Duisburg Sturm bedroht Zug und Zeltparty
Duisburg · Ein Jahr Vorbereitung buchstäblich weggeblasen - eine große Enttäuschung wäre es für die Karnevalisten, wenn am Montag tatsächlich ein Sturm über die Stadt hinwegfegen sollte.
"Erst war es Köln, nun ist es das Wetter - irgendwas scheint gegen uns zu sein", sagt Michael Jansen, Präsident des Hauptausschusses Duisburger Karneval (HDK). Noch zeigt er sich jedoch zuversichtlich und verliert die Hoffnung nicht, dass die Wetterlage am Montag nicht ganz so übel sein wird. Sicherheit gehe aber vor, betont er. Und wenn es die Fachleute für notwendig halten, werden die Duisburger Jecken in den saueren Apfel beißen und den Umzug durch die Stadt abblasen. "Das ist dann zwar sehr schade, aber wir möchten nichts aufs Spiel setzen."
Bereits ab Windstärke vier müssten alle Zelte auf der Zugstrecke abgebaut werden - und damit dann auch das auf dem Burgplatz, wohin OB Link für Montag zum Prinzenfrühstück eingeladen hat. Dies sei gesetzlich vorgeschrieben, so der HDK. Noch halten es die Wetterdienste sogar für möglich, dass wir es übermorgen mit Windstärke zehn zu tun bekommen.
Und selbst, wenn der Wind sich einigermaßen in Grenzen halten sollte: Viele Jecken hatten sich wegen des schlechten Wetters bereits an Weiberfastnacht für eine Party in geschlossenen Räumen oder Zelten entschieden. Und Regen, den soll es am Montag reichlich geben.
Sowohl die Stadt, als auch der HDK werden heute und morgen die Wetterentwicklung beobachten, sagt Peter Hilbrands, Sprecher der Stadt Duisburg. "Grundsätzlich entscheidet der Veranstalter über die Absage des Zuges." Diese Entscheidung wird der HDK jedoch in Absprache mit der Einsatzleitung der Polizei und der Stadt treffen. Hilbrands: "Hoffen wir für alle Närrinnen und Narren, dass Petrus uns gnädig sein wird."
Wenn der närrische Lindwurm übermorgen zieht, dann auf der bekannten Route von Neudorf zum Ostausgang Hauptbahnhof, dann über die Mülheimer Straße in Richtung Innenstadt, am Theater vorbei bis vors Rathaus und dann weiter in Richtung Innenhafen (s. Grafik).
Doch egal wie es kommt: "Wir Karnevalisten lassen uns von nichts abhalten", sagt Thomas Erlacher, Zugleiter und Prinz im vergangenen Jahr. "Wenn es stürmt, dann ziehen wir zwar nicht", sagt er zwar, "uns wird aber schon was anderes einfallen."
Am Sonntagnachmittag werden sich der HDK, die Polizei und die Stadt zusammensetzen und beraten. Spätestens am Rosenmontag Morgen sollen alle Teilnehmer Bescheid wissen, ob die Wagen ihre närrische Reise antreten oder stehenbleiben müssen, so Erlacher. Gibt es bereits Ersatzideen für den Rosenmontag? "Einen Plan B gibt es nicht - wir gehen von dem Plan A aus", so der Zugleiter. "Wir Karnevalisten sind spontan."