Duisburg Studenten sollen neugierig bleiben

Duisburg · Rektor Ulrich Radtke hat gestern knapp 6.000 Erstsemester an der Universität Duisburg-Essen begrüßt. Besonders beliebt sind die Fächer Politik, Mathematik und Wirtschaft.

 Die Studenten sollen über den Tellerrand hinaus schauen.

Die Studenten sollen über den Tellerrand hinaus schauen.

Foto: Hohl

Der neue Audimax am Duisburger Campus platzt aus allen Nähten. Nahezu kein Stuhl des großen Hörsaals ist mehr frei, als Rektor Ulrich Radtke die Anwesenden begrüßt. Rund 1.800 Studenten strömten gestern in die Universität, um alles über das bevorstehende Studium zu erfahren. Die Erstsemester erwartet ein neuer Lebensabschnitt - fernab der Schule und eventuell auch fernab von Eltern, Freunden und Zuhause. In der kommenden Woche beginnen die Veranstaltungen. Die Begrüßung ist der Startschuss für eine ausführliche Orientierungswoche, die bis Freitag auf dem Campus stattfindet. Insgesamt haben sich viele Abiturienten aus ganz Deutschland für ein Studium an der Universität Duisburg-Essen (UDE) entschieden. Knapp 6.000 Erstsemester haben sich neu eingeschrieben. Besonders attraktiv sind die Bachelorstudiengänge Politikwissenschaft, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Mathematik.

Dies sorgt dafür, dass die Studentenzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau liegen: Mehr als 41.000 junge Wissenschaftler gehen in Duisburg und Essen ein und aus. Die Zahl wird sogar noch ein wenig ansteigen, da bis November Studenten, die nicht auf Anhieb eine Zulassung erhalten haben, in Studienfächer nachrücken können.

"Wir sind eine Universität, die weiter wächst", so Radtke. Das belegen auch die Zahlen: Die UDE ist unter den Top 10 der größten Universitäten in Deutschland. Im internationalen Vergleich schneidet die UDE ebenfalls zunehmend besser ab. Sie belegt Platz 200 der leistungsstärksten Universitäten weltweit. Werden lediglich alle jungen Universitäten unter 50 Jahren betrachtet, liegt die UDE sogar auf Rang 17. Auf die Frage, warum die Universität attraktiv für angehende Studenten ist, antwortet Radtke mit dem besonderen Profil der Bildungseinrichtung: "Wir setzen den Fokus zwar auf wissenschaftliche Stärke", erklärt der Rektor. "Aber wir versuchen auch, einen hohen Grad an Bildungs- und Chancengerechtigkeit zu gewährleisten." Die Universität Duisburg-Essen besteht in der aktuellen Form erst seit der Fusion im Jahr 2003. Radtke sieht darin einen Vorteil: "Tradition ist ohne Frage wichtig, aber wir können unsere Tradition selbst erfinden", so der Rektor. "Zudem haben wir mehr Gestaltungsmöglichkeiten in Personal und Lehre."

Die neuen Studenten begrüßt Radtke mit vielen hilfreichen Tipps. "An Universitäten sollte man sich nicht mit vorgefertigten Wissenspaketen zufrieden geben", so der Rektor. "Alle Studierenden werden professionelle Problemlösungskompetenzen erwerben, die für die Gesellschaft hilfreich sind." Eine Universität sei ein nicht sofort zu verstehender Mikrokosmos, in dem individuelle Freiheiten gegeben sind. Diese sollten die Studenten nutzen, da die Forschung auch von Dialog und neuen Ideen lebe. Darauf aufbauend beendet Radtke seine Rede mit einem persönlichen Appell: "Bitte schauen sie auch über den Tellerrand hinaus. Zeigen sie Neugierde und schnuppern sie in andere Fächer." Im Anschluss an die Begrüßung konnten sich die Studenten auf dem Markt der Möglichkeiten umfassend informieren. Neben der Studienberatung rund um die Einschreibung, den Stundenplan oder der Studienfinanzierung gab es unter anderem auch eine Schreibwerkstatt oder Informationen über ein mögliches Auslandsstudium. Zudem hatte die politische Studentenvertretung (AStA) einen Stand.

(jlu)
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