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Duisburg Tag und Nacht sind bunt am Hafenmund

Duisburg · Mit Beginn der sogenannten "Hafenjubiläumsfeier für alle: Ruhrort 300 plus" durch die Kreativquartiersmacher als quasi "Gegenentwurf" zu den teils unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden exklusiven Hafen-Feierlichkeiten von "duisport", darunter unter anderem die "Closed Shop"-Enthüllung der Lüpertz-Statue "Echo des Poseidon" am vergangenen Freitag (die RP berichtete), gibt es - so oder so - wieder viel Jubel und Trubel in Ruhrort.

 Das Museumsschiff Oscar Huber in Ruhrort bei Nacht.

Das Museumsschiff Oscar Huber in Ruhrort bei Nacht.

Foto: Frank Hohmann

Seit Fronleichnam nimmt der Veranstaltungsreigen dort seinen Lauf: An jenem Donnerstag hatten die unter der Schirmherrschaft des Duisburger Kulturdezernenten Thomas Krützberg stehende grunderneute "Outdoor-Galerie Aufnachtschicht" am Leinpfad zusammen mit der Kunstausstellung "Vom Leinpfad zur Leinwand" in der "RuhrArt Galerie" ihre gemeinsame Vernissage auf dem Museumsschiff "Oscar Huber". Kommendes Wochenende kündigt sich bereits der nächste Festhöhepunkt an: Dann findet das beliebte traditionelle Ruhrorter Hafenfest (3. bis 6. Juni) statt, zu dem wieder zigtausende Besucher von überall her erwartet werden. So ist insgesamt gut drei Wochen lang jeden Tag in Ruhrort kulturell etwas los.

Insofern ist der von Krützberg in seiner auf der "Oscar Huber" gehaltenen Vernissage-Rede verwendete Begriff vom "Kulturstadtteil Ruhrort" zutreffend und gerechtfertigt. Denn seit dem Kulturhauptstadtjahr 2010 gibt es die Ruhrorter Outdoor-Galerie mit ihren zehn großformatigen Fotografien an der Spundmauer der Hafenpromenade zwischen "RuhrArt Galerie" und der Kult-Kneipe "Zum Hübi". "Die Nacht ist bunt am Hafenmund" hatten die beiden Künstler-Fotografen, Daniela Szczepanski und Frank Hohmann, einst ihre Open-Air-Präsentation genannt. "Diese Ausstellung", so der Kulturdezernent weiter, "ist mega-in".

Fotografisch arbeiten die beiden sowohl mit Weit- als auch mit Teleobjektiv und bearbeiten anschließend ihre Werke farblich wie strukturell. "Wir warten bei der Aufnahme solange, bis das Motiv richtig steht", erläuterten die beiden ihre Vorgehensweise beim Fotografieren. Szczepanski und Hohmann erneuern alle zwei Jahre ihre Werke, weil sie entweder durch Witterungseinflüsse an Strahlkraft einbüßen oder durch Vandalismus (teil)zerstört wurden. Insgesamt 20 verschiedene Motive aus Ruhrort hatten sie diesmal Interessenten zur Paten- beziehungsweise Sponsorenschaft für die "Outdoor-Galerie" angeboten. Zehn nagelneue Motive erstrahlen nun in diesem Teil der einzigartigen Ruhrorter Flaniermeile. Ergänzend dazu hat die in Stuttgart geborene Künstlerin Iris Weisschuh, die seit 2013 ihr Atelier in Ruhrort hat, ein Kunstprojekt aus der Taufe gehoben, das sie "Vom Leinpfad zur Leinwand" genannt hat.

Bis 19. Juni sind in der "RuhrArt Galerie" weitere Fotos von Szczepanski-Homann sowie Malerei und Plastiken von Weissschuh dort zu sehen. "Das, was sich hier zeigt", erklärte die Malerin und Objektkünstlerin, "verbindet die fotografische Außenwelt mit der malerischen Innenwelt. Das Gefühl entsteht nämlich im Innern des Menschen, dort, wo die Freiheit grenzenlos ist."

Eine weitere Fotoausstellung mit dem schlichten Titel "to be", die sich mit der Lebenswirklichkeit des Ruhrorter Alltags auseinandersetzt, stammt vom Duisburger Fotografen Thomas Weiss und befindet sich in den Räumlichkeiten der Christengemeinde an der Landwehrstraße. Dass Klima hörbar gemacht werden kann, will eine begehbare datengesteuerte Klanginstallation eines un- bis außergewöhnlichen Projektes "Klima - Anlage" veranschaulichen, die heute um 18 Uhr im Gemeindehaus Ruhrort des Kreativquartiers ihre akustischen Schwingungen in Gang setzen wird. Entstanden ist der Klangraum samt all seiner begleitenden Veranstaltungen im Wesentlichen vom Deutschlandradio Kultur, dem Institut für Elektronische Musik und Akustik in Graz und der Universität Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem international renommierten Klangkünstler Werner Cee (die RP wird über die Eröffnung berichten).

Ab Freitag, 16 Uhr, heißt es dann "Party pur an Rhein und Ruhr" mit dem 23. Ruhrorter Hafenfest rund um den Hafenmund. Das Freitag-Highlight wird dabei das nächtliche Feuerwerk "Ruhrort in Flammen" sein, Samstag ist das beliebte bürgernahe und bürgerschaftliche "FaiR-Lichtermeer" angesagt und am Sonntag gibt es bereits zum sechsten Male den in Duisburg seinesgleichen suchenden einzigartigen Kunst- und Kulturmarkt auf dem Neumarkt.

Wer dann immer noch Stehvermögen hat, kann am selben Abend in der Reihe "An einem Sonntag im Lokal" im gleichnamigen Lokal Harmonie um 18 Uhr eine Lesung (Martin Jürgens) mit Musik (Ernie Rissmann) unter dem vielversprechenden bis sonderbaren Titel "Frau Merkel sieht auf ihrem Schuh ein Streifenhörnchen, das sich putzt" besuchen.

Wenn der Alt-Kanzler zu Lüpertz geht, kommt die Jetzt-Kanzlerin ins Lokal, sagten sich dabei wohl die Veranstalter.

Olaf Reifegerste

(RP)
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