Loveparade-Katastrophe Staatsanwaltschaft will offenbar nächste Woche Anklage erheben

Duisburg · Die Duisburger Staatsanwaltschaft will Medienberichten zufolge Anfang kommender Woche Anklage gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen der Loveparade-Katastrophe erheben. Es soll etwa zehn Beschuldigte geben.

Kranzniederlegung an Gedenkstätte
11 Bilder

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Das berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" am Freitag unter Berufung auf Justizkreise. Die Staatsanwaltschaft Duisburg äußerte sich offiziell nicht zu dem Termin der Anklageerhebung. Ein Sprecher erklärte gegenüber unserer Redaktion, dass man sich erst an die Öffentlichkeit wende, wenn die Anklage tatsächlich eingereicht werde.

Früheren Medienberichten zufolge sollen von den einst 16 Beschuldigten lediglich noch zehn oder elf Personen angeklagt werden. Demnach waren sowohl Polizei, als auch Veranstalter Rainer Schaller und der Duisburger Bauordnungsdezernent aus dem Kreis der Beschuldigten ausgeschieden. Übrig sollen nun noch Mitarbeiter des Bauamtes der Stadt und Lopavent sein.

Vertreter der Opfer sehen dem Prozess deshalb kritisch entgegen. "Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen", hatte Opferanwalt Julius Reiter letzte Woche gesagt. Ob Beschuldigte überhaupt verurteilt würden, sei nicht sicher, hatte zudem Jürgen Hagemann vom Loveparade-Selbsthilfeverein erklärt.

Am 24. Juli 2010 waren während einer Massenpanik im Zugangsbereich zum Loveparade-Gelände 21 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getreten worden. Hunderte Besucher wurden verletzt.

(lnw)
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