der unklaren Situation.

Noch immer wartet der Zweitliga-Zwangsabsteiger auf den Bescheid, zumindest in der 3. Liga starten zu dürfen. Bis dato noch unvollständige und formal fehlerhafte Lizenzun-terlagen gefährden allerdings auch dieses Vorhaben. "Ich bitte zu verstehen, dass ich mir eine eigene Deadline gesetzt habe, wann ich persönlich die Verantwortung für eine entsprechende Qualität im Kader und eine Erfolg versprechende Saisonvorbereitung nicht mehr übernehmen kann. Dieser Zeitpunkt ist nun gekommen", sagte Runjaic, der vorerst eine Auszeit nehmen will. "Ich habe gesagt, dass ich mir einen Verbleib nur unter bestimmten Bedingungen vorstellen kann. Diese Bedingungen können nun nicht mehr erfüllt werden."

Weil der DFB erst am Mittwoch die Lizenzunterlagen einer genauen Prüfung unterzieht und eine Entscheidung womöglich erst am Freitag beziehungsweise Anfang nächster Woche bekanntgibt, kann noch kein Vollzug bei Personalien vermeldet werden. Inzwischen schauen sich die verbliebenen Spieler nach neuen Klubs um. Stürmer Ranisav Jovanovic trainierte am Montag beispielsweise beim FSV Frankfurt mit.

Der Vorstandsvorsitzende Udo Kirmse räumte auch im neuerlichen Lizenzierungsverfahren Mängel ein. Bis zum 5. Juli hat der MSV Zeit, die Kriterien beim DFB für die 3. Liga zu erfüllen. Zwar habe der Verein die Deckungslücke schließen und die Stadionmiete für die kommende Spielzeit bis auf die Nebenkosten reduzieren können; die größte Hürde stellt aber noch die vom DFB verlangte Sicherheitsreserve dar, die in bar oder als Bürgschaft hinterlegt werden muss. Kirmse sprach von einer "gigantischen" Summe. Es zeichnet sich ab, dass der MSV bis Freitag, 15.30 Uhr, dafür alle Hebel in Bewegung setzen muss. Wird dem Verein die Drittliga-Lizenz verweigert, droht die Insolvenz. Der Gang in den Amateurfußball wäre unausweichlich.

(RP)
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