Wasserball Obschernikat fordert Wasserball-Damen

Duisburg · In seiner zweiten Amtszeit als Cheftrainer der Freien Schwimmer peilt der Coach das Play-off-Halbfinale an.

 Trainer Kai Obschernikat präsentiert das Spielgerät der Wasserballerinnen.

Trainer Kai Obschernikat präsentiert das Spielgerät der Wasserballerinnen.

Foto: Privat

Drei Wochen nach den Männern des ASCD und des DSV 98 startet am Samstagnachmittag auch der dritte Duisburger Wasserball-Bundesligist in die Saison. Die Damen der Freien Schwimmer Duisburg (FSD) treten zum Auftakt beim SV Bayer Uerdingen an – und werden mit ziemlicher Sicherheit deutlich verlieren. "Wir wollen eine anständige Leistung ins Becken bringen und so die Niederlage im Rahmen halten", erklärt Kai Obschernikat.

Der 34-Jährige, der in seine zweite Spielzeit als Cheftrainer geht, stapelt keineswegs tief, sondern meint realistisch: "Bayer ist zurzeit das Maß aller Dinge. Wenn kein Wunder geschieht, werden sie auch in dieser Saison Meister und Pokalsieger." Als eigenes Ziel gibt der Coach das Erreichen des Play-off-Halbfinals aus. "Als Sportler wollen wir natürlich nicht schlechter abschneiden als im letzten Jahr, auch wenn es schwer wird", sagt Obschernikat, dessen Team im Vorjahr Vierter wurde: "Bochum und Hannover sind die ersten Anwärter auf die Plätze hinter Bayer. Dahinter sehe ich uns, Hamburg oder Heidelberg."

Personell hat sich an der Masurenallee einiges getan. Ricarda Hannen hat ihre Karriere beendet, Verena Sturm setzt in dieser Saison aufgrund ihrer Hebammenausbildung aus. Die mit Abstand größte Lücke hinterlässt jedoch Nadja Pozzi. Die Ex-Nationalspielerin der Schweiz, die unzählige Titel gewinnen konnte, hat die Kappe an den Nagel gehängt. Künftig wird die 39-Jährige Obschernikat als Co-Trainerin unterstützen, worüber dieser sich freut: "Nadja verfügt über einen enormen Erfahrungsschatz. Deshalb sind wir froh, dass sie uns erhalten bleibt und mithilft, unsere junge Mannschaft in ihrer Entwicklung weiter voranzubringen."

Die Lücke, die die Leitwölfin im Wasser hinterlässt, werden die FSD-Damen nur im Kollektiv schließen können. Da trifft es sich gut, dass der Kader des Wedauer Traditionsvereins, der seit 2010 in der Bundesliga spielt, in der Breite besser besetzt ist. Neben Vanessa Sturm, die nach zweijähriger berufsbedingter Pause ins Team zurückkehrt, wurden vier externe Neuzugänge verpflichtet. Die größten Hoffnungen ruhen dabei auf Jasmin Krieter. Die 25-jährige Centerverteidigerin bringt als mehrfache deutsche Meisterin und aktuelle Nationalspielerin reichlich Erfahrung mit. Krieter kommt vom entthronten Rekordmeister SV Blau-Weiß Bochum, bei dem sie in der vergangenen Spielzeit verletzungsbedingt nicht mehr so recht zum Zuge kam. Annalena Fritze wird künftig per Zweitspielrecht für die Freien Schwimmer ins Becken springen. Die 16-jährige Jugend-Nationalspielerin entstammt dem Nachwuchs des Hohenlimburger SV, für den sie auch weiterhin in der Jugend spielen wird. Zudem haben sich Marlene Becker und Christin Fohrmann vom Ex-Bundesligisten SV Wuppertal-Neuenhof den FSD-Damen angeschlossen. Studien- und berufsbedingt konnte das Duo bislang jedoch nur eingeschränkt mittrainieren, weshalb ihr Trainer froh ist, "dass wir bis Weihnachten nur drei Spiele haben und uns Zeit bleibt, die Neuzugänge zu integrieren".

Nach dem denkbar schweren Auftakt warten vor dem Jahreswechsel noch der ETV Hamburg (heim) und die SG Neukölln (auswärts) als Gegner. Testspiele oder Turniere haben Torfrau Jana Lueg und ihr Team in der Vorbereitung keine bestritten. Dazu fehlte schlichtweg die Zeit, schließlich war ein Großteil der Mannschaft noch mit der A-Jugend im Einsatz, die bei der Deutschen Meisterschaft in Chemnitz Bronze gewann.

(RP)
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