Duisburg Springmäuse sorgen für gute Laune

Duisburg · Das Improvisationstheater "Springmaus" gastierte am Samstagabend im ausverkauften Steinhof. Das Ensemble aus Bonn begeisterte die Zuschauer und wurde am Ende mit Ovationen verabschiedet.

Fünf "Helden" wurden gesucht, die sich von den Mitgliedern des Springmaus-Ensembles Privates entlocken lassen sollten. Daraus wollten Vera Passy, Alexis Kara, Paul Hombach und Norbert Frieling dann im Handumdrehen witzige und urkomisch interpretierte Geschichten nachspielen. Und das Gelang dem Ensemble am Samstagabend im ausverkauften Steinhof wieder auf verblüffende und amüsante Weise.

"Hausmeister" Norbert Frieling hatte die Aufgabe, die "Helden" aus dem Publikum zu rekrutieren. Bisher suchten sich die Springmäuse selbst ihre Vorlagengeber aus dem Publikum; im aktuellen Programm erwartet man die Meldung von "Freiwilligen". So lange wie im Sauerland — "da hat das schon mal 28 Minuten gedauert" — musste Frieling nicht warten: Die Bühne füllte sich erstaunlich schnell. Neben dem Angermunder Rolf Dreyer waren die Mündelheimer Schulfreundinnen Hannah und Mia, Kira und Stefanie aus Essen sowie Maria Raffaella Wrobel aus Ungelsheim bereit, den Spaß mitzumachen.

Hausmeister Frieling betätigte sich auch als Anheizer. Er forderte das Publikum auf, Paul Hombach, den Springmaus-Moderator, der auch die Sketch-Einlagen am Piano musikalisch begleitete, mit einem Riesenapplaus zu empfangen. "So wie bei 'Wetten dass...', als der Lanz das noch nicht gemacht hat." Der daraufhin einsetzende Beifallssturm galt auch Sängerin Wilhelmina (Vera Passy), "die auf vielen internationalen Bühnen schon ... geputzt hat". Blitzschnell hatten die Springmäuse ihren Kandidaten alles Wesentliche entlockt und genauso flink in kleine, urkomische Geschichten umgemünzt. Zum Schreien komisch war die daraus entstandene nachgespielte Talkrunde, die Springmaus Alexis Kara ("ein Zentimeter größer als Putin") in Gebärdensprache übersetzte. Nicht nur, dass die Aussage "damit war alles auf den Kopf gestellt" von ihm eine akrobatische Höchstleistung verlangte, auch den Begriff "Bindeglied" interpretierte er auf eine ganz spezielle Weise.

Nach der Pause wurde nur noch mit zwei der Mutigen weitergespielt. Wer in der Endrunde dabei sein durfte, bestimmte das Steinhof-Publikum durch das entsprechende Füllen von bereitgestellten Bechern mit Münzen für den jeweiligen Kandidaten. Das höchste Gewicht hatten nach diesem Auswahlverfahren die Becher von Rolf (Anwalt für Immobilienrecht) und Maria Raffaella (Kinder- und Jugendpsychologin mit italienischen Wurzeln). Die Springmäuse erfuhren, dass Rolf seine Ehefrau während seiner Studienzeit in Bonn kennengelernt hat, und dass Raffaellas Ehemann Stefan ihr ganz romantisch am Wolfsee einen Heiratsantrag gemacht hat. Das spielte das Ensemble gnadenlos komisch nach. Dass Stefan ausgerechnet Immobilienkaufmann ist, spielte den Springmäusen natürlich ideal in die Karten. Unglaublich, wie schnell die Bonner es schafften, die beiden Geschichten zusammenzufügen und damit für Lachsalven zu sorgen.

Raffaella Wrobel war nach ihrem Springmaus-Auftritt begeistert: "Ich habe mich spontan dazu entschlossen, das hat unglaublich Spaß gemacht, das werde ich nie vergessen", sagte sie. Auch Ehemann Stefan hatte nichts dagegen, dass der romantische Abend am Wolfsee wahrscheinlich irgendwie anders dargestellt wurde, als er ihn in Erinnerung hat.

(pol)
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