Msv Duisburg Müller bleibt beim MSV – elf Abgänge stehen fest

Duisburg · Der Fußball-Zweitligist will sich morgen mit einem Heimsieg gegen den SC Paderborn von den Fans verabschieden.

Das letzte Saisonspiel des Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg gegen den SC Paderborn beginnt morgen (13.30 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) nicht, bevor nicht einige Spieler verabschiedet wurden. Zehn Profis und Physiotherapeut Jens Vergers verlassen den Verein.

Die Zahl mag sich groß anhören, überraschend sind die Namen hingegen nicht. Auf der Liste der Abgänge taucht mit Daniel Brosinski lediglich ein Spieler auf, dessen Zukunft bis zuletzt unklar war. Gestern gab der MSV bekannt, dass der 24-Jährige, der bisher 31 Saisonspiele für die Zebras absolvierte, in der kommenden Spielzeit für den Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth aufläuft. Dass neben Xhelil Abdulla, Burakcan Kunt, Sergej Karimow und Stephan Hennen, die zuletzt nur Einsätze in der zweiten Mannschaft hatten, auch Toni da Silva, Srdjan Baljak, Dzemal Berberovic und Valeri Domovchiyski gehen, galt bereits seit geraumer Zeit als sicher.

Weitere vier Spieler stehen in der Schwebe. Während bei Markus Bollmann die Gespräche laufen und die Zeichen bei Dustin Bomheuer auf Abschied stehen, reicht Tanju Öztürk gegen Paderborn eine Halbzeit, damit sich sein Vertrag automatisch verlängert. Andreas Ibertsberger fehlt ebenso nur ein Einsatz. Kosta Runjaic kündigte überdies an, dass er auch weiterhin auf Jürgen Gjasula setzt. "Er ist ein guter Junge, den wir in der neuen Saison gut gebrauchen können", sagt der 41-Jährige, der neben Sascha Dum auch mit Roland Müller bereits sicher planen kann.

Der Keeper, der in dieser Saison nach der Verletzung von Felix Wiedwald sieben Mal zwischen den Pfosten stand, verlängerte seinen Vertrag bis Juni 2015. Bis zum Trainingsauftakt am 13. Juni, so ist die Hoffnung, sind dann auch ein bis zwei externe Zugänge an Bord – wenngleich Ivo Grlic noch einmal betonte, dass die Nachricht einer drohenden Insolvenz und der gesenkte Etat seine Arbeit sicher nicht einfacher machen. "Jeder, der bis zur Mitgliederversammlung vielleicht noch geträumt hat, ist nun auf dem Boden der Tatsachen zurück", so Grlic. "Aufgrund der Situation dürfen die Leute keine Überdinge erwarten." Manager und Trainer verschweigen dabei nicht, dass eine Reihe von Spielern bereits abgesagt haben. Heiko Buttscher von Eintracht Frankfurt beispielsweise, den sich Runjaic als erfahrenen Spieler sehr gut hätte vorstellen können, soll mit dem VfL Bochum einig sein. Kein Thema ist auch Gerald Asamoah, auf den Milan Sasic in seiner Zeit beim MSV ein Auge geworfen hatte.

Ein weiterer noch verfügbarer Kandidat ist hingegen Dany Latza von Runjaics Ex-Klub SV Darmstadt 98. "Das ist ein überragender Junge", schwärmt der Coach. "Sein Vertrag läuft aus. Mal abwarten."

Runjaic und Grlic stehen nach eigenen Angaben noch viele Gespräche mit Spielern bevor, "in denen es Überzeugungsarbeit zu leisten gibt. Aber der Markt ist groß, und es gibt noch ausreichend Kandidaten, die gut zu uns passen", zeigt sich der Coach zuversichtlich.

Gruev zu halten, nicht einfach Unbefriedigend ist hingegen die unklare Vertragssituation von Co-Trainer Ilia Gruev, der mehrere Angebote vorliegen hat. "Wir würden ihn gerne halten, aber das wird nicht einfach", erklärt Grlic. "Ilia ist fachlich wie menschlich ein Top-Mann. Aber er ist in der Branche sehr gefragt." Gruev hat neben Runjaic seinen Anteil, dass der MSV die Klasse halten konnte. Das lässt den Zweitligisten gegen Paderborn morgen ohne Druck aufspielen.

Anschließend fliegen die Profis nach Mallorca, danach geht es in den Urlaub mit den Familien. "Es wäre schön, wenn wir drei Punkte aus dem letzten Spiel mit in den Koffer einpacken und mit einem positiven Gefühl die Saison beenden könnten", sagte Runjaic. "Wir wollen in diesen letzten 90 Minuten alles daran setzen, den eigenen Fans einen gebührenden Abschluss zu bieten und uns noch in der Tabelle verbessern." Mit einem Sieg könnte der MSV sogar an Paderborn vorbeiziehen, das lange vor den Zebras lag.

(RP)
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