Hockey Selin Oruz verlässt die Raffelberger Hockey-Damen

Duisburg · Duisburgs Sportlerin des Jahres wechselt zum Düsseldorfer HC. Sie braucht eine sportliche Herausforderung.

Duisburg verliert seine beste Hockeyspielerin. Selin Oruz vom Club Raffelberg hat sich für einen Wechsel entschieden und wird mit sofortiger Wirkung für den Düsseldorfer HC spielen. Die 17-Jährige, die im vergangenen Herbst als eine der jüngsten Spielerinnen der Geschichte ein A-Länderspiel für Deutschland absolviert hatte, wechselt zum ambitionierten Feld-Zweitligisten, der sich als aktuell Tabellenzweiter den Aufstieg in die Bundesliga zum Ziel gesetzt hat. In der Halle spielen die Landeshauptstädterinnen bereits in der höchsten Liga. Mit Oruz erhält der DHC eines der größten Talente in Deutschland. Der Club Raffelberg, bei dem Oruz knapp vier Jahre in der Ausbildung stand, muss sich damit abfinden, weiß Trainerin Susi Wollschläger: "Man muss diesen Schritt einfach nachvollziehen. Natürlich ist das für den Club und die Mädels sehr bitter und es schmerzt auch, aber Seli musste nun den nächsten Schritt gehen. Der Wechsel ist ganz fair abgelaufen, wir hatten mit ihr und ihrer Familie sehr viele Gespräche, auch schon vor mehreren Monaten. Nun hat sie sich eben für diesen Wechsel entschieden. Die Entscheidung ist noch ganz frisch. Ich wünsche ihr für die Zukunft alles Gute und bin davon überzeugt, dass sie ihren Weg gehen wird."

Nach ihrem Wechsel vom Crefelder HTC zum Raffelberger Kalkweg im Herbst 2010 war Oruz schnell zur Führungsspielerin gereift und schon beim Gewinn des Deutschen Meistertitels 2012 in der Halle die auffälligste Spielerin gewesen. Es folgten drei Deutsche Vize-Meisterschaften sowie sechs Westdeutsche Meister-Titel. Duisburgs Sportlerin des Jahres durchlief auch die Junioren-Nationalmannschaften und bringt es aktuell auf 29 Länderspieleinsätze (zwei Tore). Zudem steht sie im erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft. Oruz, die sich im defensiven Mittelfeld am wohlsten fühlt, verlässt den CR schweren Herzens: "Mir ist die Entscheidung sehr schwer gefallen, aber ich habe sie getroffen, da ich für meine spielerische Entwicklung neue Herausforderungen brauche, und ich hoffe, diese in der Bundesliga zu finden. Ich habe in der CR-Zeit tolle Erfahrungen gemacht und viele Erfolge gefeiert. Zudem habe ich eine sehr gute sportliche Förderung genießen dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar. Auch die besondere Ehre, Sportlerin des Jahres in Duisburg zu werden, hat mich besonders gefreut, und das wäre ohne die Unterstützung meiner Trainerin und des Vereins nicht möglich gewesen."

Für den CR bedeutet der Verlust seines "Juwels" eine Schwächung für die Regionalligasaison, die am 4. Mai mit einem Auswärtsspiel beim HC Essen beginnt.

(knue)
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