Duisburg Stiller Marsch zur Gedenkfeier

Duisburg · Bei der Gedenkfeier am 24. Juli sollen sich Duisburger Bürger und Betroffene gemeinsam an die Loveparade-Katastrophe vor zwei Jahren erinnern. In einem stillen Trauermarsch geht es vom Unglücksort an den Opernplatz.

Loveparade-Nachlass in Berlin aufgetaucht
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Bei der Ausarbeitung des Konzeptes der Loveparade-Gedenkfeier standen in diesem Jahr die Bedürfnisse der Betroffenen im Vordergrund. "Gemeinsam mit den Angehörigen haben wir ein Programm zusammengestellt", sagt Jürgen Hagemann vom Verein Loveparade Selbsthilfe e.V. Wichtig war den Verantwortlichen, dass die Feier an einem zentralen Ort stattfindet. "Wir wollen den Tag bewusst gemeinsam mit den Duisburger Bürgern verbringen", sagt der Organisator.

Der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße wird am 24. Juli ab 14 Uhr für den Verkehr gesperrt, damit Besucher der Toten gedenken können. Ab 15.45 Uhr ist dieser Bereich den Angehörigen und Betroffenen vorbehalten. Um 18 Uhr geht es in einem stillen Trauermarsch zum Opernplatz, auf dem die Gedenkfeier gegen 20 Uhr beginnt. "Wir haben den Opernplatz gewählt, weil er als Symbol für den Duisburger Zusammenhalt steht", sagt Mitorganisator Arno Eich vom Steinhof. Die Duisburger Bürger hätten stets Solidarität und Hilfsbereitschaft im Umgang mit der Loveparade bewiesen, sagt Jürgen Hagemann.

Zu Beginn der Feier erinnern Bilder und Musik an die Ereignisse. Danach bringen die Eltern und Angehörigen ihre Gefühle durch Gedichte und Lieder zum Ausdruck. Am Ende wird ein Blick in die Zukunft geworfen. Betroffene und ihre Gäste sind eingeladen, den Abend am Opernplatz ausklingen zu lassen.

Musikalisch umrahmt wird die Feier unter anderem von den Duisburger Philharmonikern, der Angelo Gregorio Band und Peter Burschs "Allstar Band". Außerdem wird Oberbürgermeister Sören Link einige Worte sprechen. Die Veranstalter rechnen mit geringerem Ansturm als bei der Gedenkfeier im vergangenen Jahr. "Dennoch haben wir ein Fluchtwegekonzept ausgearbeitet", erklärt Arno Eich. Am Samstag vor der Gedenkfeier wird es eine Neuauflage der "Remind love"-Clubnacht geben, bei der im vergangenen Jahr 21 Duisburger Clubs an die Loveparade-Katastrophe erinnert und vornehmlich elektronische Musik gespielt haben.

Jürgen Hagemann und Stadtdirektor Peter Greulich lobten gestern bei der Programmvorstellung die gute Zusammenarbeit der Stadt mit dem Verein bei der Organisation der Gedenkfeier. Zukünftig soll diese Veranstaltung jährlich stattfinden.

Wie es mit der geplanten Gedenkstätte weitergeht, ist dagegen noch offen. Obwohl die Verhandlungen zwischen Kurt Krieger und den Hinterbliebenen über eine Gestaltung abgebrochen wurden, zeigte man sich nach dem Ratsbeschluss am Mittwoch erneut gesprächsbereit. "Es sind aber noch keine Termine vereinbart", sagt Jürgen Hagemann. Auch Herr Krieger erhalte eine Einladung zur Gedenkfeier.

(RP/rl)
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