MSV Duisburg Schnellhardt noch nicht gefährlich genug

Duisburg · MSV: Fabian Schnellhardt gelang der vielumjubelte Ausgleich im Benefizspiel gegen den FC Bayern, dann kam aber zu wenig, findet MSV-Coach Gino Lettieri. Ob er gegen die Stuttgarter Kickers aufläuft, ist noch offen.

MSV spielt 1:1 gegen FC Bayern
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Erst ein vielversprechender Start, aber dann eine zähe Fortsetzung. Im Benefizspiel gegen den Deutschen Meister FC Bayern München (1:1) setzte Duisburgs Neuzugang Fabian Schnellhardt durch sein sehenswertes Führungstor ein dickes Ausrufezeichen während der Sommer-Vorbereitung. Doch in der 3. Liga hat der ehemalige Junioren-Nationalspieler noch nicht den erhofften Rückenwind aufgenommen, um bei den Zebras entscheidende Akzente setzen zu können. "Natürlich muss man auch bedenken, dass wir beim MSV eine gute Mannschaft haben und dass in den vergangenen Wochen auch die entsprechenden Erfolge da waren. Da gibt es für Trainer Gino Lettieri wenig Anlass, etwas zu ändern", erklärt Schnellhardt. Doch Lettieri ist ein Coach, der genau hinsieht: "Ich kann heute noch nicht sagen, wer am Samstag in unserem Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers aufläuft." Dass die komplett veränderte Mannschaft im Niederrheinpokal gegen die VSF Amern nur mühsam über die Ziellinie kam, störte den Deutsch-Italiener. "Mir hat ein bisschen gefehlt, dass wir den Gegner auseinander nehmen", sagt der Coach, "zum Schluss wurde es für uns ein bisschen brenzlig." Die Empfehlungssschreiben des eingesetzten Personals, das zuletzt entweder gar nicht oder nur gelegentlich in der Meisterschaft ran durfte, hielten sich in Grenzen.

Fabian Schnellhardt trat nicht gefährlich genug in Erscheinung. Lettieri: "Für das, was Fabian kann, macht er zu wenig. Und ich stelle hier keinen Spieler nur deswegen auf, weil er viel Talent mitbringt. Das wäre unfair."Beim 3:0 gegen Osnabrück ließ Gino Lettieri kurz vor der Auswechslung des früh verletzten Steffen Bohl sowohl Sascha Dum als auch Schnellhardt warmlaufen. "Ich habe Fabian gesagt, dass er sich für das zentrale Mittelfeld bereit halten soll, mich dann aber anders für Sascha Dum entschieden." Für Schnellhardt blieb danach nur die Bank. Bisher stehen für ihn erst 56 Einsatzminuten zu Buche. "Trotzdem zweifele ich jetzt nicht alles an. Vielleicht muss ich einfach noch mehr tun", zeigt sich "Schnelli" selbstkritisch. Da er weiß, dass im Fußball "alles schnell gehen kann", könnte gegen die Stuttgarter Kickers seine nächste Chance warten. "Anfangs hat keiner mit Chemnitz gerechnet, jetzt ist Stuttgart oben. Vielleicht", sagt Schnellhardt, "sind wir mit dem MSV in zwei Wochen ganz vorne." Gegen aktive Mithilfe hätte der 20-Jährige keine Einwände.

In der zweiten Runde des Niederrheinpokals hatten die Zebras am Dienstagabend eher ein Sparprogramm geboten und den Landesligisten am Ende nur knapp mit 3:1 (2:0) bezwungen. Kingsley Onuegbu, zuletzt Torjäger mit Ladehemmung und von Neuzugang Kevin Scheidhauer auf die Bank verdrängt, durfte gegen den Underdog von Beginn an ran. Er bildete mit Gökan Lekesiz eine Doppelspitze. Spielpraxis sammelte auch der in der Liga gesperrte Christopher Schorch, der allerdings nicht in der Innenverteidigung, sondern im defensiven Mittelfeld auflief. Der MSV tat sich schwer, Lücken in die massive Deckung zu reißen. Das größte Bemühen legte dabei Gökan Lekesiz an den Tag, der in der 33. Minute schließlich auch belohnt wurde, als er aus dem Gewühl heraus das 1:0 erzielte. Kurz vor der Pause beruhigte dann Gökan Lekesiz das Geschehen, als er nach Vorarbeit von Kapitän Kingsley Onuegbu das 2:0 besorgte. Im zweiten Durchgang begnügte sich der MSV weitgehend damit, die Angelegenheit zu kontrollieren, stellte aber die Offensivarbeit mehr oder weniger ein. Das wurde dann tatsächlich bestraft, als Tobias Bruse in der 76. Minute auf 1:2 für den Außenseiter verkürzte. So wurde es unerwarteterweise noch einmal spannend - und sogar eng, als in der zweiten Nachspielminute ein Schuss von Maximilian Kapell durch Branimir Bajic kurz vor der Linie abgeblockt wurde. Im Gegenzug machte dann Kingsley Onuegbu mit dem 3:1 den Deckel drauf.

Terminiert ist derweil das Spiel der 2. DFB-Pokalrunde gegen den 1. FC Köln: Der Bundesligist gastiert am Dienstag, 28. Oktober, um 20.30 Uhr in der Schauinsland-Reisen-Arena.

(tt/the)
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