Von wegen Sturm im Wasserglas

Es stimmt schon etwas nachdenklich, wenn beim Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg innerhalb relativ kurzer Zeit drei Cheftrainer verschlissen werden. Jürgen Krust wurde gegangen, Dietmar Herhaus und jetzt Thomas Obliers demissionierten während einer laufenden Spielzeit.

Dass der Vorstand des FCR 2001 die sich überschlagenden Vorkommnisse des letzten Wochenendes mit der Trennung vom Trainergespann Obliers/Jetten als eine Art Sturm im Wasserglas hinstellt, ist nicht ganz nachzuvollziehen. Zwar ist dem FCR-Vorstand kein Vorwurf zu machen, ein zukunftsweisendes und sportlich durchaus erforderliches Konzept, rechtzeitig in Angriff zu nehmen, aber es zeugt nicht von großem Vertrauen, einen der Hauptbeteiligten bei den vorbereitenden Überlegungen schlicht und einfach außen vor zu lassen. Und der scheidende Coach Thomas Obliers lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass dieses, das Vertrauensverhältnis stark belastende Verhalten, zu seinem Rücktritt wesentlich beigetragen hat. Dass die mehr und mehr um sich greifende Unsitte einer Indiskretion – hier offenbar aus dem Verein heraus – die Dinge beschleunigte, ist so kurz vor dem Ende der Winterpause den Zielen des FCR, der noch auf den deutschen Meistertitel schielt, keineswegs entgegenkommend. Am kommenden Samstag beim starken VfL Wolfsburg wird die erste Antwort gegeben. MARTIN CORDES </p>

(RP)
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