Duisburg Straßennetz auf dem Prüfstand

Duisburg · In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich auf den Straßen der Stadt eine Menge getan. Das Rettungswegenetz bedarf daher einer Erneuerung, an der gerade gearbeitet wird. Der Rat soll noch in diesem Jahr ein Konzept erhalten.

 Der Kreisverkehr an der Kreuzung Kalkweg/Wedauer Straße ist seit Monaten eine Baustelle.

Der Kreisverkehr an der Kreuzung Kalkweg/Wedauer Straße ist seit Monaten eine Baustelle.

Foto: Christoph Reichwein

Die Kreuzung Kalkweg/Wedauer Straße im Süden der Stadt ist seit Monaten eine Baustelle. In absehbarer Zeit werden die Arbeiter hier das Feld räumen und statt einer Kreuzung einen großen Kreisverkehr zurücklassen. Einfluss hat diese Änderungen unter anderem auf die Polizei und die Feuerwehr, die auf dem Weg zum Einsatzort oder beispielsweise zum Klinikum in Wedau ihre Fahrzeiten anders kalkulieren müssen. Auch die DVG muss bei der Erstellung ihrer Fahrpläne solche Veränderungen berücksichtigen. Der Kalkweg ist wie viele Straßen im Stadtgebiet Teil des Rettungswegenetzes der Stadt Duisburg. Die aktuellste Fassung stammt aus dem Jahr 1998. Doch in den vergangenen zwei Jahrzehnten hat sich auf den Straßen der Stadt eine Menge getan, und nicht alle baulichen oder verkehrlichen Änderungen konnten ohne weiteres in den noch aktuellen Plan eingearbeitet werden. Die Stadt will daher jetzt eine komplett überarbeitete neue Fassung dieses so genannten "Vorbehalts- und Rettungswegenetzes" auf den Weg bringen. Noch in diesem Jahr soll dazu dem Rat ein entsprechendes Konzept vorgelegt werden. Zurzeit wird die Politik über diese Absichtserklärung und die Notwendigkeit informiert.

Der Wegenetzplan ist Grundlage für Verkehrsplanungen, ebenso für Entscheidungen darüber, wo zum Beispiel das Parken am Straßenrand erlaubt oder verboten ist, wo Tempo-30-Zonen eingerichtet oder bauliche Veränderungen vorgenommen werden. Einer Anliegerin der Wörthstraße, die wegen Raserei vor ihrer Haustüre den Einbau von Schwellen in die Straße bei der Stadt beantragt hat, ist beispielsweise gerade erst mitgeteilt worden, dass dies nicht möglich sei, weil die Wörthstraße zum Rettungswegenetz gehört. Feuerwehr und Polizei sind in die (alten und neuen) Planungen ebenso eingebunden wie die Duisburger Verkehrsgesellschaft.

Auch geänderte Gesetze im Straßenverkehr wie Fahrverbotszonen haben Einfluss auf den Rettungswegeplan, lassen sich aber nicht in jedem Fall in das vorliegende Konzept ohne Weiteres einarbeiten. Schon aus diesem Grunde ist eine Neuauflage notwendig.

In den kommenden Monaten wird nun das komplette Netz auf den Prüfstand gestellt. Anhand eines Verkehrsmodells wird simuliert, wie sich Temporeduzierungen, bauliche Veränderungen oder auch Lkw-Verbotszonen auswirken. Neben diesen daraus zu gewinnenden Erkenntnissen wird die Praxiserfahrung der Feuerwehr eingearbeitet, die Tag für Tag erlebt, wie und wo sie mit ihren Rettungsfahrzeugen Probleme hat, vorwärts zu kommen. Berücksichtigt wird bei den Überlegungen zudem, an welchen Stellen im Ortsgebiet sich Feuerwachen befinden bzw. in Zukunft befinden werden. So gibt es bekanntlich das Vorhaben, die Hauptwache von der Wintgensstraße in Duissern zur Mercatorstraße in Bahnhofsnähe zu verlegen. Dadurch entsteht auf beiden Straßen eine neue Situation, die im Rettungswegplan berücksichtigt werden muss. Und sicherlich nicht unberücksichtigt wird bleiben, dass im Stadtgebiet durch die maroden Brücken immer wieder "Engpässe" entstehen, die nicht nur den normalen Autofahrer, sondern auch die Rettungsfahrzeuge zu Umwegen zwingen.

(RP)
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