Duisburg Stadtfenster gibt der Innenstadt Schub

Duisburg · Nidal Sadeq, seit wenigen Tagen neuer Centermanager des Forums und der Königsgalerie, hat für die Zukunft große Pläne. Er hofft auf mehr Besucherströme aus der Umgebung und sieht der Eröffnung des Stadtfensters entgegen.

Fortschritte auf der Baustelle des "Stadtfenster"
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Fortschritte auf der Baustelle des "Stadtfenster"

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Die Volksbank wird wie berichtet im kommenden Jahr vom aktuellen Standort an der Düsseldorfer Straße in das Alltours-Gebäude im Innenhafen umziehen. Für den Einzelhandel in diesem Bereich der Innenstadt bedeutet dies, dass potenzieller Kundenverkehr ab diesem Zeitpunkt wegfallen wird.

Wilhelm Bommann, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandels- und Dienstleistungsverbandes Niederrhein (EHDV), fürchtet trotzdem keine Umsatzeinbrüche. "Bedenken für den Einzelhandel habe ich keine", sagte er. Schließlich gebe es derzeit zwei Entwicklungen, die den durch den Wegzug der Bank entfallenen Passantenverkehr kompensieren würden. Zum einen sei dies die Neugestaltung der Außenfassade der Galeria Kaufhof, die noch in diesem Jahr abgeschlossen sein soll. "Da werden erhebliche Investitionen getätigt", so Bommann.

Das Stadtfenster könnte ein Besuchermagnet werden

Ein weiterer Magnet könne nach dem Umzug der Stadtbibliothek und der Volkshochschule in das Stadtfenster der von Focus Development geplante Textilpool an gleicher Stelle sein. "Dort wird es 6000 Quadratmeter Einkaufsfläche geben — mit einer Option Richtung Volksbankgebäude", so Bomman, der sich sicher ist, dass Focus Development "einen Blick auf die Straße haben wird".

Die Düsseldorfer Straße sei wichtig, um über die Börsenstraße einen Anschluss an das Wallquartier und das Forum zu schaffen. "Im Idealfall entsteht dort ein Rundgang", so der Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes.

Centermanager von Königsgalerie und Forum freut sich auf das Stadtfenster

Nidal Sadeq, neuer Centermanager der Einkaufszentren Königsgalerie und Forum, sieht der Eröffnung des Stadtfensters mit Erwartungen entgegen. "Das ist mit Sicherheit eine Bereicherung für die Innenstadt. Es bringt eine Aufwertung und wird uns allen zu Gute kommen", sagte er. Auch Wilhelm Bommann sieht in der Übergabe des Neubaus mit den großen Fensterfronten einen Schub — auch für die Königsgalerie.

Dort haben jüngst zwei Gastronomen in der ersten Etage das Schild "Geschäft geschlossen" an die Türen ihrer Ladenlokale gehängt. Einem Vergleich mit den Besucherströmen im Forum könne die Königsgalerie nicht standhalten: "Dort gibt es nur ein Drittel der Fläche und ein ganz anderes Konzept", so Bommann. Während das Forum primär als Einkaufserlebnis konzipiert sei, bestehe in der Königsgalerie eine Mischstruktur mit höherem Gastro-Anteil. Dass die Frequenz in den oberen Etagen niedriger sei, könne man auch in anderen Einkaufszentren beobachten. "Wenn Leerstände sind, nimmt sie natürlich weiter ab", so Bommann, der dennoch einen positiven Trend erkennt: "Dass sich etwas bewegt, sieht man daran, dass es einen neuen Centermanager gibt. Ich bin sicher, dass er neue Gedanken haben wird im Hinblick auf die Entwicklung".

Kreative Lösungen sind notwendig

Die Lage des Zentrums an der Schnittstelle zwischen Kuhtor und der Altstadt sei ideal. "Einen großen Schub sehen wir in der Übergabe des Stadtfensters im August. Das tut auch der Münzstraße und der Altstadt richtig gut", so Bommann. Langfristig könne ein schöner Platzcharakter zwischen Stadtfenster, Königsgalerie und dem Gebäude der Alten Post entstehen, der zum Verweilen einlädt. Um eine attraktive Situation zu schaffen, müsse die Stadt jedoch "kreative Lösungen" finden, sagte Bommann im Hinblick auf die Nutzung der Glaspavillons und den dort regelmäßig anzutreffenden Gruppen Alkoholabhängiger. "Es ist gut, dass ein Arbeitskreis gebildet wurde, der sich mit diesem Thema beschäftigt, so Wilhelm Bommann.

Nidal Sadeq sieht der Sperrung der A 59 ab Mai übrigens gelassen entgegen: "Das ist Daily Life. Wir haben keine Angst davor." Der neue Centermanager hat große Pläne: "Wir setzen darauf, dass es allen Akteuren gemeinsam gelingt, neue Anreize zu setzen, um neue Besucherströme zu generieren — auch aus dem gesamten Ruhrgebiet".

(lsa)
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