Duisburg Straßenschmutz am laufenden Band

Duisburg · Jeder Pkw-Besitzer macht es regelmäßig und steigt danach mit einem guten Gefühl wieder ins Auto: Wagen waschen. Während ein normaler Wagen allerhöchstens wohl nur einmal pro Woche durch die Waschanlage rollt, werden die 116 Busse der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) sehr viel häufiger in die Waschanlage geschickt.

 Gelenkbusse sind ganz schön lang. Doch für die Waschanlage sind sie kein Problem.

Gelenkbusse sind ganz schön lang. Doch für die Waschanlage sind sie kein Problem.

Foto: DVG

Ein Linienbus in Duisburgs Öffentlichem Nahverkehr ist täglich durchschnittlich 150 Kilometer im Stadtgebiet unterwegs - in der Zeit sammelt sich viel Dreck am Fahrzeug, der auch aus Sicherheitsgründen entfernt werden muss. Für die Reinigung verwendet die DVG ausschließlich aufbereitetes Wasser und biologisch abbaubares Reinigungsmittel. Pro Waschvorgang werden rund 250 bis 300 Liter Wasser benötigt. Zum Vergleich: Bei der Pkw-Reinigung fließen pro Wagen zwischen 150 bis 200 Liter durch die Anlage.

Zudem: Wirklich verbraucht werden bei der DVG nur etwa 25 bis 30 Liter, in etwa so viel wie bei einer dreiminütigen Dusche. Denn diese kleine Menge Reinigungswasser verlässt die Waschstraße gemeinsam mit dem Bus - beispielsweise als Rückstände auf den Scheiben. Die weit größere Menge läuft durch einen Abfluss in ein Becken, wo es gereinigt wird. Von dort aus geht es in ein Nachklärbecken und kann für die Reinigung des nächsten Fahrzeuges verwendet werden. "Unsere Waschanlage ist also absolut nachhaltig", betont Carsten Marx, Standortleiter am Bus-Betriebshof bei der DVG. Einmal im Monat prüft eine externe Firma, ob die DVG die Vorgaben der Wasserqualität einhält. "Bis jetzt gab es keine Beanstandungen", so Marx.

 Abgesehen davon, dass alles größer und breiter ist, gleicht die Bus-Waschanlage jeder herkömmlichen für Pkw.

Abgesehen davon, dass alles größer und breiter ist, gleicht die Bus-Waschanlage jeder herkömmlichen für Pkw.

Foto: DVG

Kompliziert und aufwändig stellen sich viele sicher den Waschvorgang eines knapp über 18 Meter langen Gelenkbusses vor. "Mit unserer 24 Meter langen und umweltfreundlichen Waschstraße ist dies ganz einfach", so Marx. Zum Großteil wäscht die DVG ihre Fahrzeuge nachts während der Betriebsruhe, wenn die Busse nicht im Einsatz sind. Ein Mitarbeiter fährt dann nacheinander die zur Reinigung anstehenden Busse in die Waschstraße. Die Anlage erkennt das hereinfahrende Fahrzeug automatisch und startet den Waschvorgang. Den rechten Außenspiegel klappt der Fahrer vorher ein. "Vier etwa vier Meter lange Seiten- und zwei Dachbürsten bearbeiten alle Seiten des Busses ordentlich, da bleibt in der Regel kein Dreck zurück", erklärt Marx. "Bis auf die Größe funktioniert die Anlage genauso, wie eine Pkw-Waschanlage." Ist der Waschvorgang beendet, bekommt der Fahrer das Signal zur Ausfahrt. Ein Gelenkbus kommt nach drei Minuten blitzsauber aus der Waschstraße, ein Standard-Bus benötigt zwei Minuten.

Die Reinigung hat nicht nur optische Gründe. Viel wichtiger ist der Sicherheitsaspekt. Denn nur durch saubere Fahrzeuglampen und Blinker und sauberen Scheiben ist das Fahrzeug besser zu sehen bzw. hat der Fahrer eine bessere Sicht. So werden zusätzlich zur äußeren Reinigung einmal am Tag die Front- und Seitenscheiben des Fahrers von innen gesäubert. Wann welcher Bus zur Reinigung an der Reihe ist, halten die DVG-Kollegen in einem Plan fest. "Ausnahmen bestätigen die Regel", erklärt Marx. "Es kommt schon mal vor, dass Fahrer starke Verschmutzungen melden und der Bus eigentlich erst in der nächsten Woche zur Reinigung kommen würde. Dann ziehen wir das Fahrzeug natürlich vor." Vor allem im bald beginnenden Winter sind die Busse oft stark verschmutzt - aber das kennt ja auch jeder private Autobesitzer.

(RP)
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