MSV Duisburg MSV: Auch auswärts schwach

Die Mannschaft verlor bei den abstiegsbedrohten Rostockern Freitagabend verdient mit 1:3. Der Serbe Srdan Baljak erzielte seinen fünften Treffer, der als Ehrentor aber nicht viel wert war.

MSV - 1860: Einzelkritik
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Tobias ist ein echter Fan. Gegen elf Uhr fuhr der Student der Kommunikation-und Medienwissenschaften am Freitag mit Freunden per Bus Richtung Ostsee. Gegen drei Uhr tief in der Nacht war er wieder in Duisburg. Der 20-Jährige ist glühender MSV-Fan.

Die weite Fahrt nach Rostock unter Gleichgesinnten macht ihm nichts aus. Tobias hat fast alle Auswärtssiege miterlebt, war nur in Düsseldorf bei der 0:2-Niederlage tief enttäuscht. Auch solche Leistung wie zuletzt in der Arena gegen München 60 hält ihn nicht davon ab, auswärts dabei zu sein. Freitag hatte er kaum Spaß. Der MSV verlor 1:3.

Im Vorfeld des Spiels hatte es Aufregung gegeben. Trainer Milan Sasic soll mit dem Busfahrer wegen der Bedienung der Klimaanlage lautstark aneinander geraten sein, haben Spieler berichtet. Sportdirektor Bruno Hübner, der die Szenerie bestätigte, soll dazwischen gegangen sein. Offenbar liegen die Nerven blank.

Beim 1:0 der Rostocker schon nach zwei Minuten ging niemand dazwischen. Das war auch gut so für Hansa. Denn der Schuss von Dahlén rauschte an Freund und Feind vorbei zur Führung ins Netz. Tom Starke war im Anschluss an eine Ecke die Sicht versperrt. Bis zur Halbzeit hatten die Ostdeutschen noch einige gute Chancen, die aber ungenutzt blieben. Dabei machte die MSV-Abwehr alles andere als einen sicheren Eindruck. Die Möglichkeiten auf der anderen Seite blieben rar. Ein Grlic-Kopfball mit Sahan-Nachschuss waren noch die aufregendsten.

Sasic hatte jene Elf gebracht, die gegen München versagt hatte. Zu personellen Änderungen konnte sich der Kroate nicht durchringen. Nach der Pause waren die zuletzt Enttäuschten in der Abwehr wieder komplett unsicher. Das 2:0 für Hansa ließ nicht lange auf sich warten. Ein Freistoß kam ungehindert auf den Kopf von Orestes — da war Starke erneut geschlagen. Tiago musste es mit zwei Gegnern aufnehmen war überfordert. Caiuby stand ihm in dieser Szene nicht zur Seite. Fahrenhorst und Tiago schnauzten sich gegenseitig an — Ausdruck der Ohnmächtigkeit. Und Beweis, dass es in der Mannschaft nicht stimmt.

Der Rest waren vor allem Auswechslungen auf Duisburger Seite, deren Wirkung verpufften. Erst Andersen für Schlicke, dann Adler für den indisponierten Tiffert, schließlich Vidosic für Sahan. Am allgemeinen Bild änderte sich aber nichts. Im Gegenteil: Jänicke hatte gegen desolates Abwehrverhalten kein Problem, das dritte Hansa-Tor zu erzielen. Immerhin — Baljak war es vergönnt, wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen. Das war das fünfte Tor des Serben, eine absolut ordentliche Bilanz des Stürmers, der aus Mainz kam.

(RP)
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