Eishockey Trainer Fritzmeier zollt seinen Füchsen Respekt

Duisburg · Dass das Team nach dem Blitz-Aus in der Eishockey-Oberliga noch das Penaltyschießen in Kassel gewann, zeuge von Charakter, so der Coach.

 Die Saison in der Eishockey-Oberliga endete für Franz Fritzmeier und die Füchse Duisburg in Kassel sehr abrupt – der Trainer lobt sein Team dennoch.

Die Saison in der Eishockey-Oberliga endete für Franz Fritzmeier und die Füchse Duisburg in Kassel sehr abrupt – der Trainer lobt sein Team dennoch.

Foto: REi

Scott Wasden und Joel Keussen trafen für den Fuchs beim Penaltyschießen in Kassel. Franz Fritzmeier, der Trainer des Eishockey-Oberligisten EV Duisburg, nannte das charakterstark. Ja, der EVD hatte sich beim 2:1 gegen die Huskies den zweiten Punkt gesichert. Sein Wert liegt aber unterhalb von dem eines Sandkörnchens am Strand von Honolulu. Nach Punkten zogen die Füchse in der Verzahnungsrunde auf dem Weg zur DEL 2 mit den Huskies gleich. Die 2:5-Niederlage im Hinspiel kippte mit Hilfe des direkten Vergleichs jedoch die tapferen Füchse aus der Aufstiegsrunde zur zweiten Liga. Die Saison ist vorbei.

Nach dem Spiel kamen die Cracks noch einmal aufs Eis, lauschten den Gesängen und dem Applaus der mitgereisten Fans. Sie hatten wie die Mannschaft alles gegeben. Das Tor zum Ausgleich 109 Sekunden vor Schluss hatte sie ins Herz getroffen. Stumm hatte es sie nicht gemacht. Wie es sich gehört, zollten sie dem arg ersatzgeschwächten Team Respekt. Zugleich mussten sie mitansehen, wie ihr Beifall auf begossene Pudel klatschte. Den Spielern war anzusehen, wie tief der Stich des Huskys Sven Valenti die Füchse verletzt hatte. Später im Bus wurde dann ein Bier gekippt und in der Altstadt gefeiert.

Trainer Fritzmeier zeigte im Moment des nutzlosen Sieges Größe. "Ja, es tut weh. Wir haben alles gegeben und es hat nicht gereicht." Das gehört zum Standardrepertoire. Dann aber schob er nach: "Meine Mannschaft hat Charakter gezeigt. Es gibt nichts zu kritisieren." Leicht fiel es ihm nicht, den von André Huebscher verschossenen Penalty in seiner Bilanz zu erwähnen oder die Chancen, die Daniel Schmölz und Jack Paul hatten. Besonderes Lob ging an Felix Bick, der am Sonntag ein wahrer Teufelskerl zwischen den Posten war.

Fritzmeier ließ dagegen die Chance aus zu erwähnen, dass die Kassel Huskies die Teilnahme am Aufstiegsrennen mit fremden Geld erkauft haben. Der Spitzenreiter ist insolvent. Das Arbeitsamt bezahlt das Personal, das man offenbar zu teuer zusammengekauft hat. Stattdessen sagte der Duisburger Coach: "Wir haben uns trotz deutlich geringerer Mittel über Wochen an die Huskies herangekämpft. Eine Mannschaft, die das schafft, hat Großes geleistet." So viel dazu.

Eine erste vorsichtige Analyse darf man wagen. Salz soll nicht in die große klaffende Wunde rieseln. Verloren ging die Aufstiegschance nicht am Sonntag. Sie ging verloren, als der EVD beim 2:5 im Heimspiel gegen die Huskies trotz besserer Besetzung als am Sonntag weniger Siegeswillen zeigte. Oder beim 4:3 nach Penaltyschießen gegen die Hannover Scorpions, als die Füchse 63 Mal aufs Tor des Gegners schossen, aber nur drei Treffer in 60 Minuten erzielten. Schnee von gestern, unglücklicherweise. Jetzt geht es in den Strandurlaub.

Zu erinnern ist noch daran, dass Ralf Pape ein Scheitern in der Verzahnungsrunde als ein Verfehlen des Saisonziels beschrieb. Diese Aussage des Füchse-Bosses gilt es dann doch zu relativieren. Die vielen Verletzten auf dem letzten Wegstück saugten Kraft und Qualität aus dem Team. Franz Fritzmeier hatte sich nie mit der Favoritenrolle anfreunden können. Er sah seine Schar immer in der Rolle des Herausforderers. In Kassel hat man sie sehenswert gespielt. Bis die Uhr auf 58:11 Spielminuten tickte und Sven Valenti kam. Puck drin — Fuchs draußen. So bitter kann der Sport sein.

(kew)
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