Msv Duisburg Thomas Meißner macht erste Fortschritte

Duisburg · Der neue Innenverteidiger der "Zebras" hat am Freitagabend im Test gegen den FC Liefering auf Anhieb Verantwortung übernommen.

 Thomas Meißner wild entschlossen - beim Testspiel gegen den FC Liefering stand der Innenverteidiger erstmals im MSV-Trikot auf dem Platz.

Thomas Meißner wild entschlossen - beim Testspiel gegen den FC Liefering stand der Innenverteidiger erstmals im MSV-Trikot auf dem Platz.

Foto: Georg Amend

Thomas Meißner hat seine erste Partie für den MSV Duisburg absolviert: Beim 3:7 (1:3) im Testspiel während des Trainingslagers in Scheffau am Wilden Kaiser (Österreich), das gegen den starken österreichischen Erstligisten FC Liefering in Grassau am Chiemsee stattfand, kam der Innenverteidiger in der 73. Minute beim Stand von 3:6 erstmals nach seiner Viruserkrankung im Zebra-Trikot auf den Rasen - in den Ersatzschuhen von Sascha Dum, weil er selbst nicht mit einem Einsatz gerechnet hatte. Später konnte Meißner aber erleichtert feststellen: "Es war ein gutes Gefühl, das erste Mal für den MSV aufzulaufen. Wir haben gegen einen guten Gegner gespielt, das war nicht ganz so einfach. Aber ich bin froh, dass ich die ersten Minuten wieder spielen konnte."

Auch wenn der Blondschopf nach wochenlanger Erkrankung noch nicht wieder in Top-Form sein kann, war schon zu sehen, was er auf dem Platz zu leisten vermag: Meißner übernahm direkt das Kommando, ordnete seine Nebenleute mit Kommandos und Gesten, ging in jeden Zweikampf und bei Standards als 1,91-Meter-Hüne natürlich mit nach vorne. Er weiß zwar: "Mir fehlt noch die Spritzigkeit, ich bin gerade bei 60, 70 Prozent, würde ich sagen", erklärt aber auch: "Zum Glück konnte ich hier im Trainingslager viel arbeiten, ein paar Läufe machen und auch wieder ab und zu mit der Mannschaft trainieren." Er macht beim MSV derzeit große Fortschritte.

In seinem ersten Einsatz erhielt er nach der Auswechselung von Steffen Bohl gleich die Kapitänsbinde - das war ihm unangenehm: "Das war ein richtig komisches Gefühl. Ich wollte die erst Sascha geben, aber er meinte: ,Lass' sie an'", berichtet Meißner, der schon weiß, dass Neuzugänge bei anderen Vereinen auch schon mal einen ausgeben müssen, wenn sie zum (Übergangs-)Kapitän gemacht werden: "Ich habe Sascha gefragt - das zählt erst ab einer Halbzeit." Glück gehabt.

Mehr will Meißner in das Übertragen dieses wichtigen Symbols auch nicht hineininterpretieren: "Ich war halt einfach in der Nähe und wollte die Binde erst gar nicht annehmen - dafür bin ich noch zu frisch, zu neu", sagt Meißner, der mit der Binde am Arm aber Erfahrung hat: Sowohl beim FSV Mainz II als auch bei Borussia Dortmund II war er der Kapitän, er ist trotz seiner erst 23 Jahre bereits eine Führungspersönlichkeit. Was das für ihn bedeutet, beschreibt Meißner so: "Ein Leader ist ein Kommunikator in der Abwehr, der die stabil und die Räume möglichst eng hält, der mit der Sechs im Austausch ist - einfach ein Sprachrohr."

Genau das war er für seinen Ex-Klub Borussia Dortmund II bei den beiden Siegen gegen den MSV in der abgelaufenen Drittliga-Saison. Vor allem an das Hinspiel mit dem Saison-Besucherrekord von 21 243 erinnert er sich gerne: "In der Arena war es super, das war auch für uns damals eigentlich das geilste Spiel der Saison. Über 20 000 Zuschauer - das war Wahnsinn, vor der Kulisse zu spielen. Wir standen mit Dortmund damals ein wenig unter Druck, und dass wir da den Dreier gemacht haben, war ein gutes Gefühl", sagt Meißner und schiebt sofort nach: "Aber jetzt bin ich beim MSV und das ist abgehakt. Ich hoffe, dass das jedes Heimspiel ein gutes Gefühl gibt."

Für sein Wohlbefinden braucht der "Familientyp", wie er sich selbst bezeichnet, nicht viel - zu seinen Hobbies sagt er lediglich: "Fußballertypische Sachen eben", um dann zu ergänzen: "Wenn ich länger frei habe, versuche ich, zu meiner Familie nach Franken zu fahren. Ansonsten bin ich in einer neuen Stadt und muss mich erst mal einleben, die Leute aus der Mannschaft besser kennenlernen und was mit denen machen." Wenn er dabei so große Fortschritte wie derzeit auf dem Rasen macht, dürfte es nicht lange dauern, bis sich Meißner in Duisburg gänzlich heimisch fühlt.

(RP)
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