MSV Duisburg Nur das Ergebnis trübt die MSV-Party

Duisburg · Das Eigentor von Markus Bollmann besiegelt die 0:1-Niederlage im letzten Saisonspiel gegen Preußen Münster.

 Neuzugang Dennis Grote (Münster, grünes Trikot) mit den MSV-Spielern (v.l.): Gerrit Wegkamp, Markus Bollmann, Phil Ofosu-Ayeh, Sascha Dum (mit Tochter).

Neuzugang Dennis Grote (Münster, grünes Trikot) mit den MSV-Spielern (v.l.): Gerrit Wegkamp, Markus Bollmann, Phil Ofosu-Ayeh, Sascha Dum (mit Tochter).

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Fans des MSV Duisburg präsentierten sich zum Saisonausklang der Dritten Fußball-Liga in ihrem besten Gewand: Was die Fans der Meidericher vor dem Spiel gegen den SC Preußen Münster und zu Beginn der zweiten Halbzeit gesanglich von der Tribüne aus boten, verdient höchste Anerkennung. Schade, dass es unter den Münsteraner Fans einige Chaoten gab, die das insgesamt stimmungsvolle Fest mit dem Abbrennen von Bengalos und Knallkörpern am Anfang trübten. Überwiegend bleibt an diesem tristen Nachmittag aber die Vorstellung der Duisburger Fans in Erinnerung, die alles taten, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Die konnte das jedoch nicht zurückgeben und unterlag nach einem Eigentor von Innenverteidiger Markus Bollmann trotz einer engagierten Leistung mit 0:1 (0:1).

Es lief die 25. Minute, als Münster einen der ersten ernsten Angriffe über die rechte Seite fuhr, wo Soufian Benyamina aus spitzem Winkel aufs Tor schoss, MSV-Keeper Michael Ratajczak wehrte den Ball ab, jedoch genau vor die Füße von Bollmann, der die Kugel ins Tor lenkte, Dass dieses Eigentor den Endstand herstellte, darf angesichts eines halben Dutzends guter Chancen, die die Meidericher vergaben, als großes Pech bezeichnet werden. Bollmann selbst hatte nach drei Minuten die beste Gelegenheit, als er nach einem Freistoß von Pierre De Wit am überragenden Münsteraner Torwart Daniel Masuch scheiterte.

Nach dem Rückstand sah nicht nur Münsters Trainer Ralf Loose im MSV "einen Gegner, der das Spiel drehen wollte", dem aber die letzte Präzision oder Konsequenz im Abschluss fehlte. Dass Loose die Rote Karte für das überharte Einsteigen von Amaury Bischoff gegen MSV-Kapitän Branimir Bajic als "unglücklichen Moment" bezeichnete, stieß dagegen auf Unverständnis. Insgesamt hatte Karsten Baumann in seinem letzten Liga-Heimspiel die Begegnung etwas anders gesehen als sein Gegenüber: "Der Sieg von Münster war sehr glücklich", befand der Fußballlehrer. "Jeder hat sich voll reingehangen, aber das Glück war nicht auf unserer Seite." Und dann sagte der Trainer, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert worden war: "Wir haben zwar noch das Heimspiel im Niederrheinpokalfinale, aber ich möchte mich jetzt schon bei allen bedanken, die uns unterstützt und geholfen haben, den MSV in sicheres Fahrwasser zu bringen. Wir können auf eine positive Saison zurückblicken und haben hoffentlich den Grundstein gelegt." Dass es bald wieder höherklassig zur Sache geht.

 Die erste Choreografie der tollen Duisburger Fans unter den 14 462 Zuschauern beim letzten Heimspiel: "MSV - Chaotisch, aber wunderbar".

Die erste Choreografie der tollen Duisburger Fans unter den 14 462 Zuschauern beim letzten Heimspiel: "MSV - Chaotisch, aber wunderbar".

Foto: Christoph Reichwein

Einer, der dabei mithelfen soll, ist Dennis Grote. Der Offensivspieler hatte gestern seinen letzten Auftritt für Münster ausgerechnet bei seinem neuen Arbeitgeber. "Das war sicher kein Spiel wie jedes andere", gab der 27-Jährige zu. "Es ist nicht alltäglich, dass du mit deinem aktuellen Verein am letzten Spieltag bei deinem neuen Verein auflaufen musst. Ich glaube aber, dass ich und die Mannschaft das gut gelöst haben." Grote bekam dank der Atmosphäre schon mal einen Vorgeschmack auf die neue Saison: "Das war eine super Stimmung. Die Duisburger Fans waren gewohnt gut und unterstützen immer ihre Mannschaft - aber auch die Münsteraner haben uns toll unterstützt."

Grote wird nach Duisburg in "eine kleine Wohnung" ziehen, seine Frau und seine Tochter bleiben in Münster. Der neue Mann geht davon aus, dass es in der kommenden Saison Profifußball in Duisburg geben wird: "Klar macht man sich ein paar Gedanken wegen der noch fehlenden Lizenz. Aber Ivo (Sportdirektor Ivica Grlic, Anmerkung der Redaktion) hat mir zugesichert, dass die das hinbekommen. Ich bin guter Dinge. Sonst hätte ich nicht zugesagt." Dass der neue Trainer noch nicht bekannt ist, stört Grote nicht: "Das ist ja nichts Besonderes, dass man irgendwo anfängt und nicht weiß, wer es wird." Grlic bestätigte am Samstag immerhin, dass er sich mit dem neuen Übungsleiter schon einig sei - mit wem, sagte er nicht. Eine andere Personalie ist wohl keine: Stefan Maierhofer war am Donnerstag zwar beim MSV zu Besuch, der Stürmer soll aber kein Thema für die neue Saison sein.

(RP)
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