MSV Wimpernschläge im Aufstiegskampf

Auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga haben der MSV Duisburg und Fortuna Düsseldorf noch einige Hürden zu bewältigen. Mit ihren positiven Rückrundenstarts konnten die beiden rheinischen Rivalen aber die Konkurrenz ordentlich unter Druck setzen. Der Aufstiegskampf in der 2. Liga könnte in dieser Saison so spannend wie nie werden.

Fortuna - Union Berlin 1:0
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Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern (40 Punkte) hat gerade eine Krise und holte aus den ersten beiden Rückrundenpunkten nur einen Zähler. Die Pfälzer haben den FC St. Pauli (39) im Nacken - und spüren schon den Atem der weiteren Verfolger FC Augsburg, Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf und MSV Duisburg. Dieses Quartett weist jeweils 34 Zähler auf und ist nur durch die Tordifferenz minimal voneinander getrennt. Im Aufstiegrennen geben momentan Wimpernschläge den Ausschlag.

Brisante Partien am Wochenende

Bereits das nächste Wochenende kann das Feld allerdings gehörig durcheinander wirbeln. Spitzenreiter Kaiserslautern tritt in Aachen an, St. Pauli muss zum MSV, Augsburg und Bielefeld stehen sich im direkten Duell gegenüber. Einzig die Fortuna hat mit der Auswärtspartie in Koblenz einen Kontrahenten aus der Abstiegzone vor der Brust. Doch schon eine Woche später empfangen die heimstarken Düsseldorfer (keine Saison-Heimniederlage) den MSV in ihrer Arena.

In dieser Liga scheint zwar kein Vorsprung sicher, doch die Distanz zum Tabellensiebten Union Berlin ist bereits beachtlich. Fünf Punkte beträgt die "Mauer", die Duisburg und Co. zum Tabellen-Mittelfeld gezogen haben. 15 Spieltage stehen allerdings noch aus.

Durchaus möglich, dass die aktuellen Protagonisten im Aufstiegskampf noch Gesellschaft bekommen, auch wenn die Spitzenteams abgesehen vom 1. FC Kaiserslautern gerade sehr konstant auftreten.

Duisburg setzt Duftmarke in Cottbus

Bei den Pfälzern hat indes das große Zittern begonnen. Bereits vor einem Jahr verspielte der FCK in der Rückrunde einen vorsprung und am Ende den Aufstieg. Trainer war damals Milan Sasic, der jetzt mit dem MSV Duisburg optimal aus den Startlöchern kam und mit dem 1:0-Erfolg in Cottbus eine echte Duftmarke setzte. Kaiserslautern kam derweil gegen Schlusslicht Ahlen nicht über ein 0:0 hinaus - und die Verfolger gieren auf die Wachablösung an der Tabelenspitze.

Der FC St. Pauli hat nach der Winterpause bereits fünf Zähler auf Kaiserslautern gut gemacht und nach dem 19. Spieltag nur noch einen Punkt Rückstand auf die Spitze. Der FC Augsburg, Arminia Bielefeld und Fortuna Düsseldorf haben den Abstand auf den Primus inzwischen auf sechs Zähler verkürzt.

In Panik will FCK-Trainer Marco Kurz trotz der Mini-Krise nicht verfallen und gibt sich weiter cool. "Wir werden uns dieser Situation stellen und daran wachsen. Die Mannschaft genießt mein vollstes Vertrauen, wir werden da rauskommen", sagte Kurz nach der Nullnummer gegen Ahlen. Bis auf zwei Pfostentreffer durch den Brasilianer Rodnei und Sidney Sam brachte Kaiserslautern auf dem Betzenberg nicht viel zustande.

Doch auch St. Pauli konnte ungeachtet der Erfolge nicht überzeugen. Die Fans quittierten es mit Unmutsäußerungen - was Trainer Holger Stanislawski ärgerte. "So etwas nervt. Ich erwarte von den Zuschauern da eher Unterstützung. Wir haben das 1:0 gerade noch über die Runden gebracht. Auch solche Siege muss man mal mitnehmen", erklärte Stanislawski nach dem zweiten Sieg im zweiten Pflichtspiel des Jahres. Max Kruse (31.) sorgte vor 19.630 Zuschauern am Millerntor mit seinem siebten Saisontor für die Entscheidung.

Die nesten Perspektiven hat wegen des stark zusammen gesetzten Kaders wohl der FC Augsburg. Auch dank Michael Thurk, der seine Führung in der Zweitliga-Torschützenliste mit seinen Saisontreffern 16 und 17 ausbaute (7. und 38., Foulelfmeter), behauptete Augsburg Relegationsplatz drei. Vor dem Spitzenduell gegen den FCA beendeten die Bielefelder ihre Durststrecke von sieben Spielen ohne Dreier.

In Düsseldorf versetzte der Brasilianer Anderson (51.) die Fortuna-Fans mit seinem entscheidenden Treffer in vorzeitige Karnevalsstimmung. Die Form der Düsseldorfer ist beachtlich - ebenso wie die Bilanz der Konkurrenz. Im Aufstiegskampf geben momentan eben Wimpernschläge den Ausschlag.

(rl)
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