MSV Duisburg Wie eine kalte Dusche im Regen

MSV Duisburg · Zum Saisonauftakt gab es eine 2:3-Niederlage in Karlsruhe. Dabei hätte die Spielzeit gar nicht besser beginnen können – denn nach nur 18 Sekunden erzielte Kevin Wolze die MSV-Führung.

Zum Saisonauftakt gab es eine 2:3-Niederlage in Karlsruhe. Dabei hätte die Spielzeit gar nicht besser beginnen können — denn nach nur 18 Sekunden erzielte Kevin Wolze die MSV-Führung.

Schöner kann eine neue Saison gar nicht beginnen. Nach 18 Sekunden bereits legte Kevin Wolze nach Vorarbeit von Daniel Brosinski und Emila Jula den Ball elegant über die Linie des Karlsruher Tores.

Das war dann aber auch schon alles von des Sängers Herrlichkeit. Das Zebra verstolperte mit 2:3 den Saisonauftakt kräftig. Trainer Milan Sasic musste darauf hinweisen, dass man sich in einem Prozess befinde und die Qualität in der Mannschaft schon noch deutlich steigen werde.

Den Spieß umgedreht

Gestern konnte man das nur ahnen. Nach sechs Minuten lagen die Zebras mit 1:2 zurück. Der gut aufgelegte Alexander Iashvili (4.) und der listige Klemen Lavric (6.) hatten mal eben den Spieß umgedreht. Ein von Wolze abgefälschter Freistoß von Tim Staffelt (22.), der den Weg durch die Mauer fand — schon war die Messe gelesen. Sasic: "Für einen solchen Fehler kritisiert man selbst eine C-Jugend-Mannschaft." Dass Kevin Wolze noch ein zweites Tor gelang, reichte nur zu dem zitierfähigen Hinweis, dass sich der beste Duisburger "nicht über meine Treffer freuen kann".

Pliatsikas mit Kurzschluss

Wie sehr der Frust am Personal nagte, lässt sich an der Kurzschlusshandlung von Vasileios Pliatsikas erklären. Der Mann auf der rechten Abwehrseite (76.) gönnte sich erst ein Foul gegen Klemen Lavric und kassierte Gelb-Rot. Der Grieche tobte auf dem Weg zur Kabine, trat eine Glastür ein. Später habe er sich dafür beim ihm entschuldigt, sagte Sasic, der das Verhalten mit der Mentalität des Südländers rechtfertigte. Gegen Cottbus am Freitag wird der Abwehrmann, "der noch viele gute Spiele für uns machen wird" (Sasic) in jedem Fall fehlen.

Wie immer man es sieht: Die Niederlage zum Debüt wirkte auf die froh gestimmten Fans der Zebras wie eine kalte Dusche im Regen des Wildparks. Sasic klagte über die taktischen Fehler in der Abwehr und ließ sich gar nicht erst auf das Fehlen von Bajic ein, der mit Rückenbeschwerden seinen Stammplatz in der zentralen Deckung unbesetzt lassen musste. Markus Bollmann gemeinsam mit Bruno Soares tat sich schwer mit dem Offensivdrang der Hausherren.

Sergej Karimow auf links und Vasileios Pliatsikas gaben dem Riegel keinen Halt. Damit sind wir beim unaufgeregten Teil der Analyse angekommen. Was sich in der Vorbereitung andeutete — dem Deckungsverbund mangelt es an Ordnung, Abstimmung und Branimir Bajic. Zum Spielaufbau: Da gelangen in der ersten Halbzeit zwei oder drei gute Aktionen. Geburtstagskind Daniel Brosinki hätte zum Ausgleich auflegen können, statt selbst zu schießen.

Im zweiten Durchgang mangelte es gegen aggressive Karlsruher nach vorn an Klarheit und Zug zum Tor. Zum Schluss standen Jiayi Shao, Valeri Domovchiyski, Emil Jula und Flamur Kastrati als stark eingeschätzte Offensivkräfte auf dem Platz. Zahl der erspielten Chancen: Null.

(RP)
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