MSV Duisburg Trainer Karsten Baumann testet drei weitere Spieler

Duisburg · Bis Freitag stellen sich Nils Zander, Sebastian Zielinski und Bastian Müller in Duisburg vor. Matthias Kühne und Michael Ratajczak müssen unterdessen mit dem Training aussetzen.

In der Saison 2011/2012 spielte Bastian Müller in der Regionalligamannschaft der Bayern aus München.

In der Saison 2011/2012 spielte Bastian Müller in der Regionalligamannschaft der Bayern aus München.

Foto: imago sportfotodienst

Nach der zweitägigen Trainertagung in Bremen hatte Karsten Baumann einiges zu erzählen. Zum dritten Mal besuchte der Coach des MSV Duisburg nun schon die Fortbildung für Fußball-Lehrer und kehrte, wie er betonte, mit vielen neuen Ideen zurück. "Es ist immer schön, viele Kollegen an einem Ort zu treffen. Von diesem Austausch kann man nur profitieren", erklärte Baumann, der die kurze Entfernung zu seinem Heimatort überdies für einen Besuch bei der Familie nutzte. "Bremen und Oldenburg liegen nur 40 Kilometer auseinander. Somit konnte ich quasi in meinem Kinderzimmer schlafen", sagte der 43-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Kurzinterviews mit Braunschweigs Aufstiegstrainer Thorsten Lieberknecht oder Mirko Slomka und Dieter Hecking zählten am Mittwoch ebenso zum Programm. Karsten Baumann war dabei lediglich Zuhörer, wenngleich der Coach des Drittligisten und dessen bisherige Erfahrungen bei einem Klub im Existenzkampf mit neuformierter und schmal besetzter Mannschaft ganz sicher nicht minder vormittagsfüllend gewesen wären.

Zwar ist beim MSV Duisburg nach zwei Spieltagen inzwischen so etwas wie Drittliga-Alltag eingekehrt, von Normalität kann bei den Zebras aber noch immer keine Rede sein. Auch im Nachgang zum 2:0-Erfolg bei Wacker Burghausen betont Baumann die "außergewöhnliche" Situation. "Die Konstellation, die letzten 20 Minuten eines Drittligaspiels mit drei A-Jugendlichen und einem U23-Spieler bestreiten zu müssen, ist definitiv außergewöhnlich", entgegnete er. "Aber: Die Jungs, die gespielt haben, waren dabei, weil sie sich mit guten Leistungen empfohlen haben. Egal ob das Athanasios Tsourakis, Maximilian Güll oder auch Maurice Rybacki waren, die Jungen haben sich nahtlos eingefügt und werden auch weiterhin ihre Einsätze bekommen."

Zwei Stammkräfte kehren im Pokal zurück

Entgegen vieler Befürchtungen, der MSV könnte wegen seines dünnen Kaders, der aufgrund von Sperren und Verletzungen zusätzlich dezimiert ist, zum Ligastart unter die Räder kommen, bewies die junge Duisburger Mannschaft eindrucksvoll das Gegenteil. "Ich will nicht ausschließen, dass die Jungs aufgrund der besonderen Situation in Duisburg ihre Sinne vielleicht noch etwas mehr geschärft haben als sie das vielleicht zum Start einer 'normalen' Spielzeit getan hätten", erklärt Baumann. "So oder so spricht das Auftreten aber für den Charakter meiner Mannschaft. Wenn ich sehe wie sich Sascha Dum trotz Krankheitspause in den Dienst der Truppe gestellt hat, dann kann ich davor nur den Hut ziehen." Für das DFB-Pokalspiel am Montag gegen den SC Paderborn (18.30 Uhr/Live-Ticker) ist allerdings Entlastung in Sicht. Zwar ist noch unklar, ob Verteidiger Matthias Kühne seine Oberschenkel-Prellung rechtzeitig auskurieren kann, mit Kevin Wolze und Branimir Bajic, deren Sperren nur für die Liga gelten, kehren allerdings zwei Stammkräfte ins Team zurück. Mit viel Glück ist auch Tanju Öztürk wieder dabei. "Sein Bänderriss heilt schneller als erwartet", bestätigte Baumann, der mit Blick auf Montag aber keine Prognose abgeben will. Am Mittwoch fehlte überdies erneut Michael Ratajczak, der einen Magen-Darm-Infekt auskuriert.

Der MSV nutzt indes die ligafreie Zeit, um weitere Spieler zu testen. Neben Innenverteidiger Nils Zander (20, FC Schalke 04 II) trainieren seit Mittwoch Sebastian Zielinsky und Bastian Müller mit. Mittelfeldspieler Zielinsky, der aus der Jugend des 1. FC Köln kommt und zuletzt beim SV Darmstadt unter Vertrag stand, wird sich beim MSV nur fit halten. Müller hingegen möchte bis Freitag seine Chance nutzen und sich für ein Engagement in Duisburg bewerben. Der beidfüßige Mittelfeldspieler, der am Mittwoch 22 Jahre alt wurde, wechselte 2012 vom FC Bayern München II zu Fortuna Düsseldorf, wo er ausschließlich in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam. "Bastian ist ein interessanter Spieler", sagte Baumann, der die Gäste in Ruhe unter die Lupe nehmen will. "Ob wir jemanden verpflichten, kann ich nicht sagen, ich bin erst einmal froh, im Training mal Neun gegen Neun spielen zu können."

Das Weiterkommen und möglichen Einnahmen aus dem Pokalspiel könnten weitere Transfers beschleunigen. Der Einzug in die zweite Runde bringt 250 000 Euro. Mit diesem Geld könnte dann mehr als ein Spieler dauerhaft bleiben.

(RP)
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