Duisburg "Storchenwohnungen" in der Rheinaue

Duisburg · Einen ungewöhnlichen Auftrag erledigen zurzeit die Mitarbeiter der Walsumer Dachdeckerfirma Krott. Sie montieren neue Storchennester auf nicht mehr genutzten Strommasten in der südlichen Rheinaue Walsum.

 Heinrich Hövelmann (2. von links) und Wilhelm Josten (2 von rechts) mit Vertretern der Naturschutzorganisationen und Mitarbeitern des Dachdeckerbetriebs Krott.

Heinrich Hövelmann (2. von links) und Wilhelm Josten (2 von rechts) mit Vertretern der Naturschutzorganisationen und Mitarbeitern des Dachdeckerbetriebs Krott.

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Die Holzplattformen mit 1,10 Meter Durchmesser sind mit Weidenkörben versehen, die eigens aus Thüringen bezogen wurden. Sie dienen als sichere und komfortable Basis für den Nestbau der großen Zugvögel. Rechtzeitig vor der Ankunft der ersten Störche im Naturschutzgebiet Rheinaue Walsum werden dort jetzt fünf weitere Nistplattformen installiert, um den Vögeln ausreichende Brutmöglichkeiten zu bieten.

Seit vielen Jahren engagiert sich die Arbeitsgruppe Rheinaue Walsum des BUND-Duisburg für die Ansiedlung und den Schutz des Weißstorches in der Rheinaue Walsum. Erste Nisthilfen wurden mit Unterstützung der RheinfelsQuellen H. Hövelmann bereits 1998 errichtet.

Zum einen geht es dabei um Dachreiter auf Bauernhöfen in der Rheinaue Walsum und der nahen Umgebung, zum anderen um Masten mit Nistkörben. Weitere Storchenmasten, die bis zu 14 Meter hoch sind, wurden 2006 errichtet. Auch diese Nisthilfen wurden von den RheinfelsQuellen finanziert.

2010 war es dann soweit: Das erste Storchenbrutpaar nistete auf einem der neueren Masten an der Kaiserstraße. In den Folgejahren war es bis 2013 alljährlich ein Brutpaar, seit 2014 sind es zwei bis drei Brutpaare. In der Brutzeit können über die brütenden Paare hinaus regelmäßig junge noch nicht brütende Weißstörche beobachtet werden, die den Brutpaaren den Nistplatz streitig machen. Zur weiteren Förderung der Weißstörche ist es wichtig, die Lebensraumqualität und Nahrungssituation zu verbessern und weitere Brutmöglichkeiten anzubieten, um den Störchen Auswahlmöglichkeiten zu bieten. Zur Finanzierung der Maßnahme wird der BUND-Duisburg unter anderem eine Spende verwenden, die er nach dem Tod des langjährigen Arbeitsdirektors der RheinfelsQuellen, Helmut Sklors, erhalten hat.

Anlässlich seiner Bestattung im April 2015 hatte die Familie gebeten, anstelle von Kränzen und Blumen den BUND-Duisburg bei der Errichtung von Storchennestern zu unterstützen. Die Weißstörche aus dem Süden werden in diesem Monat in der Rheinaue ankommen und suchen ihre Neststandorte aus, so dass in den nächsten Wochen direkt beobachtet werden kann, ob die Weißstörche die neuen Plattformen annehmen. Das Paar, das im vergangenen Jahr erfolgreich gebrütet hat, hat bereits den Winter hier verbracht.

(RP)
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