MSV Duisburg Zwei verschenkte Punkte

Fussball · MSV Duisburg: Trainer Ilia Gruev ersetzt gleich fünf Spieler aus der Startformation von Osnabrück. Sein Konzept geht dennoch teilweise auf, denn Innenverteidiger Dustin Bomheuer bedankt sich mit dem Tor zum 1:0 für seinen Einsatz.

Drittes Spiel, zweites Unentschieden: Zweitliga-Absteiger MSV Duisburg muss sich in der 3. Liga jeden Zähler hart erarbeiten. Am Mittwochabend mussten sich die Zebras vor 9544 Zuschauern mit einem 1:1 (1:0)-Remis bei Preußen Münster anfreunden. "Es waren zwei verschenkte Punkte", fasste Duisburgs Manager Ivica Grlic zusammen, "wir hatten genug Chancen, den Vorsprung zu erhöhen."

Zebra-Trainer Ilia Gruev hatte zuletzt immer wieder angekündigt, dass Personalrochaden für ihn gerade in englischen Wochen unabdinglich sind. Dass der Bulgare allerdings gleich fünf Leute, die zuletzt beim 1:1 in Osnabrück in der Startformation standen, durch neue Kräfte ersetzt, war doch etwas überraschend. Balljäger Tim Albutat meldete sich für das Westduell in Münster wegen einer Knieprellung ab. "Das wird auch Samstag gegen Mainz noch nicht gehen", meinte Albutat und schob nach: "Aber beim Pokalspiel gegen Union Berlin will ich wieder dabei sein."

Neben Albutat waren auch Innenverteidiger Enis Hajri und Rechtsverteidiger Nico Klotz überhaupt nicht im Kader. Stanislav Iljutcenko sowie Andreas Wiegel saßen auf der Bank. Dafür ließ Gruev erstmals seit Monaten Innenverteidiger Dustin Bomheuer in einem Meisterschaftsspiel von Beginn an ran. Auch Fabio Leutenecker feierte sein Debüt auf der rechten Seite der Viererkette. Im Sturm durfte Simon Brandstetter nach zwei Jokereinsätzen von Beginn an mitmischen. Der wiedergenesene Baris Özbek übernahm den Part im defensiven Mittelfeld, Routinier Thomas Bröker startete auf der rechten Seite.

Gruevs Plan ging auf: Bomheuer brachte den MSV nach 20 Minuten per Kopf in Führung. Zlatko Janjic hatte die Vorlage per Eckball gegeben. Für den in der vergangenen Spielzeit erschreckend harmlosen MSV war es schon der zweite Standardtreffer der noch jungen Saison.

Zuvor hatten die Gastgeber zwei Ausrufezeichen gesetzt - in beiden Fällen zeigte sich MSV-Torwart Mark Flekken von seiner ganz sicheren Seite (11., 15.). Auch in der 32. Minute war der Zebra-Schlussmann auf dem Posten, als er eine Direktabnahme von Amaury Bischoff mit einer starken Parade zur Ecke abwehrte. Besonders auf die Torhüter-Leistungen schaute der frühere MSV-Kapitän Georg Koch, der sich aktuell durch Besuche in diversen Drittliga-Spielstätten auf dem Laufenden hält. Natürlich war auch der Hackenstreich von Flekken zum 1:1 in Osnabrück Gesprächsthema. Koch lachte: "Tore mit der Hacke brauchte ich früher nicht. Das überlasse ich anderen."

Nach dem Seitenwechsel verpasste der MSV die Vorentscheidung. Nach Brökers stärkster Szene, die er über die rechte Seite mit einer scharfen Hereingabe einleitete, traf Brandstetter den Ball vor dem leeren Tor nicht richtig (52.). Münster antwortete kurz darauf nach einer Standardsituation, aber Flekken klärte die Situation im Liegen gegen Lion Schweers (58.). Die Duisburger ließen mehrere Kontersituationen (Wiegel, Brandstetter) ungenutzt und wurden bestraft: Kevin Wolze unterlief in der 74. Minute ein Handspiel im äußeren Strafraumbereich. Den fälligen Elfmeter verwandelte Amaury Bischoff zum 1:1.

(RP)
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