Msv Duisburg Pechvogel "Pogge" wieder fit

Fussball · Nach zwei langen Verletzungspausen beförderte Trainer Ilia Gruev den MSV-Linksverteidiger gegen Erfurt erstmals in dieser Saison in die Startelf. Dort will "Pogge" seinen Platz nicht einfach räumen.

 Endlich mal wieder 90 Minuten gespielt: Dan-Patrick Poggenberg, hier im Duell mit dem Erfurter Okan Aydin.

Endlich mal wieder 90 Minuten gespielt: Dan-Patrick Poggenberg, hier im Duell mit dem Erfurter Okan Aydin.

Foto: Udo Milbret

Vermutlich war Dan-Patrick Poggenberg am vergangenen Samstag ähnlich überrascht wie viele Anhänger des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, als sie den Namen des Linksverteidigers in der Aufstellung für das Spiel gegen Rot-Weiß Erfurt entdeckten. Seinen letzten Startelf-Einsatz hatte "Pogge" zuvor am 24. Mai des vergangenen Jahres erlebt - im so unglücklich verlaufenen Rückspiel der Zweitliga-Relegation gegen die Würzburger Kickers. Seitdem hatte er nur einmal um Punkte mitkämpfen dürfen: als er Anfang Februar beim 2:2 gegen den VfL Osnabrück zwölf Minuten vor Schluss für Kevin Wolze eingewechselt wurde.

Genau den ersetzte Poggenberg nun nahezu aus heiterem Himmel im Duell mit den Erfurtern auf der linken Flanke der Viererkette. Vizekapitän Wolze war zuvor eine verlässliche Konstante im Team der Zebras gewesen, doch nun fehlte ihm nach Ansicht von Trainer Ilia Gruev ein wenig die nötige Frische - und ein Grund mag auch gewesen sein, dass es nach vier Spielen ohne Sieg nicht die schlechteste Idee ist, durch einen unerwarteten Personaltausch ein Zeichen zu setzen. "Pogge hat das gegen Erfurt dann auch sehr gut gespielt", sagt Gruev, der sich in seiner Entscheidung bestätigt fühlen durfte.

Ob sich daraus jetzt wieder eine Regelmäßigkeit der Einsätze gibt, bleibt abzuwarten - und hängt natürlich auch davon ab, wie es um die Fitness des gebürtigen Holsteiners bestellt ist. Seit Dan-Patrick Poggenberg im Sommer 2015 zum damaligen Zweitliga-Aufsteiger MSV gewechselt ist, wurde sein Name zunehmend zum Synonym für einen Pechvogel. Den ersten Schock gab es gleich im Vorbereitungstrainingslager in St. Johann, als er in einem Testspiel mit Keeper Maurice Schumacher zusammenprallte und nach einem Schienbeinbruch monatelang ausfiel. In der Rückrunde griff er dann an und kam unter dem neuen Coach Ilia Gruev immerhin zu acht Startelfeinsätzen.

Ein Jahr später, wieder die Saisonvorbereitung, wieder der Rückschlag: Diesmal stoppte ihn ein im Test gegen Eintracht Frankfurt erlittener Bänderriss.

Erst zu Beginn dieses Jahres gelang die Rückkehr in den Kader, nun auch die in die Anfangsformation. "Es ist ein schönes Gefühl, nach zehn Monaten wieder von Anfang an spielen zu dürfen. Natürlich habe ich den Anspruch, immer zu spielen, aber dafür muss ich auch alles raushauen, was ich abrufen kann. Ich denke, man sieht auch im Training, dass ich wieder bei 100 Prozent bin", sagt Poggenberg.

Sein Trainer hatte keinerlei Bedenken, ihm nach langer Zeit ohne große Spielpraxis das Vertrauen zu schenken. Warum? "Weil er klar im Kopf ist, das ist entscheidend für mich. Ich freue mich über jeden Spieler, der mit dem Kopf arbeitet." Die Frage, welcher Rückschluss sich daraus für die Startelf am Samstag in Chemnitz (Anstoß 14 Uhr) ziehen lässt, beantwortet Ilia Gruev augenzwinkernd: "Zum Glück habe ich genug Zeit, um mir darüber noch Gedanken zu machen."

Ein Name kommt in seinen Gedankenspielen derweil definitiv nicht vor: Verteidiger Thomas Blomeyer wird wegen Oberschenkelproblemen ausfallen. Für ihn nimmt Mo Cissé den vierten U-23-Platz im Spieltagskader des MSV Duisburg ein.

(RP)
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