Lokalsport SRV-Damen verpassen den Squash-Titel

Duisburg · Die Krönung blieb den Damen des SRV im Westen verwehrt. Unzufriedene Mienen gab es deshalb am Samstag im Squash- und Fitnesscenter an der Lotharstraße aber nicht zu sehen.

"Natürlich hätten wir vor heimischem Publikum gerne den Titel geholt. Aber auch so dürfen wir stolz und zufrieden auf eine wirklich tolle Saison zurückblicken. Wir sind schließlich nicht nur NRW-Meister geworden, sondern jetzt auch deutscher Vizemeister", sagte Rainer Westphal.

Der SRV-Vorsitzende und seine Mitstreiter hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, damit die Deutsche Damen-Mannschaftsmeisterschaft über die Bühne gehen konnte. Im Modus "Jeder gegen jeden" wurden der SRV und Würzburg der ihnen im Vorfeld zugedachten Favoritenrolle souverän gerecht. Auch ohne Natalie Grinham hielten sich die Gastgeberinnen in den ersten drei Begegnungen schadlos. Die niederländisch-australische Squash-Legende und mehrfache Welt- und Europameisterin sollte den SRV als Spitzenspielerin zum Titel führen. Doch dem machte eine schöne Nachricht einen Strich durch die Rechnung. "Sie ist schwanger und hat deshalb vor drei Wochen ihre Karriere auf Eis gelegt", erklärte Westphal. Anstelle von Grinham führte die junge Belgierin Nele Gillis den SRV mit Spielertrainerin Ann-Christine Filipowski und Jugend-Nationalspielerin Nele Hatschek an.

Zum Auftakt am Freitagabend hielt der SRV seine Reserve erwartungsgemäß mit 3:0 in Schach. Danach folgte ein 2:1-Erfolg über den später drittplatzierten SC Monopol Frankfurt, bei dem die beiden "Neles" siegten, und ein 3:0 gegen den 1. Frankfurter SC. Würzburg hielt die Rivalen ebenso deutlich auf Distanz, sodass die letzte Runde wie erhofft zum "Finale" avancierte. "Uns war von Vorneherein klar, dass es für uns hätte perfekt laufen müssen", so Westphal. Schließlich schickte der Kontrahent aus Unterfranken die Schweizerin Gabriele Huber und die deutsche Spitzenspielerin Kathrin Hauck ins Rennen. Ihr 3:0-Erfolg war somit keine Überraschung, spiegelte die gute Leistung des SRV aber naturgemäß nicht wider. Hatschek kämpfte sich nach zweimaligem Satzrückstand gegen Caroline Sayegh zurück, verlor am Ende dann aber unglücklich 10:12, 11:7, 8:11, 11:6, 5:11. Anschließend musste sich Gillis nach gewonnenem ersten Satz geschlagen geben (11:8, 6:11, 3:11, 8:11) und ihrer Gegnerin zum Sieg und zur vorzeitigen Meisterschaft gratulieren. Im nun bedeutungslosen Abschlusseinzel verlor Spielertrainerin Filipowski erst nach fünf Sätzen (5:11, 11:8, 11:6, 1:11, 8:11).

Die junge SRV-Reserve sammelte wichtige Erfahrungen. Ein Sieg blieb Tinne Gillis, Annika Tiemann, Suzanne Peters und Katharina Cladders jedoch knapp verwehrt. Neben den 0:3-Niederlage gegen die eigene "Erste" und Würzburg gingen die Duelle mit den Frankfurtern jeweils mit 1:2 verloren.

Sowohl mit den Ergebnissen als auch mit den Geschehnissen abseits des Platzes zeigte sich Westphal sehr zufrieden: "Das waren anstrengende, aber schöne Tage." Dass die Zuschauerzahlen zu wünschen übrig ließen, konnte der SRV-Vorsitzende verschmerzen: "Wir sind schließlich eine Randsportart und erst seit zwei Jahren in Duisburg. Das heißt, wir müssen darum kämpfen, dass man uns wahrnimmt." Dazu bieten sich in 2014 noch viele Gelegenheiten. Ende des Monats reisen sieben SRV-Talente zu den Deutschen Jugend-Einzelmeisterschaften nach München. Anfang September wollen die Damen an der Vereins-EM im englischen Nottingham teilnehmen. "Als Vizemeister haben wir uns dafür qualifiziert", so Westphal: "Wir wollen unbedingt dabei sein und arbeiten nun daran, dass wir die Kosten gestemmt bekommen."

(kök)
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