MSV Duisburg Mehr als ein Arztwechsel

MSV Duisburg · Der MSV Duisburg hat eine zweijährige Kooperation mit der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik abgeschlossen. Oberarzt Dr. Christian Schoepp und sein Kollege Dr. Falk Ullerich fungieren als Mannschaftsärzte.

 MSV-Sportdirektor Ivica Grlic sah die Leidenschaft bei den Ärzten.

MSV-Sportdirektor Ivica Grlic sah die Leidenschaft bei den Ärzten.

Foto: Christoph Reichwein

Oberarzt Dr. Christian Schoepp (45) und Dr. Falk Ullerich (32) sind die neuen Mannschaftsärzte des MSV Duisburg. Was normalerweise in der Meldungsspalte aufzuschreiben wäre, präsentierten die Zebras gestern im Rahmen einer Pressekonferenz mit Chefarzt und Cheftrainer. Denn es handelt sich wohl um mehr als einen Arztwechsel. Der Fußball-Zweitligist hat eine zweijährige Kooperation mit der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) abgeschlossen. In dem Paket ist mehr als das therapeutische Kühlen von Kickerwaden nach einem Foulspiel in der 36. Minute enthalten.

Die Unfallklinik wird auch die weitere Behandlung verletzter Spieler übernehmen. Im Bereich der Physiotherapie und der Reha-Maßnahmen wird das Team in Buchholz ebenso unterstützen. Die Ärzte übernehmen die Eingangsuntersuchung vor einem Vertragsabschluss, untersuchen die Fitness vor dem Start in die Vorbereitung und sind als Dopingbeauftragte verantwortlich.

MSV-Sportdirektor Ivica Grlic nannte zwei Gründe für die Zusammenarbeit. Zum einen habe man bei den Gesprächen im Vorfeld die notwendige Leidenschaft bei den Medizinern gespürt. Zum anderen sei die Nähe entscheidend gewesen. Zur Arena sind es zehn Minuten, zur Westender Straße keine zwanzig. "Das ist wichtig, denn ich war mit der medizinischen Betreuung vorher ebenfalls zufrieden. Doch es war nicht so gut, dass ein verletzter Spieler 70 Kilometer zur Untersuchung fahren muss", so Grlic über die gewünschte Heimatnähe.

Trainer Oliver Reck machte deutlich, dass der Mannschaftsarzt weit oben in der Hierarchie angesiedelt sei. Er sei auf eine schnelle Diagnose angewiesen, falls mal einen seiner Spieler eine Blessur plagt und natürlich erhoffe er sich, dass die Ärzte sein Personal schnell wieder fit bekommen. Als echte Fans gehen die beiden Traumatologen (noch) nicht durch.

Dr. Schoepp sagte, er habe zwar einige Spieler des MSV gesehen, aber nicht sehr regelmäßig auf der Tribüne gesessen. Dr. Ullerich spielte zwar lange Fußball, aber eben nicht in Duisburg, sondern mehr am Studienort Aachen. Damit sich die Ärzte langsam ans Ballfieber gewöhnen, bekamen sie gestern ein Trikot geschenkt.

Und ab sofort beziehen sie gleich einen Platz in der ersten Reihe und haben auch schon die ersten Termine gebucht: Dr. Ullerich begleitet die Zebras ins "Integrationstrainingslager" nach Borkum. Sein Kollege wird die Tage in Bad Wörishofen mit der Mannschaft verbringen. Dort sind übrigens Kneippkuren angesagt, darüber wurde gestern jedoch nicht gesprochen. Was aber eine Rolle spielt: Die Klinik verspricht sich durch die Zusammenarbeit mit dem Zweitligisten einen Marketing-Effekt. Geschäftsführer Heinz-Josef Reker zeigte da Offensivgeist: "Medizinisch geht es nicht höher", sagte er über sein Krankenhaus, das ein Maximalversorger sei.

(kew)
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