Msv Duisburg MSV spielt nur Remis gegen Bielefeld

Duisburg · Die Zebras begannen rasant und gingen Mitte der ersten Hälfte auch verdient in Führung. Jedoch traf die Arminia mit der ersten ernstzunehmenden Torchance kurz vor der Pause per Kopf. Die zweite Hälfte verlief auf hohem Niveau.

 Kingsley Onuegbu traf in der 27. Minute zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung mehr als verdient.

Kingsley Onuegbu traf in der 27. Minute zum 1:0. Zu diesem Zeitpunkt war die Führung mehr als verdient.

Foto: Udo Milbret

Steffen Bohl war gestern Abend rekordverdächtig unterwegs. Erst Mittelfeldspieler, dann rechter Verteidiger, am Ende Sturmspitze. Der Kapitän des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg war im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld auf drei Positionen am Ball. Die Duisburger Fans hätten sich indes mehr über den ersten Heimsieg gefreut. Doch daraus wurde wieder nichts. Erneut nur ein Unentschieden. 13.416 Zuschauer sahen ein 1:1 (1:1).

MSV-Trainer Gino Lettieri veränderte seine Startaufstellung gegenüber dem Chemnitz-Spiel auf einer Position. Nico Klotz saß nur auf der Bank, dafür durfte Michael Gardawski im Mittelfeld ran. Neuzugang Enis Hajiri gehörte dem Kader an - wie auch Fabian Schnellhardt, bei dem offenbar eine Schnellheilung eingesetzt hat. Am Wochenende hatte es noch geheißen, der Ex-Kölner würde mit einer Knöchelverletzung zehn Tage ausfallen.

Der MSV nahm das Heft von Beginn an in die Hand und machte Druck. "Das waren die besten ersten 45 Minuten dieser Saison", stellte MSV-Sportdirektor Ivica Grlic nach der Partie die positiven Aspekte heraus. Die erste Chance verbuchte Dennis Grote in der zweiten Minute. DSC-Keeper Alexander Schwolow klärte zur Ecke. Zlatko Janjic vergab die nächste Chance mit einem 17-Meter-Freistoß, den er über das Tor setzte (7.). In der 24. Minute erntete der MSV den Lohn für seine Angriffsbemühungen. Tim Albutat bediente aus dem Mittelfeld Kevin Wolze, der die Bielefelder Abwehrreihe aushebelte und Kingsley Onuegbu bediente. Der King hatte keine Mühe, den Ball ins leere Tor zu schieben. Da war er endlich, der so ersehnte erste Saisontreffer für den Nigerianer. Zuletzt hatte Gino Lettieri den Stürmer für seinen Einsatz immer wieder gelobt. Onuegbu schuftet derzeit auch außerhalb des Trainingsplatz. Onuegbu: "Ich muss viel für meinen Körper tun."

Nach dem Führungstreffer vergab Janjic noch eine Chance - danach wurde Bielefeld stärker und brachte die Gastgeber in der Abwehr mehrfach in Verlegenheit. In der 38. Minute schlug es dann auch im Kasten von MSV-Schlussmann Michael Ratajczak ein. In Anschluss an eine Ecke köpfte Julian Börner zum 1:1. Da war sie wieder, die MSV-Schwäche bei gegnerischen Standard-Situationen.

In der Pause reagierte Lettieri, nahm den schwachen Matze Kühne aus der Mannschaft, beorderte Kapitän Steffen Bohl auf die rechte Abwehrseite und brachte Neuzugang Enis Hajri als Sechser. "Dazu ist man Fußballer. Man muss immer bereit sein", kommentierte der Tunesier sein Blitzdebüt. Nach einer Stunde musste Lettieri erneut umstellen. Kingsley Onuegbu musste nach einem Schlag aufs Knie raus. Steffen Bohl nahm im Zuge dessen die dritte Position innerhalb des Spiels ein. Wie in der Schlussphase in Chemnitz rückte er in den Sturm, Rolf Feltscher verteidigte hinten rechts. Mit Hajri und Feltscher waren somit zwei Neuzugänge, die naturgemäß noch keine Bindung zur Mannschaft haben konnten, im Defensivbereich der Zebras im Einsatz. Diese Bohl-Variante machte kurz vor Ende der Transferfrist deutlich: Den Zebras fehlen die Alternativen im Sturm.

Das Duisburger Spiel verflachte zusehends. Michael Gardawski hatte in der 72. Minute noch eine brauchbare Chance auf dem Fuß. Nach einer scharfen Hereingabe verzog er den Ball jedoch. Am Ende mussten die Zebras noch heilfroh sein, wenigstens einen Punkt in der Schauinslandreisen-Arena gerettet zu haben. Der Bielefelder Dennis Mast traf in der 89. Minute mit einem satten Schuss die Latte des Duisburger Gehäuses.

Für MSV-Aufsichtsratschef Jürgen Marbach war das Remis zu wenig. Der Funktionär machte gestern deutlich, wohin die Reise hingehen muss: "Wir müssen uns auf Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen bewegen." Gino Lettieri sieht seine Mannschaft trotz des Punktverlustes auf einem guten Weg: "Die Entwicklung geht in eine sehr, sehr gute Richtung."

(RP)
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