Volleyball Rumelner TV feiert den Klassenerhalt

Duisburg · Im Volleyball-Derby der Zweiten Liga gibt es nach zuletzt elf Pleiten in Serie einen 3:1-Sieg über VV Humann Essen.

Von Tobias Krzossa

Als am Samstagabend der letzte Ballwechsel im Volleyball-Derby zwischen dem Rumelner TV und VV Humann Essen ausgespielt war, rissen Verantwortliche, Spieler und Anhänger des RTV in der proppevollen Sporthalle des Albert-Einstein-Gymnasiums die Arme in die Luft. Es war vollbracht: Wenige Sekunden zuvor hatten die Rumelner den packenden Abstiegskrimi in der Zweiten Liga Nord für sich entschieden. Nach zuvor elf Niederlagen in Serie fanden die Rumelner gerade noch rechtzeitig vor dem Tabellenkeller den Schalter, mit dem die Notbremse betätigt wird. Der freie Fall wurde pünktlich am letzten Spieltag der Saison gestoppt – das Abrutschen auf einen Abstiegsplatz zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gerade noch verhindert. Im direkten Duell gegen den Tabellennachbarn Humann Essen, der den eigenen Rückstand zum rettenden Ufer in den vergangenen Wochen Stück für Stück verringert hatte, setzten sich die Rumelner verdientermaßen mit 3:1-Sätzen durch und entledigten sich so vor rund 400 Zuschauern jeglicher Abstiegssorgen.

"In diesem Fall kann man wirklich mal von einem Happy End sprechen", jubelte der spürbar aufgelöste RTV-Trainer Freddy Gies nach dem Spiel: "Jeder schlechte Film findet irgendwie ein gutes Ende. Was wir in den zurückliegenden Wochen gespielt haben, war sogar ein ganz grausamer Film. Das Ganze hat heute aber doch noch ein glimpfliches Ende genommen." Es war dem Rumelner Trainerroutinier deutlich anzumerken, dass ihn die Geschehnisse der vergangenen Wochen und der daraus resultierende Abstiegskampf mitgenommen haben. "Ich war selten so nervös vor einem Spiel, wie ich es heute war. Ich habe heute Mittag bestimmt dreimal grundlos meine Frau angemeckert", sagte Gies zerknirscht, aber schmunzelnd. "Es stand einfach jede Menge auf dem Spiel. Dass meine Jungs das Ganze dann auf so eine tolle Art lösen, davor kann ich nur meinen Hut ziehen. Das war keine Selbstverständlichkeit."

Im alles entscheidenden Spiel gegen Humann trat der RTV mit einer gänzlich anderen Körpersprache auf als zuletzt. Überdies konnte Gies personell wieder aus den Vollen schöpfen. Mit Torben Tidick und Gerit Zeitler kehrten zwei Leistungsträger zurück auf das Parkett. Jedem Rumelner Akteur war anzumerken, dass er entscheidenden Anteil daran leisten wollte, dass der RTV aus eigener Kraft die Klasse hält. Das wurde schnell belohnt: Der erste Satz ging relativ ungefährdet mit 25:21 an die Hausherren. Im zweiten Spielabschnitt gab es dann einen Rückschlag: Essen setzte sich mit 25:21 durch und glich auf 1:1 nach Sätzen aus. "In dieser Phase habe ich wirklich gezittert. Dieses Mal haben wir uns davon aber nicht aus dem Konzept bringen lassen sondern haben zu unserem Spiel zurückgefunden", erklärte Gies. Der dritte Satz ging dann auch recht deutlich mit 25:13 an Rumeln – der Klassenerhalt war damit bereits gesichert. Schließlich hätte auch eine 2:3-Niederlage gereicht. Doch damit wollte sich das Gies-Team nicht begnügen. Im vierten Satz sorgten die Gastgeber für die Entscheidung (25:23). "Das war ein Sieg des Willens. Ich bin wirklich stolz. Wir haben unser Ziel erreicht und den Abstieg aus eigener Kraft vermieden. Jetzt darf auch mal ein wenig gefeiert werden", sagte Gies, der mehr als erleichtert war.

(tob)
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